Sternenfaust - 057 - Arena
Ortungsoffizier ihm meldete, dass die STERNENFAUST aufgeholt hatte und in kurzer Zeit in Schussweite sein würde.
Trimur war irritiert. Die normale Reaktion des zweiten Schiffes wäre gewesen, so schnell wie möglich die Flucht zu ergreifen und vielleicht auch um Hilfe zu rufen, aber nicht, auf den übermächtigen Feind zuzufliegen und ihn offensichtlich angreifen zu wollen. Endgültige Gewissheit über die Notlage, in die er hineinsteuerte, erhielt er, als die Ortung meldete, dass das größere Starrschiff jetzt seine Geschwindigkeit anglich und seinerseits auf Angriffskurs ging.
Die Starr waren nicht bekannt dafür, dass sie besonders opferfreudig waren. Wenn sie einen scheinbar übermächtigen Gegner angriffen, so mussten sie noch einen Trumpf besitzen, von dem sie sich sicher waren, dass er ihnen zum Sieg verhelfen würde. Langsam geriet Trimur in Panik.
Er war jetzt nicht mehr davon überzeugt, dass seine zahlenmäßige Überlegenheit ihm wirklich einen Vorteil verschaffte oder dass die gestohlene Antimaterietechnik irgendetwas ausrichten konnte gegen einen Gegner, der eine wirkungsvolle Abwehrwaffe besaß. Dafür sah er ganz klar das Ende seines Handelshauses voraus, wenn er nicht schleunigst den Rückzug antrat. Er befahl die Flucht.
*
Commander Stephan van Deyk hatte wieder die Koordination des Angriffs übernommen.
»Wir sind in zehn Minuten in Schussweite«, meldete Lieutenant Commander Mutawesi.
»Feuern Sie, sobald Sie so weit sind«, ordnete van Deyk an und stellte eine Verbindung zu Geschwader-Lieutenant Titus Wredan her. »Neun Minuten bis zum Ausklinken.«
In die Außenhülle der STERNENFAUST eingepasst befand sich ein Ein-Mann-Jäger an Bord. Diese Jäger waren fliegende Gauss-Kanonen mit einer Pilotenkanzel und aufgrund ihres Mesonenantriebs überaus schnell und wendig.
»Jäger bemannt und bereit!«, meldete Titus Wredan.
Gleichzeitig kam eine Meldung von der FLAMMENZUNGE über einen verschlüsselten Kanal: »STERNENFAUST, wir gehen jetzt auf Angriffskurs. Was die Abwehr betrifft, so konzentrieren wir uns aus verständlichen Gründen auf die Antimateriebomben der Sharaan. Nach meiner Einschätzung hat der Sharaan-Kommandant keinerlei oder doch nur sehr wenig Kampferfahrung.«
»Das deckt sich mit unseren Beobachtungen, Kommandant Kaishuk«, bestätigte van Deyk, nachdem er Lexington einen Moment Gelegenheit gegeben hatte, etwas zu sagen, die der nicht nutzte. »Wir stimmen Ihrer Taktik zu.«
»Gut. Lassen wir diesen Kanal für ständige Kommunikation offen.«
»Wir sind in 50 Sekunden in Schussweite«, meldete Mutawesi.
»Jäger ausgeklinkt«, meldete Titus Wredan. »Ich nehme Bandit 4 aufs Korn.«
Lexington lehnte sich in seinem Sessel zurück – nonchalant wie er hoffte – und beobachtete das Geschehen auf dem Bildschirm. Unbewusst umklammerte er allerdings die Lehnen des Sessels ein bisschen zu fest für die Ungezwungenheit, die er vorgab. »Nehmen Sie sich vor den Antimateriebomben in Acht, Lieutenant Wredan«, gab er dem Jägerpiloten überflüssigerweise mit auf den Weg.
» Natürlich , Sir!«
Ich habe es schon wieder getan , dachte Lexington resigniert, und einen gestandenen Offizier wie ein Kind behandelt. »Pass auf dich auf, mein Kleiner und sei schön vorsichtig!«, ist das, was mir meine Mutter immer mit auf den Weg gegeben hat. Ich sollte meinen Mund halten und diese hervorragende Crew ihren Job machen lassen, ohne mich allzu sehr einzumischen. Wieso hat man nicht van Deyk zum Kommandanten ernannt? Er seufzte. Und jetzt hör endlich auf mit deinem verdammten Selbstmitleid, Milt! , rief er sich selbst zur Ordnung. Damit hilfst du niemandem. Am allerwenigsten dir selbst.
Die Sharaan schienen jetzt endlich begriffen zu haben, dass ihre Gegner wohl doch nicht die leichte Beute waren, für die sie sie gehalten hatten und wandten sich zur Flucht. Doch es war zu spät. Eine Salve aus Gauss-Geschossen vernichtete das erste Schiff, während ein weiteres genau in ein plötzlich entstehendes Mini-Black-Hole raste.
Der konzentrierte Beschuss von Wredans Jäger ließ Bandit 3 zerbersten, als die würfelförmigen Gauss-Geschosse die Triebwerkssektion durchsiebten. Ohne zu zögern nahm er das nächste Schiff aufs Korn.
Als nur noch drei ihrer Schiffe übrig waren und sie ihren Gegnern noch nicht einmal nahegekommen waren, gaben die Sharaan auf. Sie stellten den Beschuss ein und flohen. Doch die Starr waren jetzt nicht mehr gewillt, sie entkommen zu lassen. Sie verfolgten
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