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Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Sternenfaust - 070 - Der Renegat

Titel: Sternenfaust - 070 - Der Renegat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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in die Quere kommen. Doch natürlich blieb ihm dadurch keine Wahl. Die Vernichtung von L38.C-A53/ musste warten.
    »Lassen Sie das Boot«, wies er den Taktikoffizier an. »Machen Sie das Schiff verteidigungsbereit!«
    Die Anweisung wurde prompt ausgeführt.
    »Kommandant, die Fremden greifen die Morax an!«
    Die Stimme des Ortungsoffiziers klang verblüfft. Und auch A11.Z-B61/ fühlte sich einen Moment verwirrt, ehe er begriff, was diese Meldung zu bedeuten hatte. Entweder waren auch die Fremden Feinde der Morax, oder sie hielten die für die Verstärkung, von der A11.Z-B61/ gedroht hatte, dass Denuur sie schicken würde. Er starrte auf den Bildschirm, auf dem sich die Positionen der fremden Schiffe und der Morax deutlich abzeichneten und beobachtete den Beginn des Kampfes.
    Die Fremden konzentrierten sich jetzt ganz auf die Morax-Schiffe und lösten ihre Schutzphalanx für die Station von Spezies R9.VV48-A6 auf. Und damit wurde das Auftauchen der Morax zu einem Glücksfall für die Brax.
    »Armierung! Vernichten Sie die Station! Unverzüglich.«
     
    *
     
    L38.C-A53/ hatte noch nicht einmal genug Abstand zwischen sich und das Hauptschiff gebracht, um außerhalb der Reichweite der Fernsteuerung zu gelangen, mit dem das Beiboot zurückgeholt werden konnte, als er sich unversehens mitten in einem Gefecht befand. Als die Morax auftauchten, befand er sich immer noch in antriebslosem Schleichflug und war auf dem Weg mitten zwischen die Fronten.
    Eigentlich hätte er von Anfang an gern einen der kleinen, handlichen, tragbaren Personentransporter benutzt, aber die wurden nur bei Außenmissionen ausgegeben. Hätte er im Ausrüstungslager einen verlangt, so hätte er eine plausible Begründung für seine Anforderung nennen müssen. Doch das konnte er nicht. Und die Anweisung, ihm einen Personentransporter auszuhändigen ohne Fragen zu stellen, hätte unweigerlich dazu geführt, dass der Kommandant davon benachrichtigt worden wäre. Spätestens nachdem L38.C-A53/ das Ausrüstungslager wieder verlassen hätte.
    Ursprünglich hatte er darauf gehofft, einen Personentransporter im Beiboot vorzufinden. Doch wie es der Elende offenbar wollte, waren die beiden einzigen Geräte, die standardmäßig ins Beiboot gehörten, gerade zur Wartung gebracht worden. Deshalb blieb L38.C-A53/ nichts anderes übrig, als den gesamten Weg bis zu den Fremden mit dem Boot zurückzulegen. Dass die durch das Auftauchen der Morax einen Kampf beginnen würden, war eine Katastrophe, besonders als er feststellte, dass eins der Schiffe über Antimateriewaffen verfügte.
    L38.C-A53/ hatte keine Wahl mehr. Auch auf die Gefahr hin, sich dadurch vorzeitig zu verraten, aktivierte er den Antrieb. Das kleine Beiboot schoss davon. Gleichzeitig schaltete er das Funkgerät ein und rief die Fremden.
    »Hier spricht Meister L38.C-A53/! An die fremde Expedition! Ich befinde mich in dem kleinen Beiboot, das Sie sicherlich geortet haben. Ich habe wichtige Informationen für Sie und möchte mich Ihnen anschließen. Bitte schießen Sie nicht auf mich!«
    Da kein Beschuss der Expeditionsschiffe erfolgte, hatten die Fremden offenbar nicht vor, ihn zu vernichten. Dafür feuerten jetzt seine eigenen Leute auf ihn …
     
    *
     
    A11.Z-B61/ lehnte sich in seinem Kommandosessel beinahe gemütlich zurück und registrierte zufrieden, dass weder die Fremden noch die Morax sich um die Brax kümmerten. Es würde nur noch wenige Minuten dauern, bis die Station nach dem Willen Denuurs vernichtet war. Das ersparte ihm einige sehr unangenehme Umstände.
    »Kommandant, Meister L38.C-A53/ sendet eine Botschaft an die Fremden«, meldete in diesem Augenblick sein Kommunikationsoffizier und leitete sie unaufgefordert über die Lautsprecher in der Zentrale, sodass alle den Verrat von L38.C-A53/ mithörten.
    »Hier spricht Meister L38.C-A53/! An die fremde Expedition! Ich befinde mich in dem kleinen Beiboot, das Sie sicherlich geortet haben. Ich habe wichtige Informationen für Sie und möchte mich Ihnen anschließen. Bitte schießen Sie nicht auf mich!«
    A11.Z-B61/ empfand in diesem Moment eine Wut von solchem Ausmaß, das es ihn selbst überraschte und erschreckte. Wut war ihm normalerweise fremd. Und es bedurfte schon eines Renegaten L38.C-A53/, um ihn beinahe um seine Fassung zu bringen. Doch unabhängig von seiner berechtigten Wut erkannte A11.Z-B61/ ganz klar die Folgen, die es zwangsläufig haben würde, wenn L38.C-A53/ sein Wissen mit den Fremden teilte. Das konnte er unmöglich

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