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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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könnte. Mukano im See, (,?) in der Erde, die tanzende … Falls Ihnen das was sagt, nur heraus damit. Immerhin haben wir hier den Glücksfall, einen, wie es aussieht zusammenhängenden und vollständigen Satz erwischt zu haben. Nur der Sinn entzieht sich mir völlig.«
    Kardalas schüttelte bedauernd den Kopf. »Tut mir leid, Professor, aber das sagt mir genauso wenig wie Ihnen. Versuchen wir es mit dem nächsten Textfragment.«
    »Hm«, brummte MacShane nur und las sich die Übersetzung des letzten Textes noch einmal durch. »Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass wohl auch die scheinbar vollständigen und aus unserer Sicht ›korrekten‹ Sätze in sich irgendwie fehlerhaft sind, weshalb sie ausgemustert wurden. Aber etwas macht mich stutzig, Miss Kardalas. Dieser ganze letzte Absatz ist ein Fragment, das aus sieben in sich geschlossenen Sätzen besteht. Das heißt, jeder Satz ergibt zumindest grammatikalisch einen Sinn, wenn auch nicht von der Bedeutung her. Die Fehler, die wohl dazu führten, dass dieses Stück ausgemustert wurde, beginnen erst im nächsten Satz, der deshalb nur aus einem einzigen verständlichen Wort und einer Reihe sinnloser Buchstabensalate besteht.«
    »Das ist ja wohl auch kein Wunder«, meinte Kardalas, »da die Wloom ihre Bibliothek mit Baumwurzeln schreiben.«
    Damit sprach sie ein wahrhaft interessantes Phänomen an. Die Wloom besaßen keine gesprochene Sprache im herkömmlichen Sinn, sondern verständigten sich untereinander mit elektrischen Impulsen ähnlich denen, die in einem menschlichen Gehirn die Botschaften von einer Synapse zur anderen transportierten. Deshalb schrieben sie ihre Texte, indem sie die Wurzeln einer bestimmten Baumart durch Wachstumsmanipulationen dazu zwangen, Schriftzeichen zu formen und gemäß diesen Formen zu wachsen. Fehlwuchs wurde, entsorgt. Und deshalb ergab das, was MacShane bisher hatte übersetzen können, nicht den geringsten Sinn. Zumindest nicht im herkömmlichen Sinn. Doch sieben vollständige, fehlerfreie, aufeinander folgende und somit zusammenhängende Sätze sollten nach allen Regeln der Kunst zumindest einen gewissen Sinn ergeben. Doch das taten sie nicht. »Wir wissen einfach zu wenig über die Erhabenen, als dass wir anfangen könnten, einen Sinn in diese Texte zu interpretieren.«
    Kardalas überdachte das und nickte schließlich langsam. »Ja, Professor, bei näherer Betrachtung stimme ich Ihrer Theorie zu. Aber könnte das nicht auch bedeuten, dass die uns vorliegenden Texte doch die echte Bibliothek darstellen und kein Schrott sind?«
    MacShane schüttelte den Kopf. »Das halte ich für nahezu ausgeschlossen, weil wir in dem Fall nicht nur unzusammenhängende Textfragmente vorliegen hätten, sondern vollständige Texte. Dieser siebensätzige Teil ist ein Glücksfall. Außerdem dürfen wir wohl davon ausgehen, dass eine Bibliothek ausschließlich Werke enthält, die fehlerfrei sind und nicht aus abgebrochenen Sätzen, Buchstabensalaten und Einzelwörtern bestehen. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Ansammlung von Wissen – und nichts anderes ist eine Bibliothek – fehlerhafte und unvollständige Daten enthält. Selbst wenn wir berücksichtigen, dass die Wloom die fremdartigste Rasse sind, mit der wir es bisher zu tun hatten.«
    »Und was genau heißt das?«, wollte Kardalas wissen. »Welchen Schluss ziehen Sie daraus bezüglich Ihrer Arbeit hier?«
    »Schlicht und ergreifend die, dass wir nur dann eine Chance haben, aus der Bibliothek der Wloom Nutzen zu ziehen, wenn wir erstens noch einmal zu ihnen fliegen und von dort die echte Bibliothek holen. Falls sie noch existiert und nicht durch den Angriff der Morax vernichtet oder inzwischen von denen geraubt wurde. Und zweitens brauchen wir unbedingt mehr Informationen zu den Wloom selbst, andernfalls uns auch die Übersetzung der echten Bibliothek kaum was nützen dürfte. Und auch die bekommen wir nur bei den Wloom. Falls die noch leben und nicht schon an den Folgen der Verstrahlung durch den Morax-Angriff allesamt gestorben sind.«
    »Sie halten es nicht für möglich, dass wir die Zusammenhänge aus den echten Texten extrapolieren können?«
    MacShane schüttelte den Kopf. »Nein, wie denn? Allenfalls bruchstückweise, und ich muss zugeben, dass ich mir nicht einmal das zutraue. Die Wahrscheinlichkeit von Fehlinterpretationen dabei ist einfach enorm hoch. Ich würde für keine Übersetzung auch nur einen Pfifferling geben, die zu 90 % auf Vermutungen und

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