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Sternenfaust - 053 - Die Morax

Sternenfaust - 053 - Die Morax

Titel: Sternenfaust - 053 - Die Morax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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den Bergstrom-Raum zu wechseln. Sie hatten keine Chance, einem Kampf auszuweichen. »Danke Lieutenant. Halten Sie die Augen weiter offen. Ruder, volle Beschleunigung, Kurs auf das Mutterschiff. Wenn wir den Angreifern schon nicht entkommen können, dann wollen wir sehen wie sie reagieren, wenn ihre Jagdbeute selbst die Offensive ergreift.«
    Die Lautsprechermembrane auf Frosts Konsole sprach an. Die Stimme, die sich dort meldete, gehörte Geschwader-Lieutenant Titus Wredan, dem Pilot des Jägers der STERNENFAUST II. »Captain, ich bin bereit zum Start und …«
    Dana ließ ihn nicht ausreden. »Kommt nicht in Frage. Sie bleiben, wo Sie sind, Lieutenant. Welche Chance hätten Sie mit einem Jäger gegen diese Übermacht? Halten Sie sich auf Abruf bereit. Frost – Ende.« Sie konnte Wredans Eifer nachvollziehen, doch der war in diesem Moment unangebracht.
    Erneut begann die Wartezeit. Doch in diesem Fall hatte die klare zeitliche Grenzen.
    Aus siebenundfünfzig Minuten würden knappe vierzig werden, da die STERNENFAUST den Angreifern ja entgegenflog, wenn sie auch deutlich langsamer beschleunigte als diese. Doch schlussendlich änderte das nichts an dem, was dann geschehen musste …
     
    *
     
    »Ma’am, Gauss 1 bis 6 beginnen mit dem Beschuss der Jäger«, informierte Mutawesi den Captain 30 Minuten später.
    Die Gauss-Geschütze waren nicht darauf ausgelegt, auf so kleine Flugkörper zu feuern. Es war wirklich, wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Doch da die Angreifer kaum Anstalten machten auszuweichen, kamen nur 113 Jäger der STERNENFAUST nahe.
    »Sie sind in Schussweite. Feind eröffnet das Feuer!« Van Deyks Stimme klang kühl und abgeklärt. Der Commander hatte seine Emotionen in Situationen wie dieser absolut im Griff. Keine Frage, dass man kaum einen besseren Offizier an seiner Seite haben konnte. »Einschläge – keinerlei Beschädigung an der Hülle.« Er stutzte. »Sie schießen mit vergleichsweise langsamen Projektilen, die können uns nichts anhaben.«
    Frost tastete nach ihrem Talisman, ließ die Hand jedoch sofort sinken, als ihr diese Bewegung bewusst wurde. Nicht jetzt! Nicht wieder die Vorstellung von der eigenen Sterblichkeit. Für einen kurzen Augenblick war ihr so, als würde sich die verformte Bleikugel, die sie stets an einer Kette um den Hals trug, erwärmen.
    Sicher nur eine Einbildung, Produkt ihrer angespannten Nerven. Nichts weiter.
    »Viele kleine Nadelstiche bringen auch den stärksten Stier zu Fall«, sagte Frost. »Ortung, wie lange noch, bis sich das Mutterschiff in Feuerreichweite befindet?« Richtig wohl war ihr bei diesen Worten nicht, denn noch hatten sie alle keinerlei Vorstellung, mit wem sie es überhaupt zu tun hatten. Doch wer auch immer dieser Gegner war – er war an Verhandlungen und möglichen Kompromissen offensichtlich nicht interessiert.
    Welche Wahl blieb also? Keine.
    Nur der Kampf.
    »87 Minuten«, lautete Lieutenant Briggs Antwort.
    Das Mutterschiff erinnerte jetzt an einen zerklüfteten Mond. Es griff nicht in den Kampf ein, lag still und starr im Raum. Nur seine Jäger jagten heran wie ein Wespenschwarm – bösartig und auf ein einziges Ziel ausgerichtet.
    Töten, zerstören, vernichten …
     
    *
     
    Die größeren Beiboote hielten sich zurück. Es war offenbar die Taktik der kleinen Stiche, die von den Aggressoren angewandt wurde. Dana verstand es nicht. Den Gegnern musste doch klar sein, dass sie so nicht weit kamen.
    So schwer es die Waffen-Lieutenants auch hatten, den Jägern mit den Gauss-Geschützen schnell genug zu folgen, hin und wieder trafen sie doch. Wenn das so weiter ging, hatten die Aggressoren keine Chance.
    Sie können unsere Panzerung nicht durchbrechen! , überlegte Frost. Was haben sie vor?
    Die Antwort kam in den nächsten Momenten. Mit unglaublichen Werten beschleunigten die größeren Schiffe und rasten auf die STERNENFAUST zu.
    »Taktik«, sagte Frost, »primäres Ziel sind die größeren Beiboote.«
    Mutawesi schaltete sofort und gab den Befehl an die Geschütz-Lieutenants weiter.
    Diese kamen der Anweisung ihres Vorgesetzten und Koordinators nach. Doch da war es bereits zu spät. Die Taktik der Angreifer ging auf.
    »Die wollen uns rammen«, platze es aus Lieutenant Jamil heraus. »Sind die denn wahnsinnig?«
    Niemand tadelte sie wegen dieses Gefühlausbruchs, denn wohl jeder hier hatte den gleichen Gedanken gehabt wie sie. Und wohl jeder dachte für einen kurzen Moment an die historischen Bilder aus dem 20. Jahrhundert, als

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