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Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 065 - Aufbruch ins Unbekannte (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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hatten, irritierend war.
    Kimusha’a hatte erst lernen müssen, dass derartige für ihr eigenes Volk vollkommen belanglose Floskeln unter Menschen und anderen Wesen als unerlässliche Demonstration von Höflichkeit, Respekt und Wertschätzung des Gesprächspartners galten. Auch trugen die Shisheni normalerweise keine Kleidung außer bei religiösen Riten. Kimusha’a hatte sich der herrschenden Kleiderordnung insofern angepasst, dass sie sich außerhalb der shishenischen Botschaft auf der Erde in ein dunkelblaues Gewand kleidete. Ihre Physischen Helfer , die sie überall hin begleiteten und die Funktionen von Leibwächtern und Ordonnanzen in Personalunion erfüllten, trugen dagegen nur ihre silbergraue Schuppenhaut und Gürteltaschen, in denen sie die Dinge aufbewahrten, die sie brauchten. Da die primären Geschlechtsorgane der Shisheni äußerlich nicht sichtbar waren, nahm niemand daran Anstoß.
    »Das ist eine ganz ausgezeichnete Idee!«, stimmte Kkiku’h jetzt zu, der zusammen mit Botschafterin Su’ksa’ka die insektoiden Mantiden vertrat.
    Eigentlich war er Leiter des mantidischen Senders QXKG. Doch als Rudenko die einzelnen Botschafter zu dieser Konferenz eingeladen hatte, war nicht nur die Botschafterin Su’ksa’ka erschienen, sondern hatte auch Kkiku’h mitgebracht.
    Genau genommen war es lediglich ein Akt der Höflichkeit gewesen, die Mantiden ebenfalls mit an den Tisch zu bitten. Seit die Insektoiden während des Dronte-Angriffs die Flucht ergriffen und sich mit Hilfe der Basiru-Aluun auf einer anderen Welt in Sicherheit gebracht hatten, war das ehemals gute Verhältnis zwischen ihnen und den Solaren Welten erheblich abgekühlt.
    Zwar hatten sich die politischen Verhältnisse auf Mantis VI inzwischen geändert, denn nur ein Teil der Mantiden war aus dem freiwilligen Exil zurückgekehrt. Aber die Solaren Welten fühlten sich von ihren Verbündeten im Stich gelassen und alle Versuche der Mantiden, das frühere Vertrauen der Menschen in sie wieder aufzubauen, war bisher gescheitert. Da die Friedensverträge zwischen beiden Völkern immer noch gültig waren, duldete man sie und hatte auch ihre Botschaft auf der Erde belassen und die irdische Botschaft auf Mantis VI wieder besetzt. Aber es war sehr fraglich, ob sich das derzeit unterkühlte Verhältnis der beiden Völker je wieder verbessern würde.
    »Mein Sender wird ein Schiff ausrüsten, und ich werde die ganze Expedition als Medienvertreter begleiten«, verkündete Kkiku’h begeistert. »Das wird ein einmaliges Dokument in der Geschichte werden.«
    »Nun, Kkiku’h«, sagte Gregor Rudenko bedächtig, »es ist noch nicht entschieden, welche Völker an dieser Expedition teilnehmen werden. Daher scheint mir Ihre Begeisterung etwas voreilig.«
    Kkiku’h gab einige Klicklaute von sich, die der Translator nicht übersetzte. »Ihre Äußerung überrascht mich, Vorsitzender Rudenko. Wenn es nicht der Zweck dieser Konferenz ist, die Einzelheiten der geplanten Expedition zu besprechen, wieso haben Sie uns Mantiden überhaupt dazu eingeladen?«
    »Der Vorschlag zu dieser Expedition stammte von Botschafterin Kimusha’a, wie ich Sie erinnern darf, Kkiku’h. Wir haben noch gar nicht entschieden, ob wir ihn realisieren.«
    »Oh«, sagte Kkiku’h gedehnt, »Sie haben einen besseren Vorschlag?«
    Da der Translator nur seine Worte, aber nicht die Stimmmodulation übersetzte, war nicht klar, ob er das ironisch meinte. Aber der Verdacht lag natürlich nahe.
    »Zunächst einmal möchte ich klarstellen, Kkiku’h, Botschafterin Su’ksa’ka, dass die Benachrichtigung von dieser Konferenz an Sie aus reiner Höflichkeit erfolgte. Nachdem Ihr Volk die Solaren Welten während der Dronte-Krise schmählich im Stich gelassen hat, sind wir uns nicht mehr sicher, ob wir Ihnen noch genug vertrauen können, Sie an dieser Expedition – falls sie überhaupt stattfindet – teilhaben zu lassen.«
    »Ich bedauere sehr, das zu hören«, sagte jetzt Botschafterin Su’ksa’ka. »Und ich hoffe inständig, dass dieses unliebsame Vorkommnis uns nicht länger zu unserem Nachteil angerechnet wird. Wie Sie wissen, stammen die Mantiden ursprünglich aus Trans-Alpha, ebenso wie die Dronte. Unser Volk kennt diesen furchtbaren Feind und ist vor ihm hierher geflohen.«
    »Nachdem Ihr Volk ursprünglich ein Hilfsvolk der Dronte war und ihnen gedient hat«, erinnerte Rudenko sie nachdrücklich.
    »Ja, aber das ist über zweitausend Jahre her«, stimmte Su’ksa’ka ihm zu. »Und dafür wurden

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