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Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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Meinung?«
    »Die Dronte sind nach den Toten Göttern und den Basiru-Aluun die technisch fortgeschrittenste Spezies die wir kennen. Aber auch wenn sie hohe medizinische Kenntnisse haben, die Genetics können es mittlerweile zumindest in dieser Beziehung mit ihnen aufnehmen. Wenn die ein Virus wählen würden, um uns auszurotten, hätte das ein solches Vernichtungspotenzial, dass uns keine Zeit bliebe, überhaupt herauszufinden, dass wir von einem Virus befallen werden. Geschweige denn, dass wir Zeit genug bekämen, es zu analysieren und ein Gegenmittel zu entwickeln. Erinnern Sie sich, Commander. Die Dronte sind überaus effizient in allem, was sie tun. Fast so effizient wie die Shisheni. Falls die uns das Virus geschickt hätten, wären wir längst alle tot. Oder doch so gut wie.«
    Van Deyk nickte langsam. »Das ergibt Sinn«, stellte er fest. »Haben Sie zufällig auch eine wissenschaftlich fundierte Prognose darüber, ob dieses Virus eine Mutation unseres eigenen Anti-Dronte-Virus sein könnte?«
    »Das kann ich mit relativ großer Sicherheit ausschließen. Ich habe zwar nur einen kurzen Blick auf das Material werfen können, was uns von Admiral Takato zur Verfügung gestellt wurde. Und ich kann sagen, dass die Symptome nicht zu den Möglichkeiten passen, zu denen dieser Virus hätte mutieren können.«
    »Was heißt das bitte für medizinische Laien?«
    »Selbst wenn wir berücksichtigen, dass das Virus seine genetisch festgelegte Bindung an die Dronte-Physiognomie durch Mutation sprengt, bleiben trotzdem seine Möglichkeiten begrenzt. Ein einfaches Beispiel: Ein Grippevirus könnte aufgrund seiner genetischen Beschränkungen niemals zu einem Virus mutieren, das Aids verursacht. Anders ausgedrückt, wenn dieses Virus eine Mutation unserer eigenen Anti-Dronte-Schöpfung wäre, würde es definitiv andere Symptome verursachen.«
    »Sie meinen also, ich kann unsere j’ebeemischen und starr’schen Verbündeten reinen Gewissens dahingehend beruhigen.«
    Tregarde zuckte mit den Schultern. »Ich diktiere natürlich nicht Ihr Gewissen, Commander, aber soweit es mich betrifft, können Sie denen gern sagen, dass das meine Theorie ist, von der ich überzeugt bin, dass sie zutrifft. War es das, Commander? Ich habe zu arbeiten.«
    Van Deyk hob abwehrend die Hände. »Ich will Sie keineswegs aufhalten, Doktor. Weitermachen.«
    Die Tür schloss sich hinter ihm und Kendra sah ihm fast sehnsüchtig nach. Jetzt würde sich wohl Tregardes schlechte Laune wieder auf sie fokussieren. Sie schnappte sich fast abrupt eine neue Probe und wollte sie gerade mit dem Reagenz beträufeln, als Tregarde wieder das Wort ergriff.
    »Gehen Sie in Ihr Quartier und schlafen Sie sich aus. Die paar Tests schaffe ich allein schneller, als mit Ihnen zusammen.« Er schien sich wieder ganz auf seine Probe zu konzentrieren, bei der sich jetzt das Blutserum im Reagenzglas leicht grünlich färbte. Negativ.
    Kendra wusste nicht, was sie davon halten sollte, hatte aber nicht vor, diesem sprichwörtlich geschenkten Gaul allzu lange ins Maul zu schauen. Tregarde achtete nicht mehr auf sie.
    Mit einem widerstrebend herausgequetschten »Danke!« verließ sie die Krankenstation.
     
    *
     
    Solare Welten, Quarantine Base 432
     
    Etwas hatte sich verändert. Dana fühlte sich leicht fiebrig, trotz der vorbeugenden Injektion, die sie wie alle anderen erhalten hatte. Aber es war nicht dieses Gefühl, das ihr so zusetzte. Fieber war zwar unangenehm, doch sie verlor zusehends ihr inneres Gleichgewicht, und das machte ihr Angst. Als würde sie sich von sich selbst fortbewegen, wie ein Planet, der plötzlich seine Laufbahn verließ und nicht mehr um seine Sonne kreiste. So abstrakt das war, Dana spürte es überdeutlich. Ihr war, als sei sie nicht mehr sie selbst.
    Sie starrte auf das Glasschachbrett zwischen sich und Emmi Summer. Die beiden Frauen saßen in einem der Aufenthaltsräume von Sektor C, ihrer Krankenstation. Base 432 besaß im inneren Kern keine Fenster, dafür war die gesamte Wandfläche mit Projektionen versehen. Ihr Aufenthaltsraum, Nr. 38, zeigte einen Wald, durch den ein plätschernder Bach floss. Die leisen Rufe von Vögeln waren zu hören. Überhaupt war die gesamte Base ein einziger fingierter Park, mit Wasserläufen, japanischen Steingärten, Teichen, jeder Menge echter und projizierter Pflanzen und simuliertem blauen Himmel. Man hatte das Gefühl, sich direkt im Freien zu befinden und das einstellbare Streulicht war eine beeindruckende Kopie von

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