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Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Friede zwischen den Solaren Welten und dem Reich von Ebeem war erst wenige Monate alt und hatte eine Jahrzehnte dauernde Feindschaft beendet. Zumindest auf dem Papier. In den Köpfen der meisten J’ebeem und Menschen herrschte immer noch gegenseitige Antipathie vor. Allerdings gab es auf beiden Seiten auch aufgeschlossene Leute, die bereit waren, die früheren Ressentiments zu vergessen und die jetzigen Verbündeten unvoreingenommen kennenzulernen – so weit es möglich war.
    »Für unscharfe Übertragungen kann es ein Dutzend Ursachen geben, außer einer fehlerhaften Funktion der Sonde«, erklärte MacShane trocken, bevor jemand etwas sagen konnte und begann, ein neues Lied zu pfeifen.
    Runek Navron warf ihm einen dankbaren Blick zu und konzentrierte sich wieder auf seine Arbeit. »Die Sonde funktioniert einwandfrei«, stellte er nach einer Weile fest.
    »Und wieso sind diese Bilder dann nicht scharf?«, verlangte von Schlichten eine Erklärung.
    »Weil offenbar irgendetwas die Übertragung stört«, antwortete Navron knapp.
    MacShane beendete seine Melodie und sah von Schlichten in die Augen. »Ich an Ihrer Stelle würde mich mit solchen Bemerkungen zurückhalten, bevor Sie noch einen diplomatischen Zwischenfall verursachen«, warnte er.
    Von Schlichten öffnete den Mund zu einer scharfen Erwiderung, doch Navron kam ihm zuvor.
    »Wie Sie selbst sehen können, Professor von Schlichten, liefert die Sonde einwandfreie Ergebnisse für alle Bereiche – nur diese gruppierte … hm, Erscheinung kann sie aus irgendeinem Grund nicht richtig erfassen. Leider sind wir von hier aus nicht in der Lage festzustellen, woran das liegt. Was wir aber zweifelsfrei feststellen können, ist, dass das Gebiet, in das der Transmitter die Sonde geschickt hat, ungefähr 120 Lichtjahre von hier entfernt ist. Die Sonde misst in der Umgebung eine Reihe von Sonnensystemen, die es klar erfassen kann.«
    »Und deshalb liegt der Verdacht nahe, dass dieses verwaschene Etwas, das sich dem Scannen offenbar entzieht, ein weiteres Relikt der Toten Götter ist«, schloss Yngvar MacShane messerscharf daraus. »Entweder das Ding – was immer es ist – hat eine so hohe natürliche Emission von Energie oder Strahlung, dass es dadurch die Scanner der Sonde stört. Oder es besitzt eine Vorrichtung, mit der ein Scannen absichtlich gestört wird. Letzteres ist allerdings eher unwahrscheinlich.«
    »Wieso?«, fragte Schmetzer, der kein Auge vom Hauptbildschirm ließ und die hereinkommenden Daten förmlich in sich aufsog.
    »Ganz einfach. Die gesamte bisher entdeckte Technologie der Toten Götter ist derart fortschrittlich, dass sie, wenn sie nicht wollten, dass irgendeins ihrer Relikte entdeckt oder auch nur gescannt wird, Möglichkeiten hatten, das betreffende Ding oder sogar ein ganzes Gebiet ›unsichtbar‹ zu machen. In dem Fall würde die Sonde an der Stelle dieser Erscheinung nur leeren Raum anmessen. Soweit wir wissen besitzt immerhin schon mindestens eine Rasse in Trans-Alpha einen Tarnschirm, der ihre Raumschiffe unsichtbar macht. Die Toten Götter sind viel weiter fortgeschritten. Deshalb liegt der Verdacht nahe, dass die Störemission natürlichen Ursprungs ist – oder, falls es sich bei dem Sonnensystem um ein Werk der Toten Götter handelte, nachträglich angebracht wurde.«
    »Das ergibt Sinn«, stimmte Runek Navron ihm zu. »Die Frage ist nur, ob das, was sich dort drüben befindet, zu einer Gefahr für uns werden kann. Nach den Berichten, die Captain Frost von ihrem Aufenthalt bei den Morax gegeben hat, waren die sieben Schiffe, mit denen sie uns angegriffen haben, nicht die einzigen, die es gibt. Irgendwo dort draußen gibt es noch mehr von dieser Rasse. Vielleicht genau dort, wo unsere Sonde jetzt gerade ist …«
     
    *
     
    Captain Dana Frost schreckte aus dem Schlaf hoch, und ihre Hand fuhr reflexartig unter das Kopfkissen, wo sie einen Nadelstrahler liegen hatte. Die Berührung mit dem kühlen Metall der Waffe beruhigte sie etwas, brachte aber nicht das laute Klopfen ihres Herzens zum Schweigen. Ihre Muskeln waren reaktionsbereit gespannt, und sie lauschte angestrengt.
    Seit ihrem unfreiwilligen Aufenthalt bei den Morax schlief sie schlecht. Jedes noch so leise Geräusch weckte sie, und sie hatte mindestens dreimal in der Woche Albträume. Aber das war kein Wunder. Dana hatte während ihrer Zeit bei den Morax in einem Zustand ständiger Lebensgefahr geschwebt. Die Morax hatten ihre Gefangenen nicht nur wie Sklaven für sich schuften

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