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Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka

Titel: Sternenfaust - 048 - Das Bündnis von Tarka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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offenbar an das Geschlecht gekoppelt«, schloss Kimusha’a messerscharf daraus. »Und in diesem Fall ist es nichts anderes als eine biologische Prädisposition, die kridanische Männer diesbezüglich zu guten Leistungen befähigt. Bei uns dagegen muss jeder sich selbst seinen persönlichen Fähigkeiten entsprechend bewähren. Und wir haben festgestellt, dass die Leistungen eines Shisheni definitiv nur von seinen körperlichen und geistigen Gaben abhängen, die aber niemals an sein Geschlecht gekoppelt sind. Wenn kridanische Frauen bei denselben Vorbedingungen und derselben Ausbildung durchweg schlechtere Leistungen zeigen als die Männer, so ist das wohl, wie ich schon sagte, eine kridantypische Prädisposition.«
    »Natürlich käme niemand auf den Gedanken, einer Frau zu gestatten, ein Schiff zu führen!«, entrüstete sich Sun-Tarin. »Kein Tanjaj würde von einer Frau Befehle annehmen!«
    Kimusha’a raschelte verblüfft mit den Schuppen. »Sie verweigern also einer Vorgesetzten den Gehorsam, nur weil sie eine Frau ist? Auf Shishena würde jeder Soldat mit so einem Verhalten auf der Stelle seines Postens enthoben und zur Erlangung von Erleuchtung für mindestens drei Jahre in den nächstgelegenen Tempel von Sa’isha beordert, damit er des Lichts der Göttin teilhaftig werden kann.«
    Was für eine Blasphemie , dachte Sun-Tarin mit aufkommender Bitterkeit. Diese Sauroiden sind in ihrem primitiven Glauben noch viel schlimmer als die Menschen. Die sind lediglich Ketzer, die den Glauben an den Einen Gott nur falsch leben und interpretieren, aber sie glauben an denselben Gott wie wir – zumindest die meisten. Diese Sauroiden dagegen sind Ungläubige der schlimmsten Sorte! Ich sollte das Gespräch beenden und dieses Wesen nie wieder ansprechen. Aber ich kann ihre falschen Ansichten über die Kridan unmöglich so stehen lassen.
    »So ist es nicht«, verteidigte er sein Volk. »Frauen erhalten überhaupt keine Ausbildung in der Flotte. Das wäre absolut unpassend.«
    »Demnach geben Sie Ihren Frauen also gar nicht erst die Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten optimal zu entwickeln, weil Sie ihnen Teile der möglichen Ausbildungsgänge vorenthalten«, resümierte Kimusha’a. »Wie können Sie da behaupten, die Frauen wären nicht in der Lage, die zu meistern, wenn Sie überhaupt noch keinen einzigen Zugang dazu gewährt haben und somit auch keinen einzigen empirischen Beleg dafür haben, ob Ihre Frauen nicht doch die erforderlichen Fähigkeiten dazu besitzen?«
    »Weil Gott es so gewollt hat!«, platzte Sun-Tarin heraus. »Er hat den Platz einer Eierlegerin genau festgelegt. Und dieser Platz ist ganz gewiss nicht auf einer Führungsposition!« Ich muss dieses Gespräch beenden, bevor ich mich vergesse!
    Kimusha’a zischte leise. »Ich gebe zu, eine solche Gottheit, die die Hälfte des Volkes nur aufgrund ihres Geschlechts diffamiert, hätte auf Shishena nicht die geringste Chance, auch nur einen einzigen Anhänger zu finden«, stellte sie fest. »Ist Ihnen schon einmal der Gedanke gekommen, dass die Kridan den Krieg gegen die Menschen vielleicht gewonnen hätten, wenn sie auch Frauen in ihren Reihen gehabt hätten?«
    »Wir hätten ihn gewonnen!«, war Sun-Tarin überzeugt. »Nur der Umsturz des Predigers hat uns dazu bewogen, Frieden anzubieten.«
    Kimusha’a wisperte beschwichtigend mit den Schuppen. »Am besten einigen wir uns darauf, dass Ihr Volk und meins in diesem Punkt nun einmal gravierende Unterschiede aufweisen.«
    In der Tat! , dachte Sun-Tarin verächtlich. Sie sind Barbaren! Absolute Barbaren! Und ich habe die Möglichkeit verspielt, sie vom wahren Glauben zu überzeugen. Wenn das Kridanische Imperium noch so stark wäre wie vor der letzten Schlacht mit den Menschen und bevor Satren-Nor uns zu zahmen, krallenlosen Schatten unserer selbst gemacht hat, wärt ihr nach den Menschen die nächsten, die wir im Namen Gottes aus dem Universum fegen würden!
    Sun-Tarin hielt es jetzt für dringend angeraten, das Thema zu wechseln.
    »Weshalb hat Ihr Volk eigentlich einen Herrscher, obwohl der, wenn ich recht informiert bin, demokratisch gewählt wird? Wäre es da nicht logischer, von einer Präsidentin zu sprechen?«
    »Durchaus«, stimmte ihm Kimusha’a zu. »Das liegt zum Teil daran, dass der shishenische Titel tashna’ak von den Translatoren anfangs fälschlich mit Herrscher übersetzt wurde. Wie wir inzwischen wissen, ist die wörtliche Bedeutung etwa der das Volk führt und leitet . Wir hatten einmal

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