Sternenfaust - 072 - In Denuurs Reich
könnte im Falle einer Flucht von hier draußen einer auf uns warten. Ich frage mich nur, wo sie uns hinbringen werden …«
»Das werden wir wohl früh genug erfahren«, glaubte Susan Jamil.
Epilog
Tazaror lag auf seinem Krankenlager. Er hatte schwere innere Verletzungen, aber sein Schamane war sehr optimistisch. Wer den Verlust eines Teils der Schädelmasse überlebte, der ließ sich auch durch den Stich eines ungeschickten Mono-Schwert-Fechters nicht dem Totengott in die Arme treiben.
Einen regelrechten Mediziner-Stand gab es bei den Morax nur für Spezialfälle. Normalerweise gehörte es zum Handwerk eines Kriegers, über Grundkenntnisse auf diesem Gebiet zu verfügen und die entsprechende Technik bedienen zu können. Diese Selbstbehandlung war natürlich nicht immer erfolgreich und insbesondere bei den Dosierungen von Medikamenten kam es immer wieder zu verhängnisvollen Fehlern.
Aber ein Krieger zog es in der Regel vor, die Dinge selbst in der Hand zu haben statt sich einem Arzt anvertrauen zu müssen, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Schließlich konnte man ja nie sicher sein, dass der Arzt nicht einen Konkurrenten um die Macht unterstütze oder gar selbst ein Konkurrent war.
Tazaror lag da, angeschlossen an Maschinen, die sein Leben erhielten.
Aber keiner seiner Untergebenen würde ihn so sehen. Nur seine Frauen und seine Familie.
Für die Besatzung der GÖTTERZORN hatte er durch seinen Kampf gegen Montasrar und Rezuk einen Nimbus der Unsterblichkeit bekommen. Er galt als unüberwindbar und konnte mit sich zufrieden sein. Auf lange Zeit hinaus würde es niemand wagen ihn anzugreifen. Denuur war mit ihm. Jeder hatte es gesehen. Und niemand konnte das angesichts dessen, was geschehen war, ernsthaft in Zweifel ziehen.
Eine Schiebetür öffnete sich.
Die Gestalt eines Morax-Kriegers tat ein.
Es war Shatram, sein Sohn.
Tazaror freute sich und tat dies mit einem unartikulierten, gurgelnden Laut kund. Etwas Blut wurde dadurch in Tazarors Maul gespült, das wenig später seine Hauer entlangrann.
»Shatram!«, stieß er hervor. »Ich habe gehört, du hast viel Ruhm als Kommandant deines Sturm-Shuttles geerntet.«
»Ja, das ist wahr, Vater.«
»Ich habe währenddessen einiges tun müssen, um meine Macht zu verteidigen. Aber das ist nun vorbei. Vorbei und entschieden – und das für sehr lange Zeit, sage ich dir. Aber erzähl mir von dir und deinen Taten, Shatram! Mach, dass ein Vater stolz auf seinen Sohn sein kann!«
»Ich habe dazu beigetragen, das Riesenschiff zu erobern.«
»Großartig!«
»Man sagt, ich hätte Talent zu Höherem. Auch dazu, ein größeres Schiff zu kommandieren.«
»Wer sagt das?«, fragte Tazaror.
»Die Offiziere der GÖTTERZORN«, erwiderte Shatram. »Sie meinen, ich hätte das Zeug dazu, dein Nachfolger zu werden.«
Tazaror sah seinen Sohn entgeistert an. Er begriff, dass dieser Besuch nicht nur der Höflichkeit und der Ehrerbietung diente.
Tazaror versuchte vergeblich, sich aufzurichten.
Shatram drehte an den Reglern der Maschinen. Ein gurgelnder Laut drang zusammen mit einem Blutschwall aus Tazarors Maul. Shatram drehte sich um und ging.
Er blickte nicht zurück.
Als sich die Schiebetür hinter Shatram geschlossen hatte, verklang das Todesröcheln seines Vaters.
ENDE
Gefangen im Zentrum
von M’Raven
Die Raumschlacht ist geschlagen. Doch ist das Zentrum wirklich der Sitz der Götter , wie es bei den Morax heißt? Und was erwartet die Überlebenden im Inneren der mondgroßen Raumstation? Dana Frost jedenfalls ist sicher, dass es nichts Gutes sein kann. Ihre Erinnerungen an die Sklavenzeit bei den Morax sind mit einem Mal wieder hellwach.
Aber es hilft nichts – die Mannschaft der STERNENFAUST, die überlebenden J’ebeem unter Siron Talas und die Kridan von Kommandant Mirrin-Tal sind
Gefangen im Zentrum
* siehe STERNENFAUST Band 71: »Amok!«
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