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Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Titel: Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl & San Fuller
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‹ erklang es schließlich wie eine dröhnende Tempelglocke in meinem Kopf.
    »Ja!«, schrie ich. »Lass uns gehen! Ich verspreche, dann werden wir Denuur auch in Ruhe lassen! Es tut … es tut uns leid, ihm schaden zu müssen – es … das wünschen wir nicht!«
    Wieder schwieg die Stimme in meinem Kopf und die Schmerzen ließen geringfügig nach. Mir liefen die Tränen die Wangen hinunter, doch noch hatte Denuur das Gespräch nicht beendet.
    › Ihr wollt zurück zu euren Vielen. ‹
    »Das ist richtig, ja! Bitte lass uns gehen. Bitte!« Ein Teil von mir verabscheute es, so betteln zu müssen, doch die Hoffnung ließ mich meinen Stolz schlucken.
    › Versprecht, dass weder Denuur noch den Wesen in dieser Station etwas geschieht. ‹
    »Aber natürlich. Wenn wir zu unserem Schiff gelangen, werden wir diese Station verlassen, ohne jemandem zu schaden!«
    Ich weiß nicht, was ein so übermächtiges Wesen wie Denuur dazu gebracht haben mag, auf einen schmerzerfüllten, bettelnden Christophorer-Mönch zu hören, aber das Wunder geschah. Der Schmerz in meinem Kopf ließ nach und mit einem Mal war es wieder so hell, dass ich die Umgebung erkennen konnte. Die Professoren, Sicherheitschef Mertan, Sikona und Kommandant Talas lagen bewusstlos am Boden und mir war mit einem Mal klar, dass Denuur nur mit mir »gesprochen« hatte.
    »Was ist mit ihnen?«, fragte ich schwach, als ich die anderen so sah. Immer noch hatte ich mit den Folgen des starken mentalen Angriffs – denn das war es wohl gewesen – zu kämpfen.
    › Sie konnten unter den gerade gegebenen Umständen nicht mit Denuur kommunizieren. Ihr seid der Teil, der mit Denuur effizient kommunizieren kann. ‹
    Ich kann nicht behaupten, dass ich verstand (oder auch jetzt im Nachhinein verstehe), was Denuur damit sagen wollte. Ich kann nur annehmen, dass dieses Wesen in meinem Suchen nach einem Zweck aller Forschung eine Art Verwandtschaft erkannte und mich deshalb auswählte – als den einzigen, der umgekehrt seinen einzigen Zweck verstehen konnte.
    › Ihr könnt ungehindert zu euren Schiffen zurückkehren. Doch Denuur ist nur bereit, euch eines zur Verfügung zu stellen. Das kleinste, das in vieler Hinsicht das mit der am wenigsten entwickelten Technik ist. Die anderen müssen in seinem Besitz bleiben. ‹
    Es fiel mir schwer, zu denken. Aber mir fiel zu meiner Erleichterung ein, dass die STERNENFAUST das kleinste der Schiffe war. Und wenn seine Technik auch die am wenigsten entwickelte sein mochte: Es war das Schnellste und Wendigste der Expedition gewesen – und so etwas wie meine Heimat.
    »Ich danke Denuur. Auch im Namen der anderen. Aber ich habe noch eine Frage: Werden sie wieder erwachen?«
    › Es lag nicht in Denuurs Absicht, ihre Existenz zu beenden. Sie werden wieder erwachen. ‹
    Ich wagte kaum an das zu glauben, was Denuur für mich »dachte«. Dann fiel mir noch etwas ein, aber irritierenderweise erklang wieder Denuurs Stimme in meinem Geist, bevor ich etwas sagen konnte: ›Denuur versteht. Wenn ihr nicht angreift und keine Verbotenen Zonen betretet, werden Denuurs Hüter euch ziehen lassen. Sie werden von Denuurs Entscheidung erfahren.‹
    Ich fühlte mich mit einem Mal frei und konnte nicht einmal sagen, wovon.
    Und doch, ich war auch auf einmal sicher, dass ich die Erde wiedersehen würde.
    › Doch eine Bedingung stellt Denuur für seine Entscheidung. ‹
    Ich war so erleichtert, dass ich mich sofort einverstanden erklärte. »Sag uns, welche. Wir werden uns sicher bemühen, diese Bedingung zu erfüllen.«
     
    *
     
    »Ich hab’s satt!«
    Bruder William hatte dem Leitenden Ingenieur der STERNENFAUST leicht auf die Wangen geklopft, um ihn wieder aufzuwecken. Jetzt schüttelte Jefferson unwillig den Kopf, wie um die letzten Reste der Betäubung von sich abzuschütteln. »Ich will endlich wieder ins All! Diese Erlebnisse hier werde ich wohl nur mit einer ausgiebigen Ladung Space-Surfen wieder verdrängen können.«
    Bruder William schmunzelte, während er sich näher mit den anderen befasste, die noch bewusstlos waren. »Es steht durchaus zu hoffen, dass Ihr Wunsch bald erfüllt wird.«
    Jefferson nahm einen kräftigen Schluck Wasser aus seiner Feldflasche, während der Christophorer-Mönch sich gerade über die beiden Wissenschaftler beugte. »Was soll das heißen, Bruder William?«
    »Wo … wo bin ich?« Professor Schmetzer schnappte nach Luft, als er aufwachte. Seine Augen weiteten sich mit einem Mal. »Ich – ich erinnere mich dran, dass

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