Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich
Expedition nun aus dem Bergstromraum ausgetreten war.
Unter den Expeditionsteilnehmern war es umstritten gewesen, ob man dem Brax trauen und dieser Spur überhaupt folgen sollte. Dana hatte die Videokonferenz zu diesem Thema vor einigen Tagen noch in lebhafter Erinnerung. Aber schließlich war die Neugier stärker gewesen als alles andere. Wir hätten es uns nie verzeihen können, diesen Hinweis einfach links liegen gelassen zu haben!
Und noch etwas anderes war umstritten gewesen: ob es gerecht war, dass die STERNENFAUST und das Schiff der sauroiden Starr, die FLAMMENZUNGE, als Erstes an den von Davanwil genannten Koordinaten eintreffen sollen. Beide waren die mit Abstand schnellsten Schiffe des kleinen Verbands. So hatte man ausgemacht, dass die STERNENFAUST und die FLAMMENZUNGE langsamer flogen als sonst. So konnten alle Schiffe etwa zur gleichen Zeit am Zielpunkt ankommen.
»Soll ich den Morax eine Antwort senden?«, fragte Lieutenant Jamil jetzt. Sie drehte sich in ihrem Schalensitz halb zum Captain herum.
»Versuchen Sie einen direkten Kontakt hinzubekommen. Ich möchte eine reguläre Kom-Verbindung. Wenn jemand von mir verlangt, dass ich mich ergebe, noch bevor es überhaupt zu Kampfhandlungen gekommen ist, möchte ich gerne sehen, wer das ist!«
»Kommunikationsersuchen ist abgesetzt, Ma’am«, meldete Susan Jamil.
»Rufen Sie Bruder William auf die Brücke. Falls es tatsächlich zum Kontakt kommen sollte, dann hätte ich gerne seine Meinung dazu.« Und vielleicht brauchen wir ja auch sein diplomatisches Geschick!
»Aye, aye, Captain«, bestätigte Jamil.
Die andere Seite schien an einem Kontakt nicht interessiert zu sein. Jedenfalls erfolgte keinerlei Reaktion. Dasselbe galt für einen ähnlichen Kommunikationsversuch, der von der STOLZ DER GÖTTER aus unternommen wurde.
Kommandant Siron Talas wandte sich über eine Konferenzschaltung an die anderen Kommandanten der Expedition und gab bekannt, dass sein Ersuchen um Herstellung einer Kom-Verbindung ignoriert worden sei.
»Man scheint von vornherein davon auszugehen, dass es gar keinen Sinn hat, mit uns anderen Kontakt als einen kriegerischen aufzunehmen«, erklärte er. »Wir sollten uns also alle darauf einstellen, dass diese Drohungen auch in die Tat umgesetzt werden.«
»Wir werden unser Kommunikationsersuchen im permanenten Modus weitersenden«, erklärte Dana Frost. »Es könnte ja sein, dass dieser Morax-Stamm in der Lage ist, zu begreifen, dass auch Sklaventiere Verstand haben und wir doch noch Kontakt bekommen.«
Siron Talas erklärte, ebenfalls in seinen Bemühungen um Herstellung einer direkten Verbindung fortzufahren. Die Konferenzschaltung wurde unterbrochen.
Lieutenant Briggs meldete das Aussetzen mehrerer hundert Beiboote der gigantischen Morax-Mutterschiffe, die jetzt eine Formation bildeten, die einer Phalanx nicht unähnlich war. »Die greifen auf breiter Front an«, stellte er fest. »Anders ist das nicht zu erklären.«
»Lieutenant Commander Mutawesi, stellen Sie Gefechtsbereitschaft her«, befahl Captain Frost an Robert Mutawesi gewandt. Der Waffenoffizier nickte und begann an seiner Konsole herumzuschalten, um den Einsatz der zehn schwenkbaren Gauss-Geschütze zu koordinieren, die sich an Bord des Sondereinsatzkreuzers STERNENFAUST befanden.
In diesem Augenblick erschien Bruder William auf der Brücke. Wie üblich trug der immer etwas vergeistigt und zurückhaltend wirkende, junge Mann eine dunkle Mönchskutte, wie es unter Angehörigen des Wissenschaftler-Ordens der Christophorer üblich war.
Bruder William diente als wissenschaftlicher Berater an Bord des Sondereinsatzkreuzers, was einen gewissen Widerspruch in sich darstellte. Schließlich war der Christophorer-Orden absolut pazifistisch ausgerichtet. Man sollte das Fremde zwar erforschen, aber keinesfalls unterjochen.
»Captain«, meldete er sich förmlich.
»Ich brauche Ihre fachmännische Einschätzung, sobald wir Kontakt zu den Morax-Verbänden haben, die gerade im Begriff sind, uns anzugreifen«, erklärte Frost.
Ashley Briggs’ Stimme erklang von seiner Konsole.
»Es materialisieren insgesamt vier Morax-Mutterschiffe eine halbe Astronomische Einheit achtern, Captain.«
»Offenbar nehmen sie uns als Gegner sehr ernst«, glaubte van Deyk. »Sonst würden sie nicht auch die in der Umgebung dieses Systems befindlichen Einheiten zurückziehen und hierher springen lassen.«
»Es ist auch denkbar, dass die Raumsprünge direkt aus dem Objekt heraus durchgeführt
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