Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Titel: Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Nur deshalb unterdrücken sie ihre Funkemissionen«, lautete von Schlichtens messerscharfer Schluss.
    Bogdanovich suchte einen Landeplatz aus, der sich fast dreitausend Kilometer von dem Camp der Unbekannten entfernt am Rand des bewachsenen Gebietes befand.
    Die Mitglieder der Fährencrew streiften Raumanzüge über und bewaffneten sich außerdem mit Nadler und Gauss-Gewehr.
    »Zu dumm, dass wir keine Marines dabei haben«, meinte Schmetzer. »Wenn wir in die innenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen den konkurrierenden Traditionalisten und Expansionisten geraten, kann das schnell sehr brenzlig werden.«
    »Ja, dieser Kampf wird ziemlich kompromisslos geführt«, gab Bruder William zu, »schließlich wollten die gegenwärtig oppositionellen Traditionalisten den Herrscher-auf-Zeit umbringen.«
    »Aber würden die es wirklich wagen, das Tabu zu brechen und hier etwas in Gang zu setzen, was …« Jefferson stockte.
    »Was den Schlafenden Weisen weckt?«, fragte Bruder William. »Natürlich. Wenn wir unseren Fuß auf diesen Planeten setzen und nichts geschieht, stärkt das die Expansionisten. Aber wenn der Schlafende Weise erwacht, dann ist das ein Zeichen dafür, dass die Regierung des Expansionisten Zyrolaan außerhalb der Tradition steht.« Bruder William machte eine kurze Pause. Er kratzte sich nachdenklich am Kopf, sein Blick wirkte in sich gekehrt. Irgendetwas ging ihm durch den Kopf. »Und was die Marines angeht … wenn welche von denen mit schwerem Kampfanzug an Bord gewesen wären, wären wir gar nicht hergelangt«, fuhr Bruder William schließlich fort und rief die strengen Kontrollen in Erinnerung. Wenig später verließ er als Erster die Außenschleuse der L-1. Er trug außer den Raumanzug auch ein aufgeschnalltes Antigravaggregat, damit ihn die Schwerkraft nicht zu Boden drückte. Jefferson und von Schlichten folgten als nächste. Dann kam Schmetzer.
    Der Boden war bedeckt von einem Geflecht aus organischem Material, das sich perfekt in die alten fossilen Strukturen einschmiegte. Wie Hunderttausende miteinander vernetzte Dronte! , durchfuhr es Bruder William. Nur, dass die Dronte etwa faustgroß waren, während diese knollenartigen Gewächse die Größe eines menschlichen Kopfes hatten. Manche wuchsen auch zu wahren Giganten heran und erreichten einen Durchmesser von bis zu zwei Metern.
    Dr. Gardikov nahm einen genetischen Scan vor.
    »Es ist eine DNA, die tatsächlich mit der der Dronte fast identisch ist – aber auch große Ähnlichkeit zu den Hestan-Daten aufweist«, erklärte die Ärztin über Helmfunk. »Dronte und Hestan stammen definitiv aus demselben Genpool, würde ich sagen.«
    »Und die Msssarrr?«, fragte Bruder Willisam.
    »Deren Verwandtschaft ist geringer und wäre eventuell auch durch Einschleusen von DNS durch Viren erklärbar.«
    »Können Sie sich eine so fortgeschrittene Gentechnik vorstellen, die dieses Einschleusen vielleicht ganz zielgerichtet auslöst?«, fragte Schmetzer.
    Dr. Gardikov zuckte ihre schmalen Schultern, was in dem klobigen Raumanzug kaum auffiel.
    Im diesem Moment ereichte Bruder William eine Nachricht von der STERNENFAUST.
    »Es sind zwei Dutzend mutmaßliche Beuteschiffe der Morax im Anmarsch!«, meldete Lieutenant Briggs von der Brücke des Sondereinsatzkreuzers aus. »Wir rechnen jederzeit mit einem Angriff.«
    »Sagen Sie dem Captain, dass wir hier noch einige Zeit brauchen werden«, erwiderte der Christophorer.
     
    *
     
    »Achtung! Materialisation von 16 Morax-Mutterschiffen!«, meldete Briggs.
    Auf der Positionsübersicht konnte man erkennen, dass diese Schiffe fast gleichzeitig an verschiedenen, strategisch ausgesuchten Punkten im Hestanor-System auftauchten.
    Frost schluckte unwillkürlich. »Die gehen jetzt aufs Ganze!«, murmelte sie.
    »Jedenfalls haben sie es geschafft, innerhalb sehr kurzer Zeit die größte Morax-Flotte auf die Beine zu stellen, der wir je begegnet sind.«
    »Schiff ist gefechtsbereit«, stellte Mutawesi fest.
    Captain Frost wandte sich an Jamil. »Stellen Sie mir eine Konferenzverbindung zu den anderen Einheiten unserer Expeditionsflotte her. Wir müssen beraten, was jetzt zu tun ist.«
    Mit einer derartigen Armada hatte nun wirklich niemand gerechnet.
    Zusammen mit den aus dem Zwischenraum auftauchenden Beuteschiffen rollte eine gewaltige Streitmacht auf die sieben mal sieben Welten von Hestanor zu.
    Die Verteidiger können nicht gewinnen! , wurde es Frost sehr schnell klar, als sie sah, wie viele Sturmshuttles und Jäger die

Weitere Kostenlose Bücher