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Sternenfaust - 053 - Die Morax

Sternenfaust - 053 - Die Morax

Titel: Sternenfaust - 053 - Die Morax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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schon wissen?
    Sun-Tarin verließ gerüstet die Kabine. Jede seiner Bewegungen wurde von Servos unterstützt und beschleunigt. An Händen und Füßen waren die Krallen nachgebildet, was sie zu schrecklichen Waffen machte. Auf die Zuleitung der Kampfdrogen verzichtete er noch. Er benötigte einen klaren Kopf.
    Unschlüssig überdachte er seine nächsten Schritte. Vier dieser Shuttles klebten an der STERNENFAUST. Er musste sich entscheiden, wo er seine Hilfe einbringen wollte. Im Grunde, so entschied er für sich, war das einerlei. Er machte sich in Richtung des Gefahrenpunktes auf, der am weitesten von der Brücke des Kreuzers entfernt lag.
    Ein Fehler – doch das konnte er – in diesen Momenten ja noch nicht ahnen …
     
    *
     
    »Takashi an Captain.«
    »Frost hört, Sergeant.«
    »Sie brechen durch, Captain. Verdammt, sie brechen tatsächlich durch!«
    Es war diese kurze Kommunikation, die jedem Mitglied in der Zentrale die Schweißperlen auf die Stirn trieben. Dana Frost machte da keine Ausnahme.
    Feindlich gesinnte Wesen einer fremden Rasse würden sich in nur wenigen Augenblicken an Bord des Sondereinsatzkreuzers befinden. Ein Kampf in den engen Gängen des Schiffes stand bevor.
    Feinde an Bord!
    Gab es eine schlimmere Situation für ein Schiff im freien Raum? Dana kannte keine. Commander Van Deyk wandte sich auf dem Absatz um, wollte zum Ausgang, doch Frosts Stimme stoppte ihn unverzüglich.
    »Hier geblieben, Commander! Niemand verlässt die Brücke. Habe ich mich klar ausgedrückt? Niemand. Wir würden den Marines dort draußen nur im Weg stehen. Wir alle wissen, dass wir uns aus Sergeant Takashi und seine Männer absolut verlassen können.«
    Sie ließ diese Worte für einige Sekunden im Raum schweben. Das Schicksal des Schiffes lag nun in den Händen der Marines. Es war nur zu verständlich, dass jeder helfen wollte. Doch aus Helfern konnten schnell Hindernisse werden.
    Niemand an Bord war eine seelenlose Marionette. Sie waren Soldaten, um Perfektion bemüht, stets und ständig. Dennoch hatten auch sie Zweifel und Ängste. Alle! Wer die Angehörigen des Star Corps anders sah, der erlag einem gewaltigen Irrtum.
    Und niemandem hier waren die J’ebeem auf der Koloniewelt Ebot-Mar gleichgültig. Manchmal war es besonders diese Hilflosigkeit, die fehlenden Möglichkeiten eines erfolgreichen Eingreifens, die zu den schlimmsten Belastungen im Dienst gehörten.
    Das wurde wohl nur noch übertroffen von Todesangst … und die war jetzt so nahe, wie schon lange nicht mehr.
    »Sergeant Takashi, wie ist die Lage bei Ihnen?« Dana fürchtete sich vor der Antwort.
    »Die Außenwandung ist auf einer Fläche von gut zwei mal zwei Meter weiß glühend. Nein, das ist falsch formuliert, Captain. Sie glüht nicht, doch das Material wird zusehends heller, irgendwie durchscheinend. Wir haben keine Ahnung, was die machen, aber es kann nicht mehr lange dauern, dann haben wir den Feind an Bord.«
    »Treiben sie ihn zurück in das Shuttle, Sergeant. Sie haben alle Freiheiten, wenn sie dabei das Schiff nicht über Gebühr gefährden.« Dana war klar, wie überflüssig diese Bemerkung war, doch sie konnte nicht aus ihrer Haut heraus.
    »Verstanden. Ich halte Sie …«
    Ein Geräusch wie von berstendem Glas riss dem Sergeant die fehlenden Worte von den Lippen. Dana Frost stand wie versteinert vor ihrem Terminal. Es war also tatsächlich geschehen. Van Deyk reagierte am schnellsten. Er schaltete die Gangkameras durch, bis er den entsprechenden Bereich in die Erfassung bekam. Auf dem Hauptschirm konnte nun jeder in der Zentrale sehen, was dort geschah.
    Das Loch war rechteckig, wie von einem Architekt präzise abgemessen. An seinen Rändern war die Veränderung des Materials noch deutlich zu erkennen. Das kam einer Metamorphose gleich, denn aus stählernen Panzerplatten war eine milchigweiße Masse geworden, die in den Gang hineingesprengt worden war. Dass sie dabei in feine Partikel zerfiel, spielte in diesem Moment keine Rolle, außer der, dass der Feinstaub das Bild undeutlich werden ließ. Die Kameraerfassung war über und über mit diesem Staub bedeckt.
    »Ventilation in diesem Bereich hochfahren – schnell.« Dana Frost wollte von der Brücke aus alles tun, um den Marines zu helfen.
    Aus dem Loch heraus leuchteten starke Lichtquellen in den Gang. Dann wurde der Umriss einer Gestalt sichtbar, doch niemand auf der Brücke konnte Einzelheiten erkennen. Ein Brüllen erklang, wie von einem Urtier. Etwas blitzte auf, dann brach das

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