Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)
sein.«
Van Deyk hatte sich die Anzeigen der Sensoren ebenfalls auf seine Konsole geholt und konnte nur bestätigen, was Briggs gesagt hatte. »Die scheinen tatsächlich alles mobilisiert zu haben, was raumtauglich ist!«
»Sie meinen, die Evakuierung hat begonnen?«, vergewisserte sich Frost. Warum ist dir der Punkt so wichtig? Zur Beruhigung deines eigenen Gewissens? Frost wollte nicht weiter über diesen wunden Punkt nachdenken und versuchte, den Gedanken zu verscheuchen. Dies ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt!
Suchst du vielleicht nur eine billige Ausrede, um zu übertünchen, dass du dich an dem Einsatz einer Waffe beteiligt hast, den du noch vor ein paar Monaten vehement und kategorisch abgelehnt hättest? , meldete sich ein kritischer Kommentator in ihrem Hinterkopf, von dem sie ahnte, dass er sich nicht ganz so leicht zum Schweigen bringen lassen würde.
»Die Evakuierung scheint tatsächlich begonnen zu haben«, bestätigte jetzt Lieutenant Jamil. »Ich fange entsprechende Nachrichten im Bergstrom-Funkspektrum auf, die unser Rechnersystem entschlüsseln kann.«
Van Deyk schaltete plötzlich an seiner Konsole herum. Auf der Stirn des Ersten Offiziers der STERNENFAUST erschien eine tiefe Furche. Irgendetwas schien ihn zu beunruhigen. »Captain, die Sensoren orten ein sehr schwaches fünfdimensionales Hintergrund-Rauschen.«
»Mögliche Ursache?«, fragte Frost.
»Dazu müssten wir genauere und längerfristige Messungen durchführen.«
»Ich hoffe nicht, dass unsere Gegner über Waffensysteme mit 5-D-Technik verfügen«, äußerte sich Lieutenant Commander Mutawesi.
»Ich würde eher auf eine fünfdimensionale Kommunikationstechnik schließen, die uns natürlich vollkommen ausschließt«, vermutete van Deyk.
»Für mich stellt sich die Frage, ob die Dronte nicht vielleicht sehr viel mehr vom Erbe der ›Toten Götter‹ entschlüsselt haben, als wir bisher ahnen!«, sagte Briggs.
»Nun, dass ihre Manipulationen der Wurmlöcher Alpha und Beta nicht ihrer eigenen Technik entsprungen sind, haben wir doch schon länger vermutet«, stimmte Frost zu. Sie erhob sich von ihrem Kommandantensitz und wandte sich an van Deyk. »Sagen Sie Bruder William, dass er sich mit diesen 5-D-Emissionen beschäftigen soll, sobald uns die Gefechtslage Sensorenkapazität freigibt.«
»Aye, Captain.«
»Captain! Strahlenfeuer im Orbit von Planet II und III«, rief Briggs.
»Von unseren Einheiten dürfte dort eigentlich niemand mehr sein!«, stellte Frost fest.
»Vielleicht ein verschollener Jäger!«, glaubte Jamil.
»Das halte ich angesichts der Intensität des Beschusses für ausgeschlossen«, erwiderte Ashley Briggs. Er nahm ein paar Veränderungen am Ortungssystem vor. Eine Positionsdarstellung wurde in einem Teilfenster des Hauptbildschirms eingeblendet.
Und nun wurde allen Anwesenden klar, was sich im Orbit der beiden Planeten abspielte.
»Die schießen auf ihre eigenen Schiffe!«, stieß Frost hervor.
»Offenbar eine Quarantäne-Maßnahme«, glaubte van Deyk. »Sie fürchten wahrscheinlich, dass der Virus bereits in den Schiffen ist, die von der Oberfläche gestartet wurden und wollen eine Weiterverbreitung auf andere Dronte-Welten ausschließen.«
*
Innerhalb der nächsten Stunden erreichte die STERNENFAUST der dazugehörige Funkverkehr im Unterlichtbereich.
»Da scheinen sich Dramen abzuspielen«, sagte Susan Jamil sichtlich mitgenommen. »Der Virus grassiert offenbar bereits an Bord der in den Orbit gestarteten Raumfahrzeuge, und es besteht auf Seiten der drontischen Kampfraumer offenbar keine Neigung, die Infizierten an Bord zu nehmen.«
Inzwischen hatte sich der Großteil der Verteidigerflotte in den inneren Bereich des Systems zurückgezogen. Die Star Corps Einheiten und ihre Verbündeten verzichteten darauf, ihnen zu folgen.
Manche von ihnen verteilten sich auf die Umlaufbahnen der restlichen Samtran-Planeten und sorgten dafür, dass keines der dort in den Orbit geschossenen Kleinraumschiffe den Virus weitertragen konnte.
Schon schickten sich die ersten Dronte-Schiffe an zu beschleunigen, um das System zu verlassen.
*
Bruder William saß im Kontrollraum A des Maschinentrakts, über den normalerweise die Bergstrom-Aggregate überwacht wurden. Da die STERNENFAUST aber selbst bei einem Blitzstart erst drei Stunden lang beschleunigen musste, um die Eintrittsgeschwindigkeit für den Bergstrom-Raum zu erreichen, war dieser Raum im Moment nicht besetzt. Er war ihm daher vom
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