Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka
fegen. Doch der militärische Einsatz sollte erst der zweite Schritt sein. Der erste ist, diesen Teil der Galaxis für die Dronte so unattraktiv zu machen, dass sie keine Lust mehr darauf haben, auch nur einen einzigen Fuß in unser Gebiet zu setzen.«
»Das hört sich gut an«, stimmte Megon Barus ihm nicht ohne Ironie zu. »Dabei bleibt nur noch das Problem zu lösen, wie wir die Dronte eben davon überzeugen sollten.«
Diaz’ Lächeln verstärkte sich. »Dafür, meine verehrten Anwesenden, haben wir Genetics bereits die Lösung gefunden.«
*
»Captain, Ortung!« Ashley Briggs’ aufgeregte Stimme zerriss die Stille in der Zentrale der STERNENFAUST und ließ einige Leute, die in meditativem Zustand ansonsten tatenlos an ihren Stationen saßen, sichtbar zusammenzucken.
Kein Wunder , dachte Dana. Solange unsere Regierungsoberhäupter in Klausur sitzen und palavern, haben wir hier rein gar nichts zu tun außer der üblichen Routine. Und dafür genügten im Grunde genommen zehn Leute. Aber da wir uns in ständiger Bereitschaft halten müssen, haben alle Stationen voll besetzt zu sein.
»Auf den Schirm, Lieutenant«, ordnete sie an.
Briggs schüttelte den Kopf. »Ich kann Ihnen noch kein Bild liefern. Die Ortung stammt von den Bergstrom-Sonden. Und die melden die Annäherung von 195 Kampfschiffen.« Er wandte sich um und sah Dana direkt an. »Und sie näher sich Selkek von allen Seiten gleichzeitig. Die wollen uns in die Zange nehmen.«
»Lieutenant Jamil, Verbindung zu unserer Flottenabteilung im Orbit«, befahl Dana und bekam sie umgehen.
Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines Mannes, den Dana nicht kannte. »Captain Romero DaSilva«, stellte er sich kurz vor. »Ich nehme an, Ihre Bergstrom-Sonden haben Ihnen auch das Nahen von 195 Schiffen gemeldet.«
»Das haben sie. Erwarten Sie noch Verstärkung vom Star Corps?«
»Nein. Und die Abteilungen unserer Quasi-Verbündeten auch nicht. Sie können es nicht wissen, weil Sie erst später gekommen sind, aber wir haben uns ganz besonders in diesem Punkt untereinander ausgetauscht und vereinbart, dass wir alle anderen Geschwaderkommandanten darüber informieren, sollten wir erfahren, dass unsere eigenen Leute noch Verstärkung schicken. Die jetzt da anrollen, können demnach nur Dronte sein. Wir machen uns gefechtsbereit.«
»Ich werde Mr. Ling informieren«, sagte Dana.
»Tun Sie das. Und wenn Sie meinen Rat wollen, so veranlassen Sie ihn dazu, mit Ihnen den Planeten schnellstmöglich zu verlassen. Wir werden Ihren Rückzug decken.«
DaSilva wartete Danas Antwort nicht ab, sondern unterbrach die Verbindung.
»Rückzug«, murmelte Lieutenant Commander Mutawesi von seiner Taktikstation missmutig. »Ich frage mich, wozu wir eigentlich das modernste, schnellste und für seine Größe bestbewaffnete Schiff der Flotte haben, wenn wir es in einer Situation wie dieser nicht einsetzen dürfen, sondern zum Rückzug verdonnert werden.«
»Weil unser unterstützender Einsatz erstens nur ein Tropfen auf dem heißen Stein wäre, der den sprichwörtlichen Kohl nicht fett macht«, erinnerte ihn Dana, »und wir zweitens nun einmal das einzige Schiff sind, das Mr. Ling in Sicherheit bringen kann, bevor die Dronte hier sind.«
»Eintritt der Flotte in den Normalraum«, meldete Briggs und legte die Ortung auf den Bildschirm. Die anrückenden Raumschiffe waren dort als kleine Lichtpunkte zu sehen, die unbarmherzig näher rückten. Die Scanner versuchten automatisch eine Identifizierung und blendeten das Ergebnis am oberen Rand des Bildschirms ein. Demnach handelte es sich bei den Neuankömmlingen eindeutig um Dronte.
Und sie hatten ihren Eintritt in das System so gewählt, dass sie Selkek bei der Leistungsfähigkeit ihrer Brems- und Manövertriebwerke innerhalb einer Stunde abgeriegelt haben würden.
»Lieutenant Jamil, verbinden Sie mich mit Mr. Ling.«
»Verbindung steht«, meldete die Kommunikationsoffizierin gleich darauf.
»Ich bitte die Störung zu entschuldigen, Sir«, sagte Dana, »aber 195 Kampfschiffe haben soeben den Bergstrom-Raum verlassen und wurden als Dronte-Kampfschiffe identifiziert. Ich schlage vor, Sie kehren schnellstmöglich an Bord zurück, damit wir hier verschwinden können. Nach unseren Berechnungen haben die uns in einer Stunde unausweichlich in der Zange.«
»Ja, meine Mitstreiter haben von ihren Begleitflotten gerade dieselbe Nachricht erhalten. Ich komme an Bord, so schnell ich kann.« Er unterbrach die Verbindung und wandte
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