Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII

Titel: Sternenfaust - 047 - Notlandung auf Debrais VII Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
plötzlich hervor.
    Marquanteur hatte sie erwartet und empfing sie mit einem Thermostrahl. Als glühender Metallbrocken segelte sie auf den schwindenden Resten ihres Antigravfeldes zu Boden und kamen dort zischend auf.
    Inzwischen registrierte Marquanteur, dass sich die Kshagir anschickten, in näher gelegene Schächte und Stollen einzudringen. Diese Elitetruppe der Dronte arbeitete sich ganz systematisch vor.
    Die Zentralhöhle muss bald gesprengt werden, sonst wird es kritisch! , dachte der Marine. Dieser Gedanke hämmerte geradezu in seinem Bewusstsein und erfüllte ihn mit einer tiefen Unruhe.
    Wieder und wieder blickte er auf die Chronometer-Anzeige im rechten oberen Rundeck des Helmdisplays.
    Er versuchte DiMarco mit Hilfe seiner Ortung anzupeilen, aber er schaffte es nicht. Vielleicht einige besonders undurchlässige Gesteinsbrocken. Er wusste es selbst nicht.
    Die empfindlichen Außenmikros von Marquanteurs Kampfhelm registrierten Geräusche aus einem der Gänge. Die Messungen des Ortungssystems ergaben jedoch nichts.
    Marquanteur blieb angespannt. Er hielt den Thermostrahler mit beiden Händen in jene Richtung, aus der das Geräusch kam.
    Schließlich ließ er die Waffe sinken.
    Es war DiMarco. Er hatte sämtliche Funktionen seines Anzugs und seiner Waffen extrem gedrosselt, um die Ortung zu erschweren. Der Helmfunk funktionierte wie erwartet nicht. DiMarcos Stimme klang dumpf aus seinen Außenlautsprechern. »Hier bin ich! Aber die sind mir dicht auf den Fersen! Du hättest dich besser längst aus dem Staub gemacht!«
    »Wir lassen niemanden zurück, Pablo. Das solltest du inzwischen doch wissen!«
    »Aber jetzt ab durch die Mitte. Gegen diese Kshagir-Soldaten haben wir zwei nur eine schwache Chance.«
    »Man bräuchte ein Heer von Marineinfanteristen, um sie abwehren zu können.«
    »Abwarten!«
    Marquanteur schaltete den Sprengsatz scharf. »Jetzt schnell weg hier!«
    DiMarco ließ sich das nicht zweimal sagen. Zusammen mit Marquanteur verließ er die Höhle durch einen der Ausgänge. Wenig später drückte Marquanteur auf den Fernauslöser. Der Explosionslärm war ohrenbetäubend.
     
    *
     
    »Wir haben keine andere Möglichkeit, als den Orsonen zu folgen«, sagte Dr. Jennings an Eric Leslie II. gewandt.
    Der Professor nickte schließlich. »Wahrscheinlich haben Sie Recht, Jennings!«
    »Marquanteur und DiMarco können auf sich selbst aufpassen. Und falls dies doch nicht der Fall sein sollte, dann ist es ganz sicher nicht an uns, den Retter zu spielen. Dazu steht einfach zu viel für die Menschheit auf dem Spiel.«
    Eric Leslie packte die verschlossenen Probengläser in einen speziellen Handkoffer. Außerdem die zerkleinerten Seelenmoos-Präparate, die selbst in diesem Zustand noch die Farbe je nach psychischer Verfassung desjenigen veränderten, in dessen Nähe sie sich befanden.
    Es handelte sich um den mit Abstand faszinierendsten pflanzlichen Organismus, den Professor Leslie jemals untersucht hatte. Nicht einmal die Projekte, an denen er in seiner Zeit auf Genet betraut gewesen war, hatten ihn in vergleichbarer Weise begeistert.
    »Ich denke, dass es ein Fehler war, die Genetics nicht an dieser Mission zu beteiligen«, glaubte Miles Jennings, der an der Far Horizon Akademie auf Sedna einen Lehrstuhl für Exomedizin innehatte.
    »Ich weiß nicht, wie Sie darauf kommen, Dr. Jennings. Ich habe unter den Genetics gearbeitet.«
    »Verdanken Sie ihnen nicht einige Ihrer größten wissenschaftlichen Leistungen?«
    »Das schon. Aber sie verachten uns. Dass ich jetzt an der Star Corps Akademie auf Ganymed lehre, hat ja durchaus seine Gründe. Und ich bin nicht der Einzige, der Genet inzwischen verlassen hat. Menschen, die nicht genetisch optimiert wurden, sind dort zu Außenseitern geworden und werden inzwischen wie Parias behandelt – es sei denn, sie kommen als reiche Kunden, die nach medizinischen Leistungen verlangen!«
    Es war nicht das erste Mal, da sie über diesen Punkt gesprochen hatten. Letztlich lief es wohl darauf hinaus, dass alle Nicht-Optimierten innerhalb der Drei Systeme der Genetiker-Föderation sämtliche Bürgerrechte verloren. { * }
    »Rassismus ist wohl der falsche Begriff für die Haltung der Genetics«, fuhr Leslie nach nur kurzer Pause fort. »Man müsste wohl von Genetizismus sprechen – einer Diskriminierung auf Grund der Gen-Qualität – wobei sich für mich immer noch die Frage stellt, was letztlich genetische Qualität sein soll.«
    »Das ist immer eine Frage des Parameters,

Weitere Kostenlose Bücher