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Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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lassen; die Sklaven hatten untereinander auch eine Hackordnung schlimmster Art etabliert. Wer überleben wollte, musste sich seinen Platz regelrecht erkämpfen und das, was er sich erobert hatte – Kleidung, Essen, Schlafplätze, Decken – mit Gewalt verteidigen, um es zu behalten.
    Dana hatte nach ihrer Rückkehr festgestellt, dass diese rücksichtslose Unbarmherzigkeit bis zu einem gewissen Grad auf sie abgefärbt hatte. Allerdings war sie vorsichtig optimistisch, dass die Reste davon sich im Laufe der Zeit wieder legen würden.
    Obwohl sie längst wieder diensttauglich war, hatte sie immer noch ein großes Schlafbedürfnis. An Bord der Moraxschiffe herrschte harte Strahlung, die früher oder später jeden umbrachte; außer den Morax, die offensichtlich dagegen eine Immunität entwickelt hatten. Die Schäden, die Dana davongetragen hatte, waren zum Glück alle reversibel gewesen. Was sie wohl der Fürsorge eines mitgefangenen j’ebeemischen Arztes verdankte. Dr. Brekken Dabruun war ihr von ihrem »Herren« zugeteilt worden, der sie in der Arena wie eine Gladiatorin hatte kämpfen lassen. Brekken hatte eine Droge zusammengemixt, mit deren Hilfe es ihm gelungen war, die Zellschädigung zu verzögern.
    »Wer immer Ihnen das Zeug gegeben hat«, hatte die behandelnde Ärztin in der Rehaklinik zu ihr gesagt, »er muss verdammt gut in seinem Fach sein. Ohne diese Droge wären die Strahlungsschäden wahrscheinlich irreversibel gewesen.«
    Aber sie hatte überlebt und war wieder die alte Dana Frost. Bis auf ein paar kleine Einschränkungen wie die Albträume und die paranoiden Anwandlungen, die sie seitdem mit einer Waffe unter dem Kopfkissen schlafen ließen. Doch auch das würde hoffentlich noch im Laufe der Zeit verschwinden.
    Das Geräusch, das sie jetzt geweckt hatte, stammte von Schritten auf dem Gang vor ihrer Kabine, die aber vorübergingen. Dana entspannte sich wieder und sah auf die Uhr. Es war fast acht Uhr morgens und somit Zeit aufzustehen und ans Frühstücken zu denken.
    Man hatte sie im Forschungscamp der Wissenschaftler in der Hohlwelt untergebracht. In ihrem Bericht über ihren Aufenthalt bei den Morax hatte sie erwähnt, dass die Schrift der Barbaren mit der der Toten Götter nahezu identisch war und es ihr gelungen war, sich ein paar Grundkenntnisse darüber anzueignen. Daraufhin hatte man sie – und natürlich die STERNENFAUST – umgehend zur Unterstützung der Wissenschaftler zur Hohlwelt geschickt.
    Besonders der leitende Kryptologe, ein Professor Yngvar MacShane, hatte sie mit Fragen geradezu gelöchert, was Dana manchmal gehörig auf die Nerven gegangen war. Doch er hatte es fertiggebracht, ihr Erinnerungsvermögen an alles, was sie über die Schrift der Toten Götter gelernt hatte, aus ihr herauszuholen mit einer schier endlosen Geduld und Ermutigung. Er wurde nicht einmal ungeduldig, wenn Dana ihm bissig antwortete.
    Und im Grunde genommen war er ja ein ganz netter Kerl. Immerhin mochte er Kaffee, was auch Danas erklärtes Lieblingsgetränk war. Und das machte ihr MacShane direkt sympathisch.
    Dana stand auf, duschte, zog sich an und ging in die Kantine hinüber. Yngvar MacShane saß bereits an seinem bevorzugten Platz und ließ sich sein Frühstück schmecken. Er lächelte ihr zu, als sie eintrat.
    »Guten Morgen, Captain Frost«, sagte er fröhlich. »Möchten Sie sich zu mir setzen?«
    Er rückte als Einladung für sie mit dem Fuß einen Stuhl vom Tisch ab. Dana nahm Platz.
    »Guten Morgen, Professor.« Erst jetzt bemerkte sie, dass ein zweites Frühstückstablett auf dem Tisch stand, das er ihr jetzt hinschob. »Haben Sie mich erwartet?«
    Er schmunzelte. »Nicht direkt erwartet. Ich hatte gehofft, dass Sie zum Frühstück kommen, während ich noch hier bin.«
    Dana sah ihn misstrauisch an.
    »Sie sind schließlich eine überaus angenehme Gesellschaft, Captain«, fügte er nonchalant hinzu.
    »Vielen Dank.«
    MacShane schenkte ihr Kaffee aus einer Kanne ein, die neben seinem Tablett stand. »Ich hoffe, Sie haben gut geschlafen?«
    »Danke, ja. Einigermaßen jedenfalls.« Sie sah ihn an. »Sie müssen aber keine Konversation mit mir machen, Professor.«
    »Das weiß ich. Aber ich unterhalte mich gern mit Ihnen.«
    »Tatsächlich?«, bemerkte Dana trocken. »Sie haben alles an Informationen aus mir herausgequetscht, was ich über die Schrift der Toten Götter weiß. Mir war nicht einmal bewusst, dass ich derart viel gelernt hatte. Ich kann Ihnen also nicht mehr weiterhelfen.«
    Er stützte

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