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Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 066 - Auserwählt (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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meldete sich Captain Mirrin-Tal von der SEDONGS RACHE. »Wenn auch aus anderen Gründen. Ich meine, wir können es uns auf dieser Expedition nicht leisten, eine solche Entdeckung unbeachtet zu lassen. Nach den Daten der STERNENFAUST über Alard-9 ist dieses System zwar eine beinahe identische Konstruktion, doch eben nur beinahe. Das Volk, das hier lebt, kann ein ganz anderes sein als dort und sich möglicherweise als Bedrohung für uns entpuppen. Außerdem nähern wir uns auf unserem Weg einem Gebiet, in dem es höchstwahrscheinlich für uns nicht ungefährlich ist. Wir sollten deshalb genau erkunden, ob wir es hier mit Freunden oder Feinden zu tun haben. Falls es Feinde sind, wäre es taktisch unklug, sie im Rücken zu haben, ohne über sie und ihre Möglichkeiten Bescheid zu wissen.«
    »Ganz abgesehen davon, dass wir mit jeder Information, die wir sammeln, unser Wissen erweitern und für uns vielleicht wichtige Dinge erfahren können«, stimmte Shesha’a, Kommandantin der Shisheni, dem Kridan zu. »Wir sollten aber nicht alle gleichzeitig auf dem Planeten landen, falls wir uns zur direkten Kontaktaufnahme entschließen, sondern eine ausreichende Schutzmacht im Orbit lassen.«
    »Ich sehe, ich bin überstimmt«, stellte Siron ohne großes Bedauern fest. »Captain Frost, Kommandant Kaishuk, Ihre Meinung?«
    »Sie sind in der Tat überstimmt, Kommandant Talas«, meldete sich Kaishuk zu Wort. »Ich halte jede noch so geringe Information für wichtig, die wir vielleicht bekommen können. Je weiter wir uns ins Zielgebiet vorwagen, desto mehr sind wir auf Informationen angewiesen. Und schließlich dient die gesamte Expedition dem Sammeln von Wissen und neuen Erkenntnissen. Und natürlich auch der Abwendung möglicher drohender Gefahren von außen, wofür wir erst recht möglichst viel Wissen brauchen.«
    »Wir schließen uns dem an«, sagte Dana schlicht, denn die anderen Kommandanten hatten ihre eigenen Argumente bereits vollständig aufgezählt.
    Siron verzog das Gesicht zu einem j’ebeemischen Grinsen. »Sie alle haben natürlich vollkommen recht. Sehen wir uns den bewohnten Planeten also näher an. Ich bin allerdings dafür, dass wir nur Kontakt aufnehmen, wenn sich herausstellt, dass es sich nicht um eine Zivilisation handelt, die ein Raumschiff wahlweise für eine Naturkatastrophe oder eine göttliche Erscheinung hält.«
    Dagegen hatte niemand etwas einzuwenden, und so flogen die Expeditionsschiffe in einer lang gezogenen Linie den bewohnten Planeten an. Die FLAMMENZUNGE bildete die Vorhut, gefolgt von der STERNENFAUST. Die LEKKEDD und die WEITE REISE waren die Schlusslichter. Sollte eine schnelle Flucht erforderlich sein, konnten sich auch die »hinten« fliegenden langsamsten Schiffe ebenso schnell in Sicherheit bringen wie die voranfliegenden schnellsten.
    In jedem Fall waren alle gespannt, was sie auf der neu entdeckten Welt vorfinden würden.
     
    *
     
    Sikona hatte den Weg zum Algorai kürzer in Erinnerung, als er tatsächlich war. Immerhin lag ihre vergangene Expedition schon viele Zyklen zurück. Doch das machte ihr nichts aus. Ausdauer lag allen Rhukapai in den Genen. Sie konnten sogar mehrere Tage ununterbrochen laufen oder arbeiten, wenn es sein musste und benötigten nur kurze Regenerationspausen.
    Sikona hatte die Kolonne der Auserwählten eingeholt, bevor sie das Haus der Hohen Diener erreicht hatten, hielt sich aber im Hintergrund und passte sich ihrer Umgebung so an, dass sie von niemandem gesehen werden konnte. Sie hielt es für unklug, bei ihrem unerlaubten Ausflug entdeckt zu werden.
    Das Algorai befand sich unverändert an seinem Platz, wie sie auf den ersten Blick feststellte, als die Kolonne es erreichte. Die Hohen Diener erwarteten die Auserwählten bereits. Sikona schlüpfte unbemerkt zusammen mit ihnen durch das Tor in der Kuppel und beobachtete, wie die Hohen Diener die Auserwählten in Empfang nahmen. Sie hatte eine feierliche Zeremonie erwartet, ähnlich der im Tempel, doch die Hohen Diener wiesen die Ankömmlinge nur schroff einem Teil des Algorai zu und scheuchten sie dorthin.
    Sikona war darüber ebenso verwirrt wie offensichtlich auch die Auserwählten, denen sie sich unbemerkt anschloss. Man führte sie durch etliche Gänge zu Räumen, die offenbar Unterkünfte waren. In jedem standen Schlafstätten für 23 Rhukapai. Die Hohen Diener teilten jedem Raum entsprechend viele Auserwählte zu, ohne ihnen eine Erklärung zu geben. Nicht nur Sikona ärgerte sich über diese

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