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Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Titel: Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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extrem unwahrscheinlich. Die Medizin, wie sie innerhalb der Solaren Welten praktiziert wurde, kannte dafür jedenfalls bislang keine Therapie.
    »Wir werden DiMarco und Marquanteur nicht verlieren«, sagte Miles Jennings zuversichtlich an den neuen Obersten Kampfpriester gerichtet.
     
    *
     
    Die Gruppe brach auf. Grabkräfte gingen voran, um den Stollen von eventuellen Verunreinigungen und Hindernissen zu befreien. Immer wieder kam es vor, dass Stücke aus der Stollendecke herabstürzten. Sie sollten nicht den Transport des toten Kampfpriesters zu seiner letzten Ruhestätte behindern.
    Dahinter folgte die Formation der Kampfpriester, die zu Ehren ihres verstorbenen Obersten die Lunten ihrer geladenen Luntenschlossgewehre entzündeten, um ihre Kampfbereitschaft zu demonstrieren. Ein schier unerträglicher Brandgeruch verbreitete sich dadurch überall. Aber Jennings und Leslie waren mit Atemschutz ausgestattet – schon um sich vor den im Labyrinth der orsonischen Stollen sehr häufig anzutreffenden giftigen Pilzsporen zu schützen.
    Die Kampfpriester schmetterten ein Lied, das für menschliche Ohren immer wieder Pausen aufwies. In Wahrheit wurden während dieser Pausen lediglich Töne im Ultraschallbereich verwendet.
    Eigentlich mussten die Kampfpriester darauf achten, dass sie die Lunten ihrer Gewehre – von ihnen als Donnerrohre bezeichnet – kurz bevor das Feuer das Schwarzpulver entzünden konnte, wieder löschten. Sie taten dies durch ein beherztes Zugreifen mit Daumen und Zeigefinger ihrer Grabhände.
    Dies erst im allerletzten Augenblick zu tun, galt als Ausdruck höchster Geschicklichkeit im Umgang mit der Waffe. Manchmal misslang dies jedoch und so krachten immer wieder Schüsse los. Die Projektile donnerten zumeist in die Decke. Da der Boden weich und nachgiebig war, bestand der schlimmste Schaden darin, dass ein Schwall Erde auf die Kriegerpriester herabrieselte, sodass etliche von ihnen vollkommen mit Dreck besudelt waren.
    Miles Jennings und Eric Leslie II. befanden sich ganz am Schluss dieser unterirdischen Prozession.
    Immer wieder verfolgte Jennings dabei die Anzeigen seines Ortungsgerätes.
    Schließlich hatte der Zug jenen Ort erreicht, an dem die Grabhöhle entstehen sollte. Die orsonischen Grabkräfte machten sich ans Werk. Ihre gleichermaßen schrillen wie rhythmisch akzentuierten Gesänge erfüllten die Dunkelheit des Stollens.
    Über Stunden zog sich dieser Vorgang hin.
    Er wurde darüber hinaus immer wieder durch Rituale der Kampfpriester unterbrochen. In ausgedehnten, spontan angestimmten Gesängen wurden die Großtaten des verstorbenen Ka-Akon gelobt und gepriesen.
    Den Grundstein für seine Legende hatte er schon zu Lebzeiten gelegt, sodass man damit rechnen konnte, dass er bald Eingang in das Pantheon jener Krieger fand, über die sich die Orsonen an ihren Feuern erzählten. Geschichten, die ihnen Mut für ihren Kampf gegen die verhassten Götter machten.
    Mochten deren technische Errungenschaften den Kampfpriestern im Dienst des Tyrannen aller Orsonen wie Magie erscheinen – sie ließen sich davon weder einschüchtern noch abschrecken.
    Allein diese Haltung hatte Miles Jennings während der Zeit, die sie nun schon unter diesen Wesen verbrachten, höchsten Respekt abgenötigt.
    Während der tote Ka-Akon schließlich in seinem Grab versenkt wurde, schafften DiMarco und Marquanteur es, die Gruppe einzuholen.
    »Endlich!«, stieß Jennings hervor. »Wir hatten schon befürchtet, dass …«
    »Dass wir den Dronte anheim fallen?«, fragte Marquanteur.
    »Wir waren lange weg!«, stellte DiMarco fest.
    »Ihr Helmfunk funktioniert nicht, DiMarco!«, stellte Eric Leslie fest.
    »Ich weiß«, sagte der Marine trocken. »Ich hoffe, dass bekommen wir wieder hin.«
    Jennings hob ein medizinisches Diagnosegerät und unterzog damit die beiden Marines einem Ganzkörperscan. »Ich denke, Sie werden Verständnis dafür haben«, sagte der ehemalige Schiffsarzt der STERNENFAUST I. »Wie gesagt, Sie waren lange weg und ich muss sicher sein, dass Ihnen nicht inzwischen ein Dronte-Implantat eingesetzt wurde.«
    »Schon in Ordnung«, erwiderte DiMarco »Aber wenn Sie mit dem Zirkus fertig sind, dann sollten wir über die wichtigen Dinge sprechen.«
    »Und was wäre das Ihrer Meinung nach?«, fragte Leslie.
    »Die haben eine ganz besondere Truppe hinter uns hergeschickt, deren Kampfkraft mit der von Marines des Star Corps auf jeden Fall vergleichbar ist. Und die Kerle sind in der Überzahl!«
     
    *
     
    Die

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