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Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics

Titel: Sternenfaust - 063 - Das Erbe der Genetics Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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und Weise, wie er sich auf diesem verwinkelten Gelände bewegte, war einmalig. Eines war klar – er kannte sich hier bestens aus. Problemlos umging er unbemerkt den Pulk von Genetics, die Botschafterin Moll durch die Anlage führten. Hier und da tauchten plötzlich einzelne Personen auf, die ihrer Arbeit nachgingen, doch auch die bemerkten seine Anwesenheit nicht.
    Wanda hielt sich exakt in seiner Spur, was ihr den gleichen Erfolg einbrachte. Dann plötzlich hielt der Schatten inne. Der Mann, denn als einen solchen hatte Ndogo ihn nun erkannt, bückte sich, öffnete eine Klappe im Boden, legte etwas dort hinein und verschloss alles wieder. Das ganze Spiel wiederholte sich noch drei Mal.
    Dann wurde sein Lauf langsamer und ruhiger. Einmal hielt er kurz inne, als würde er lauschen. Wanda fürchtete, dass sie entdeckt worden war, doch gleich darauf ging der Mann weiter.
    Wanda schätzte, dass alles knapp zehn Minuten gedauert hatte, nicht länger. Sie war sich nun überhaupt nicht mehr sicher, dass der Bursche irgendetwas getan hatte, was mit dem Areal zu tun hatte – absolut nicht sicher! Im gleichen Augenblick war der Mann verschwunden. Einfach so.
    Er konnte nur in einem der Wohncontainer untergetaucht sein, doch flink wie er war, kamen da mehrere in Frage.
    Wanda Ndogo musste nicht lange überlegen, wo sie ihn finden würde. Es gab keinen logischen Grund für die Sicherheit, mit der sie es fühlte – es war ganz einfach so. Sie konnte ihn direkt vor ihrem inneren Auge sehen. Eine Floskel, die man immer wieder verwendete, doch hier traf sie tatsächlich zu.
    Logisch war es nun, mit Takashi Verbindung aufzunehmen.
    Ein Alleingang widersprach allen Regeln des Star Corps. Schon einmal war Wanda Ndogo bei einem Bodeneinsatz von der Hauptgruppe abgekommen. Das hätte sie um ein Haar das Leben gekostet. Damals war es Sun-Tarin gewesen, der Kridan, der ihr das Leben gerettet hatte. Doch der war nicht hier. Niemand sonst war hier. Wanda Ndogo setzte das Notsignal an den Sergeant ab.
    Es sollte eigentlich nicht lange dauern, bis mindestens zwei der Marines bei ihr auftauchen würden – doch nichts geschah. Vielleicht waren es künstlich erzeugte Störfelder, vielleicht auch nur ein technisches Problem. Möglicherweise wirkte das Feld, das die Ortung des nahegelegenen Areals unmöglich machte, bis hierher und eventuell bewirkte es ungewollt dieses Problem.
    Möglich, wenn auch unwichtig – denn auch hier zählte nur das eine: das Ergebnis.
    Sergeant Ndogo ahnte, dass ihr Zielobjekt nicht ewig in dieser Behausung bleiben würde. Es konnte absolut wichtig sein, den Grund seiner vorherigen Aktion in Erfahrung zu bringen. Wanda schloss für einige Momente die Augen. Sie konnte nicht mehr länger warten. Und so tat sie das, was sie unter allen Umständen hatte vermeiden wollen. Sie lief, wieder einmal, ohne jegliche Rückendeckung hinein in die Ungewissheit.
     
    *
     
    Captain Hagar Tykono schwitzte.
    Der ganze Flug hatte unter keinem guten Stern gestanden. An Bord seiner »Freigther BXIII« befand sich wahrlich heiße Fracht. Wer den ersten Dissidententransport nach »Mining X« durchgeführt hatte, wusste Tykono nicht. Er beneidete den unbekannten Kollegen jedoch keinesfalls, denn ihm war es sicher nicht besser als Tykono ergangen.
    Ungeheuerliches war daheim in den Drei Systemen geschehen. Es war wie eine Seuche, wie ein Lauffeuer, das niemand einzudämmen vermochte – wer hatte es entfacht? Im Nachhinein konnte diese Frage niemand mehr beantworten.
    Doch es verbreitete sich tatsächlich wie ein Virus über Darelis, Epikur und Einstein.
    Aufstand!
    Revolte!
    Offene Auflehnung und Gewalt!
    Die führenden Köpfe der Genetics nahmen nicht hin, was endlos viele Generationen vor ihnen ganz einfach akzeptiert hatten – die Tatsache, dass sie nicht mehr führend waren. Die Philosophie einer ganzen Rasse geriet ins Wanken und ihre aktuelle Führung hatte zu dem Mittel gegriffen, dass Machthaber schon immer gewählt hatten, wenn sie schlich nicht mehr weiterwussten.
    Aus diesem Grund befanden sich an Bord der »Freigther BXIII« 187 Frauen und Männer, die zu den Leitfiguren des Aufstands zählten. Eine Person allerdings hatte einen ganz besonderen Status. Hagar Tykono schwindelte, wenn er daran auch nur dachte.
    Dann war da auch noch das Schiff der Menschen – diese STERNENFAUST II mit seiner überaus lästigen Führung, dieser Dana Frost. Damit nicht genug, es befand sich auch noch eine Botschafterin der Allianz an Bord,

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