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Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Titel: Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl & San Fuller
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handelte. Sie sah hilfesuchend zu Van Deyk, doch auch der zuckte nur mit den Achseln und meinte halblaut: »Wenn Kandor Mertan, Jefferson und Bruder William dabei sind, kann er ja nicht allzu viel anrichten. Und er ist immer noch der Leiter der Expedition, Captain!«
    Dana beschloss zaudernd, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Es blieb nichts anderes übrig. »Also gut, Jeffersons Vorschlag klingt vernünftig. So machen wir’s.«
     
    *
     
    »Und wieder stehen wir vor der Höhle des Löwen!«, versuchte Simon E. Jefferson die schlechte und schweigsame Stimmung der kleinen Abordnung aufzulockern. Wieder stand die kleine Gruppe vor einer geschlossenen Wand.
    Nach der lebhaften Diskussion im Basislager waren die fünf Genannten und Professor Schmetzer als Experte für die fünfdimensionale Strahlungsquelle und Technik der »Erhabenen« auf ihre schwierige Mission aufgebrochen. Es war wider Erwarten nicht besonders schwer gewesen, an der vom Lager etwa 10 Kilometer weit entfernten Wand entlang zur anderen Seite von Denuurs Sitz zu gelangen. Seltsamerweise hatte sich ihnen auch kein anderes Wesen hier in den Weg gestellt. Selbst von Denuurs Boten war nichts zu sehen gewesen.
    Zumindest bisher.
    Nur die glatte metallene Wand, die wie eine harmlose Begrenzung dieses Habitats aussah, hatte sie auf ihrem mehrere Stunden langen Weg begleitet.
    »Wenigstens waren bisher keine von diesen Barbaren zu sehen«, antwortete Bruder William einigermaßen erleichtert. Er hatte nichts dagegen, auch mit übermächtigen Wesen wie Denuur zu verhandeln, aber die Aussicht, wieder auf brüllende, angriffslustige und Monoklingen schwingende Morax zu treffen, war nicht nach seinem Geschmack gewesen.
    »Und auch keinen von diesen Boten mit den silbernen Augen,« meinte Mertan unsicher. »Aber bei den J’ebeem heißt es, ein Drache hört besonders auf den lauten Ruf.«
    »Das heißt es bei uns auch«, meinte Jefferson grinsend. Zusammen mit den noch nicht verheilten Kratzern auf seinen Wangen und den dunklen Facettenaugen machte sein Gesicht auf Kandor Mertan mit dieser Grimasse einen erschreckenden Eindruck. Er hatte sich noch nicht an das seltsame Aussehen des irdischen Ingenieurs gewöhnt – und auch noch nicht gelernt, menschliche Mimik korrekt zu lesen.
    »Aber wir sollten uns freuen, dass es bisher so gut ging. – Da hinten ist übrigens eine Art Wachstation, wenn mich nicht alles täuscht. Vielleicht auch die Steuerungszentrale für Denuur und seine 5-D-Quelle.«
    »Können Sie das nicht mit Ihren Augen einwandfrei feststellen?«, bellte Siron Talas ungeduldig.
    »Ich sehe, dass sich die Quelle dort in dieser Richtung befindet. Daher vermute ich in der Tat, dass es sich bei dieser Wachstation um die Steuerungszentrale der fünfdimensionalen Strahlungsquelle handelt«, antwortete Jefferson ruhig. Er und Bruder William waren von Captain Frost noch einmal eindringlich gebeten worden, auf den j’ebeemschen Kommandanten ein besonderes Auge zu haben. Kandor Mertan dagegen, den Captain Frost ebenfalls auf Siron Talas’ derzeitige seelische Labilität angesprochen hatte, hatte sich als loyaler J’ebeem erwiesen: Er hatte Dana Frost höflich, aber unmissverständlich klargemacht, dass er sein Verhältnis mit seinem Kommandanten nicht mit einer J’erde zu diskutieren gedenke.
    »Wir sollten uns langsam an diese Station heranpirschen«, lenkte jetzt zumindest Mertan ein. »Ich gehe voran. Sie folgen auf mein Zeichen.«
    Erst als sie in der Wachstation standen, atmete Bruder William im Stillen auf. Besonders, dass er sich in diesem Moment auch nicht beobachtet fühlte, beruhigte ihn – Denuur war offenbar nicht in der Nähe. MacShane, Schmetzer und Sikona hatten sich bereits mit Jefferson über die Konsolen hergemacht, und da sie zweimal Dateien des Computerkerns der Station hatten knacken können, dauerte es diesmal nicht allzu lange, bis ein verhaltener Jubelschrei MacShanes Mertan und Talas aufschrecken ließ. »Sind Sie verrückt? Nicht so laut!« – »Was haben Sie gefunden?«
    Auch Bruder William, der sich bei den Wissenschaftlern aufgehalten hatte, studierte nun fasziniert die Datenkolonnen, die in holografischer Form über das Display huschten. Doch noch während sich die drei Wissenschaftler eifrig über den Text und die Daten beugten, schrie Bruder William mit einem Mal auf.
    Schlagartig umgab sie alle wieder die dichte Finsternis, in der die Sinne nicht mehr zu funktionieren schienen.
     
    *
     
    Aus Bruder William Beauforts

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