Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka
sich an seine Kollegen. »Ich würde sagen, dass es jetzt Zeit ist für ›Plan B‹.«
*
Kommandant Plarok sah auf den Bildschirm, als die Flotte den Überraum verließ und lächelte. Er hatte diesen Reflex seines menschlichen Wirtskörpers beibehalten, um Zufriedenheit auszudrücken. Und was er sah, gab wahrlich Anlass, zufrieden zu sein.
Das Helan-System war mit nur drei Planeten relativ klein. Dafür besaß jeder Planet mindestens fünf Monde, von denen einige vergleichsweise groß waren und sicher interessante Gravitationsauswirkungen auf ihre Zentralwelten hatten. Selkek hatte sogar neun.
Doch die interessierten Plarok im Moment nicht. Er blickte auf den Teil des Displays, der ihm meldete, wie viele fremde Schiffe sich im System befanden. Es waren nur lächerliche 48. Unter normalen Umständen hätte er eine so kleine Begleitflotte für groben Leichtsinn und einen Ausdruck der strategischen Unfähigkeit derer gehalten, die diese geringe Zahl für ausreichend erachtet hatten.
Doch diesen Fehler konnte man ihnen in gewisser Weise nachsehen. Schließlich hatten sie sich nach Plaroks Informationen alle Mühe gegeben, das Treffen auf Selkek so geheim wie möglich zu halten und waren offensichtlich davon ausgegangen, dass ihnen das gelungen war. Nun, sie würden in Kürze eines Besseren belehrt werden.
Plaroks Flotteneinheit würde die Schiffe aus dem Universum fegen, sich der auf Selkek befindlichen Oberhäupter der fünf Nationen bemächtigen und ihre Körper in den Dienst der Neuen Ordnung stellen. Mit diesem Geniestreich hatten die Dronte anschließend ungehinderten Zugang zu Welten und Positionen, die ihnen bisher noch verschlossen geblieben waren.
Plarok lächelte zufrieden, als er sah, dass sich die 48 Schiffe formierten und den Dronte-Raumern todesmutig entgegenflogen. Wie lächerlich! , dachte Plarok. Sie wollen uns angreifen und haben doch keine Chance. Wir werden sie erledigen, mit kaum eigenen Verlusten.
»Feuer frei, sobald wir in Reichweite sind«, befahl er seinen Schiffskommandanten. »Und achten Sie darauf, dass uns keins entkommt. – Einheit 5, Sie folgen mir nach Selkek. Wir kümmern uns um die Regierungsrepräsentanten.«
*
»Ja, wir haben die Lösung gefunden«, wiederholte Jurij R. Diaz überaus selbstgefällig, während die Konferenzteilnehmer ihn alle überrascht ansahen. Nur Julio Ling schien etwas zu ahnen.
»Sprechen Sie«, forderte Sishu’a ihn knapp auf, als er keine Anstalten machte, eine nähere Erklärung abzugeben, sondern sich offenbar noch eine Weile in der ungeteilten Aufmerksamkeit seiner Mitstreiter sonnen wollte.
»Wie einige von Ihnen wissen, haben Forscher von einer äußerst riskanten Mission nach Trans-Alpha interessante Informationen über die Dronte zurückgebracht haben. Ich will Sie nicht lange mit Einzelheiten langweilen, aber die wichtigste dieser Informationen«, er machte eine wirkungsvolle Pause, ehe er weitersprach, »ist eine Substanz, auf die die Dronte allergisch reagieren.« Er lehnte sich zufrieden in seinem Sitz zurück und genoss die Verblüffung der Anwesenden.
Sishu’a ließ ihm nicht lange den Genuss. »Und Sie haben eine Waffe daraus geschaffen«, schloss sie aus seinen Worten, »eine Waffe auf biogenetischer Basis, die uns einen Vorteil gegenüber den Dronte verschafft oder sie sogar vernichten kann.«
»Das ist richtig«, antwortete Diaz, deutlich verstimmt darüber, dass Sishu’a ihm sein Vergnügen verkürzte. »Wir haben unsere fähigsten Wissenschaftler darauf angesetzt und diese haben in kürzester Zeit ein Virus entwickelt, der jeden Dronte innerhalb von wenigen Minuten tötet, und zwar nur die Dronte. Alle anderen uns bekannten Lebensformen bleiben davon verschont.«
»Was passiert mit den Wirten?«, fragte Pan-Sen.
»Das ist das Interessante«, antwortete Diaz deutlich begeistert. »Die Dronte übernehmen offenbar, sobald sie sich in einem Wirt befinden, äußerlich die stoffliche Struktur des Wirtskörpers. Sie bilden eine Art Kapsel aus Gewebe, das mit dem ihres Wirts identisch ist. Das heißt konkret, ein toter Dronte wird von seinem Wirtskörper nicht wie bei der frühen Transplantationschirurgie des 20. und 21. Jahrhunderts als Fremdorgan erkannt und abgestoßen, sondern bleibt als äußerlich körpereigenes Gewebe bis zum natürlichen Tod seines Wirts in dessen Körper. Es sei denn, er wird chirurgisch wieder entfernt. Was natürlich in jedem Fall zu empfehlen ist.«
»Ich glaube, Abgesandter Pan-Sen
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