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Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich

Titel: Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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beinahe im selben Moment.
    »Ausgeschlossen«, fügte der Christophorer hinzu. »Aber ich denke, aus subjektiver Sicht hat uns dieser Morax-Unterhäuptling tatsächlich ein großzügiges Angebot gemacht!«
    »Dass ich leider nicht gewillt bin anzunehmen!«, fiel Captain Frost ihm mit einer für sie eigentlich ungewohnten Heftigkeit ins Wort. Sie schüttelte den Kopf. »Was bilden sich diese Weltraumbarbaren eigentlich ein!«
     
    *
     
    »Wir werden die Schiffe nicht ohne Kampfschaden bekommen!«, sagte Montasrar, der Stellvertreter von Unterhäuptling Tazaror, der gleichzeitig Kommandant des Mutterschiffs GÖTTERZORN und dafür bekannt war, seine Einschätzungen sehr offen und ehrlich abzugeben. Aus irgendeinem Grund nahm Tazaror Halbschädel ihm nicht einmal offene Kritik übel. Für die meisten anderen Morax-Krieger an Bord der GÖTTERZORN war das mehr oder minder ein Rätsel. Vielleicht hatte es damit zu tun, dass Montasrar bislang so gut wie keine Aufstiegsambitionen gezeigt hatte, seit er der stellvertretende Schiffskommandant geworden war.
    Unter den niederen Offizieren wurde gewettet, wie lange es wohl noch dauern würde, bis Montasrar die als taktisch angesehene Zurückhaltung aufgab.
    Aber bisher war das nicht geschehen.
    Montasrar hatte sich als loyaler Gefolgsmann des Kommandanten erwiesen und diesem sogar einmal das Leben gerettet, als eine Gruppe niederer Offiziere versucht hatte, ihn in einem völlig legalen Kampf um die Führung umzubringen.
    Tazaror aktivierte eine schematische Positionsübersicht. Nach einer Kampfformation sah dieser Verband fremder Raumschiffe tatsächlich nicht aus, obwohl das letztlich immer schwer zu beurteilen war und von der jeweiligen taktischen Doktrin abhing.
    Tazaror ließ sich ein Schiff nach dem anderen in einer Großaufnahme zeigen – so detailreich, wie es die optischen Sensoren der Morax-Ortung eben hergaben. Die Schiffe der Fremden waren extrem unterschiedlich. Das größte Raumfahrzeug des Verbandes war ein gigantisches Tellerschiff, gegen das selbst ein Mutterschiff der Morax nicht sonderlich übermächtig wirkte.
    »J’ebeem«, murmelte er.
    Der Ruf der J’ebeem als Feinde der Morax war bis ins Reich Denuurs gelangt. Tazaror waren J’ebeem nur als Sklaven begegnet, aber er hatte Aufzeichnungen davon gesehen, wie sie sich in Freiheit verhielten, Mitschnitte aus ihren Mediennetzen zumeist. Zuletzt hatten sich Nachrichten darüber verbreitetet, dass der geächtete, frevlerische Stamm der Zuur-Morax plündernd durch die Außenbereiche des J’ebeem-Sternenreichs gezogen war und dort auf vielen Welten für Chaos und Verwüstung gesorgt hatte.
    Tazaror argwöhnte, dass das Auftauchen der Fremden vielleicht damit in direktem Zusammenhang stand.
    Das Tellerschiff – vom Bordrechner der GÖTTERZORN eindeutig und mit einer Treffsicherheit von mehr als 99 Prozent als J’ebeem-Schiff eingeordnet – führte vielleicht eine Strafexpedition an, die sich als eine Gruppe von Forschungsraumern tarnte.
    Dass man tatsächlich eine so große Flottille rein zu Forschungszwecken ausschickte, hielt Tazaror für nicht plausibel. Kein vernunftbegabtes Wesen würde einen so unverhältnismäßig großen Aufwand dafür betreiben, etwas mehr an Erkenntnis zu gewinnen. Worüber auch immer.
    Dass die Fremden ihre Prioritäten anders setzen, hielt er kaum für möglich.
    »Ich will dieses gigantische Tellerschiff!«, sagte Tazaror. »Es soll ein Geschenk für Denuur werden!«
    »Es würde zumindest in die Sammlung passen«, gab Montasrar zurück.
    »Du sprichst schon so respektlos wie ein Zuur!«
    »Aber im Gegensatz zu den Zuur zweifele ich nicht an, dass Denuur ein Gott ist!«
    Der Funkoffizier des Morax-Mutterschiffes meldete sich. »Die ersten beiden Jägerstaffeln haben die Hangars verlassen. Die Sturmshuttle-Staffel folgt unmittelbar hinterher.«
    »Das ist gut«, murmelte Tazaror. Auf der schematischen Übersicht erschienen die Beiboote des Mutterschiffs bereits als ein Schwarm winziger Punkte, die wie Insektenschwärme wirkten, die sich manchmal aus unerfindlicher Ursache in den Sklavenpferchen eines Morax-Schiffes bildeten.
    Tazaror war froh, dass die GÖTTERZORN derzeit keine Sklaven an Bord hatte. Schließlich war sie nicht auf einer Plünderfahrt gewesen, sondern derzeit nur im Heimateinsatz zur Bewachung des Gottes Denuur, der ebenso wie die anderen Götter der Morax seinen Aufenthaltsort im SITZ DER GÖTTER hatte – jenem Objekt, dass die einsame und planetenlose gelbe Sonne

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