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Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Titel: Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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der kridanischen Graser tatsächlich sehr ähnlich. Genaueres kann man natürlich noch nicht sagen.«
    »Hestan-Bandit 1 geht auf Abfangkurs und dürfte uns in einer Stunde erreichen«, meldete Santos.
     
    *
     
    »Es waren keineswegs die Christophorer, die zuerst Kontakt mit den Hestan hatten«, erklärte Bruder William wenig später über Interkom, nachdem er in den Computerarchiven ein paar Minuten nachgeforscht hatte. »Ich weiß nicht, ob der Name Marina Ihnen etwas sagt?«
    Frost hob die Augenbrauen. »Ein System am äußeren Rand der Solaren Welten im Grenzbereich zu den J’ebeem. Allerdings ist es da in den letzten zehn Jahren recht ruhig gewesen.«
    »Das Marina-System ist 52 Lichtjahre von der Erde entfernt und wurde seit der Jahrhundertwende von Menschen besiedelt. Vor allem Marina III, wo es eine florierende Algenindustrie gab, die Rohprodukte für synthetische Eiweißfabrikanten im gesamten umliegenden Sektor lieferte. Bis im Jahr 2216 eine Flotte von bisher unbekannten Wesen auftauchte, die das System für sich beanspruchten. Sie nannten sich Hestan und hatten offenbar die Absicht, selbst eine Kolonie im Marina-System zu gründen.« { * }
    »Das war zwei Jahre vor Gründung des Star Corps!«, erwiderte Frost.
    Bruder William nickte. »Dementsprechend gab es auch keine koordinierte Verteidigung. Die Hestan wurden von Starr und J’ebeem vertrieben, die das System zu ihrem Schlachtfeld machten und dann abzogen. Ehe die unzureichend ausgerüstete Hilfsflotte am Ort des Geschehens auftauchte, die von den Solaren Welten nach einigem Hin und Her aufgestellt worden war, waren sowohl die Hestan als auch Starr und J’ebeem wieder verschwunden. Man entschied daraufhin, dass das System nicht zu sichern sei und evakuierte die Siedler. Erst zehn Jahre später machte man einen erneuten Versuch, Marina zu besiedeln.«
    »Wenigstens hat man damals das Sprachmaterial der Hestan aufgezeichnet«, sagte van Deyk. »Ich erinnere mich. Zu meiner Zeit auf der Akademie wurde der Marina-Fall immer als eine Art Auslöser zur Gründung des Star Corps dargestellt. Allerdings war mir nicht mehr klar, dass die Hestan etwas damit zu tun hatten …«
    »Die Informationen über sie waren ausgesprochen spärlich. Aber immerhin gibt es ein paar Bilddateien und Aufzeichnungen der Sendungen, die die Hestan seinerzeit ins Mediennetz des Marina-Systems einspeisten, anhand derer sich die Physiognomie eindeutig identifizieren lässt«, ergänzte Bruder William.
    »Für mich stellt sich jetzt die Frage, ob sich die Bewohner Hestanors an das unfreundliche Zusammentreffen im Marina-System erinnern«, sagte Frost.
    »Das ist nicht gesagt«, gab Bruder William zurück. »Schließlich spricht vieles dafür, dass es sich um eine Kolonistengruppe handelte. Jene Hestan, die damals versucht haben, das Marina-System an sich zu reißen, waren vermutlich zur Auswanderung entschlossen und sind vielleicht nie nach Hestanor zurückgekehrt, sondern haben sich irgendwo anders eine neue Heimat gesucht.«
    »Allerdings haben wir nie von ihnen gehört«, stellte van Deyk fest.
    Frost seufzte. »Jedenfalls wissen wir, dass sie in der Lage sind, Raumschiffe zu bauen, die ziemlich weite Distanzen überbrücken können. Schließlich sind wir fast 1500 Lichtjahre von der Erde entfernt – deren Position aus dieser Entfernung mit der des Marina-Systems ja fast identisch erscheint!«
    »Vorsicht!«, erwiderte Bruder William. »Wer die Raumschiffe der Hestan tatsächlich konstruiert, ist noch nicht sicher.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Die Außenhülle ähnelt in ihrer Struktur auffällig den bisher untersuchten Quader-Artefakten.«
    »Sie meinen, die Hestan haben nur Technik der Toten Götter übernommen?«, hakte Frost sogleich nach.
    Bruder William zuckte mit den Schultern. »Wie groß der Anteil ihrer Technik ist, den sie selbst entwickelt haben und jener, den sie von den Erhabenen übernahmen, lässt sich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht bestimmen, aber dass sie Technik der Toten Götter übernommen haben, steht meiner Ansicht nach außer Frage.«
    »Eigenartig, ich hätte den Toten Göttern in punkto Waffentechnik schon etwas mehr zugetraut«, äußerte sich Lieutenant Commander Mutawesi.
    »Wer sagt uns, dass sie uns ihr gesamtes Arsenal bereits vorgeführt haben?«, knurrte van Deyk.
    Ein paar Minuten später bekam Lieutenant Jamil noch einmal Kontakt zu Befehlshaber Mentoraan. Dieser gab in seiner knappen, präzisen Art an, dass die Hestan auf

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