Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII
erweisen.
»Mehre Einheiten entfernen sich aus dem Orbit«, stellte Briggs fest. »Ihr Manöver scheint nichts mit uns zu tun zu haben.«
»In dieser Hinsicht können wir Entwarnung geben«, glaubte auch Mutawesi.
»Wenn man ein Objekt von der Größe der STERNENFAUST nicht sucht, findet man es auch nicht«, stellte van Deyk fest. »Zumal die Raumüberwachung wohl alles andere als lückenlos ist.«
*
Die STERNENFAUST erreichte den Punkt der größten Annäherung.
Bogdanovich, der Pilot der L-1, meldete Flugbereitschaft. Frost bestätigte den Befehl zum Ausschleusen. Sergeant Takashi und 15 weitere Marines befanden sich an Bord der Fähre.
Funkkontakt mit Jennings und seiner Gruppe musste zunächst vermieden werden. Erst wenn sich die L-1 auf der Oberfläche befand, würde man versuchen, ihn zu kontaktieren und dabei einen sehr viel schwächeren Sender verwenden.
»Fähre ausgeschleust!«, meldete van Deyk. »Wir werden den Ortungsschatten von Debrais IX dazu nutzen, um unauffällig zu wenden.«
Frost verfolgte auf der Positionsübersicht, wie die L-1 in eine Umlaufbahn um Debrais VII einschwenkte. Ihre Triebwerke waren deaktiviert. Lediglich der Schwung, der durch die Geschwindigkeit der STERNENFAUST bei der Ausschleusung wirksam wurde, trieb die Fähre an. Die Gravitation des Planeten fing das vergleichsweise winzige Objekt ein und ließ es in seine Stratosphäre eintauchen. Ganz ohne Korrekturen war ein solcher Atmosphärenflug kaum durchführbar. Dafür sorgten schon die Wetterturbulenzen. Aber Ja’akov Bogdanovich war ein geschickter Pilot, dem man zutrauen konnte, mit möglichst wenig verräterischen Aktionen auszukommen.
Für die L-1 begann ein Flug, der in seiner ersten Phase sehr viel mehr von einem freien Fall als von einem gezielten Flugmanöver hatte.
Viel Glück! , dachte Frost.
*
»Jetzt!«, sagte Marquanteur.
Im nächsten Moment zitterte der Boden zu ihren Füßen. Die Orsonen drängten sich angstvoll zusammen. DiMarco verfolgte mit seiner Helmortung, wie sich die Hohlräume jener Gänge schlossen, die er zusammen mit Marquanteur in den letzten Stunden vermint hatte.
Marquanteur löste über eine Fernsteuerung zwei weitere Detonationen aus.
»Etliche dieser Kshagir-Krieger werden unter den Geröllmassen begraben sein«, gab sich DiMarco zuversichtlich. Seinen Helmfunk hatte er inzwischen notdürftig repariert. Die Wiedergabe schnarrte etwas, aber das ließ sich aushalten.
Marquanteur wandte sich an Jennings. »Wir müssen aus dieser Gegend verschwinden, vielleicht könnten Sie das den Orsonen und Ra-Galan klarmachen.«
»Warum sollte ich dabei mehr Geschick haben als Sie, Marquanteur?«, fragte Jennings mit einem heiseren Lachen. »Ich glaube, das ist vergeblich. Wenn ich Ra-Galan richtig verstanden habe, dann wähnen sich die Orsonen kurz vor dem Ziel! Sie haben es einmal geschafft, die Energieversorgung des Planeten außer Gefecht zu setzen, deswegen sind sie davon überzeugt, dass sie es auch ein zweites Mal schaffen! Das werde weder Sie noch ich ihnen erfolgreich ausreden können!«
»Ich fürchte, in diesem Punkt muss ich meinem geschätzten Wissenschaftler-Kollegen Recht geben«, erklärte Leslie.
Marquanteur schüttelte den Kopf. »Wir haben diese Elitesoldaten der Dronte aufhalten können – aber das ist doch nur ein Aufschub.«
Ra-Galan trat zu den vier Menschen, die in den letzten Wochen unter den Orsonen gelebt haben.
»Wir werde zu einer Rückzugshöhle aufbrechen, die einen Grabtag von hier entfernt liegt«, eröffnete der neue Oberste Kampfpriester. »Nachdem wir Ka-Akon die spirituelle Ehre erwiesen haben, die ihm gebührte, werden wir sein Werk fortsetzen und mit allem Mut gegen die Götter kämpfen. So, wie er es uns in seinem langen, ruhmreichen Leben vorgelebt hat!«
»Ein Grabtag?«, echote Marquanteur. »Das ist viel zu wenig! Ihr müsst euch viel weiter aus dieser Gegend entfernen. Diese besonderen Krieger, die von den Dronte – oder den Göttern, wie ihr sie nennt – ausgeschickt werden, können nur sehr schwer getötet werden!«
»Der Energieversorgung des Feindes war auch nicht leicht außer Kraft zu setzen«, gab Ra-Galan zu bedenken. »Die meisten von uns waren sehr skeptisch, als der ehrenwerte Ka-Akon diesen Vorschlag machte. Aber es hat geklappt! Warum sollte uns das Kampfglück jetzt verlassen, da wir doch alle Trümpfe auf unserer Seite haben!«
Marquanteur wechselte einen verzweifelten Blick mit DiMarco.
Alle Trümpfe auf
Weitere Kostenlose Bücher