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Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise

Titel: Sternenfaust - 068 - Der Schlafende Weise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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zahlreichen anderen Welten siedelten – davon allein zwanzig in Systemen der näheren galaktischen Umgebung. Die scheinbar abtrünnigen Schiffe seien bei Morax-Überfällen auf mehrere dieser Kolonien gekapert worden. »Glücklicherweise sind diese Barbaren nicht in der Lage, das volle Waffenarsenal dieser Schiffe zu nutzen, sodass wir nicht annehmen, dass sich daraus ein größeres Problem ergibt«, beendete Mentoraan seine Ausführungen.
    An einer Antwort von Captain Frost war er wie schon beim ersten Kontakt nicht weiter interessiert.
    Schon eine Sekunde nachdem er zu sprechen aufgehört hatte, erschienen auf dem Bildschirm wieder eine Reihe rätselhafter Schriftzeichen, die bereits verblasst waren, noch ehe das Translatorsystem alles übersetzt hatte, was der hestanische Befehlshaber sagen wollte.
    »Also genau wie wir vermutet haben!«, murmelte Frost.
    »Eins muss man den Brüdern lassen – die Kunst der diplomatischen Konversation haben sie nicht erfunden«, lautete van Deyks Kommentar.
    »Nennen Sie es eine im Hinblick auf Kürze und Effektivität optimierte Kommunikationskultur. Wie die Lakonie der Spartaner.«, bemühte Dana einen historischen Vergleich.
    Van Deyk hob die Augenbrauen. »Hoffen wir nur, dass sie in anderer Hinsicht weniger Ähnlichkeit mit den Spartanern der irdischen Antike haben.«
     
    *
     
    Zyrolaan trug das golden schimmernde Abzeichen des Herrschers-auf-Zeit um den Hals, das ihn als den derzeitigen, durch Wahl bestimmten absoluten Machthaber der sieben Welten von Hestanor auswies.
    Der purpurne Mantel reichte bis zum Boden und kontrastierte stark mit der leuchtend grünen Farbe seiner Haut und dem blauen, tunikaartigen Gewand, das ihn von den Schultern bis zu den Knien bedeckte. Darunter trug er noch enganliegende beige Hosen.
    Zyrolaan gehörte dem Geschlecht Nummer 5 an, was zu gewissen Komplikationen geführt hatte. Vor allem deshalb, weil diverse Vorurteile diesem Geschlecht mangelnde emotionale Präsenz, Kommunikationsfähigkeit und einen gewissen Technik-Fetisch vorwarfen.
    Aber eine Mehrheit der Hestan hatte entschieden, dass es Zeit für einen grundlegenden Wandel in der politischen Kultur Hestanors war. Einen Wandel, bei dem ein kühler Logiker, der bereit war, notfalls Traditionen über Bord zu werfen, vielleicht genau der Richtige war, um das Volk der Sieben Hestanor-Welten zu vertreten.
    Streng genommen war schon die Bezeichnung »Sieben Welten von Hestanor« ein Ausdruck, der politisch gefärbt war. Schließlich lebten neunzig Prozent der Bevölkerung auf Hestanor A – wobei die Hestan selbst die Planeten ihres Systems natürlich nicht mit Buchstaben durchnummerierten, sondern dazu unübertragbare Tonhöhen benutzten, die wiederum für eine ganz spezielle Verbindung von mathematischen Symbolen und Karben standen, die der Erfahrung nach in extra-hestanische Idiome oder Zeichensysteme einfach nicht übertragbar waren.
    Die Hestan waren nämlich extreme Synästhetiker, in deren Hirnen die Eindrücke von Formen, Farben, Tönen und Gerüchen auf sehr komplexe Weise miteinander vernetzt wurden.
    Das dies das Lernen sehr erleichterte und es den Hestan ermöglichte, sich selbst flüchtig aufgenommene Fakten beinahe wie in einem fotographischen Gedächtnis merken zu können, war eine Tastsache. Etwas, das einen glauben lassen konnte, dass die Hestan allen anderen Völkern im Universum überlegen waren. Allen – bis auf eines, von dem unter den meisten Völkern die Legende umging, es sei verschwunden oder ausgestorben.
    Doch die uralte Zivilisation, die sich selbst als das »Reich der Erhabenen« bezeichnet hatte, war in Wahrheit nicht ausgestorben.
    Die Hestan wussten es besser.
    Und das machte einen Großteil ihres Stolzes und ihres Gefühls der Überlegenheit aus.
    Zyrolaan schritt durch die große Wandelhalle – tausend Meter unter der Oberfläche der Hauptwelt Hestanor A. Damit war sie in jedem Fall vor Angriffen – von wem auch immer sie geführt werden mochten – sicher. Der kuppelartige Bau hatte gewaltige Ausmaße. Die gewölbte Decke bot die Illusion eines blauen Himmels und ließ nicht vermuten, dass tausend Meter Erdreich und Gestein darüber lagen.
    Projektoren zauberten eine Ansicht des Hestanor-A-Himmels auf die Innenseite der Kuppel – und das in einer Qualität, die nicht nur absolut dreidimensional war, sondern die auch durch den Synästhetizismus gesteigerten optischen Ansprüchen der Hestan genügte.
    Eine perfekte Illusion , dachte Zyrolaan. aber eine

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