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Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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sie bereits am Ende ihre Leistungsfähigkeit angelangt.
    » Können oder wollen Sie nicht schneller arbeiten, Fähnrich?«, fragte Tregarde jetzt kühl. »Sie haben erst zehn Proben getestet in der Zeit, in der ich achtzehn geschafft habe.«
    Kendra Scott presste die Lippen zusammen, damit ihr nicht eine Bemerkung herausrutschte, die zum Eklat führen konnte. Sie empfand es zwar nicht als ungerecht, dass man ihr Tregarde als Chef einfach vor die Nase gesetzt hatte. Dazu war sie wirklich zu unerfahren, das wusste sie selbst. Aber der Arzt seinerseits machte auch keinen Hehl daraus, dass er sich als ihr Babysitter fühlte und dass ihm das nicht passte. Kendra Scott empfand seine Verachtung als unangemessen und es machte sie immer wieder wütend.
    »Ich mache meine Arbeit gründlich«, antwortete sie jetzt und fügte widerstrebend hinzu: »Sir.«
    »Wollen Sie damit andeuten, Fähnrich, dass ich das nicht tue?« Tregardes Stimme klang gefährlich verbindlich, während er konzentriert beobachtete, wie sich in seinem Reagenzglas die Blutprobe Wanda Ndogos mit einem Reagenz beträufelte.
    »Nein, natürlich nicht. Sir.« Kendra hätte sich am liebsten die Zunge abgebissen, dass ihr diese undiplomatische Äußerung herausgerutscht war.
    »Sondern?«
    »Ich bitte um Verzeihung, aber ich bin müde.«
    »Oh. Das ist natürlich ein Grund.«
    »Sir«, antwortete sie knapp. »Aber ich vermute, Sie sind nicht vorher die halbe Nacht wach gewesen.«
    »Allerdings nicht«, bestätigte Tregarde und schob die nächste Probe in den Tester. »Für die Zukunft schlage ich vor, dass Sie Ihr Privatleben zu zivileren Zeiten pflegen, damit Ihre Arbeit davon nicht beeinträchtigt wird.«
    Kendra holte tief Luft, um sich leichter zusammennehmen zu können.
    »Gibt es hier ein Problem?«, fragte Stephan van Deyks ruhige Stimme von der Tür her, wo er unbemerkt eingetreten war.
    »Nein, Sir, kein Problem«, beeilte Kendra sich zu versichern. »Ich habe gerade Dr. Tregarde erklären wollen, dass ich die halbe Nacht die Berichte über das PFS-Virus gelesen habe. Er beschwerte sich, dass ich zu langsam arbeite.«
    Van Deyk schwieg einen Moment lang und überlegte, ob er sich in die offensichtliche Auseinandersetzung der beiden einschalten sollte. Er beschloss, es vorerst bleiben zu lassen. Das mussten beide unter sich klären; es gab Dringenderes.
    »Ich denke, ich kann mich darauf verlassen, dass Sie mir Bescheid geben, wenn ich als Schlichter benötigt werde, Dr. Tregarde?«
    »Ich bin sicher, Sie sind nicht hier, um Miss Scott und mich von der Arbeit abzuhalten, Commander. Es gibt auch noch keine Ergebnisse, die wir Ihnen mitteilen könnten, außer, dass die 35 Proben, die wir bisher getestet haben, zum Glück negativ sind.« Ashkono sah dem Ersten Offizier der STERNENFAUST jetzt mit seinem wie immer verbindlichen Lächeln direkt ins Gesicht und van Deyk konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dieses Lächeln etwas verbergen sollte. Er hatte die Gerüchte darüber gehört, was diesen hervorragenden Arzt ausgerechnet auf einen kleinen Sondereinsatzkreuzer gebracht hatte und fragte sich wie schon so oft, was wohl wirklich dazu geführt hatte.
    »Natürlich nicht«, versicherte van Deyk. »Ich weiß, dass Sie sich diesbezüglich sofort melden, sobald Sie ein entsprechendes Ergebnis haben.«
    Tregarde nickte. »Und je länger ich mich nicht melde, desto größer werden die Chancen, dass die gesamte Besatzung gesund ist.«
    »Ich weiß. Ich wollte Ihnen eine Frage stellen, die nicht unbedingt die gesamte Besatzung mitbekommen muss. Auch nicht die Brückencrew.«
    »Aha«, machte Tregarde bedeutsam und fügte hinzu: »Nein, das halte ich für unwahrscheinlich.«
    »Bitte?«, fragte van Deyk irritiert.
    »Das war die Antwort auf Ihre Frage, Commander, ob das Virus uns von den Dronte geschickt worden ist und mit der Sonde zu tun haben könnte. Ich bin nicht dieser Meinung.«
    »Die hatte ich doch noch gar nicht gestellt!« Van Deyk klang verblüfft, aber auch verärgert. Bei Bruder William war man das gewöhnt, ja, man erwartete es gewissermaßen. Aber bei Dr. Tregarde? »Sind Sie unter die Christophorer gegangen oder können Sie Gedanken lesen?«
    Tregarde verzog keine Miene. Sein Lächeln war unverändert. »Weder noch, Commander. Das ist nur eine Frage der Logik und der Deduktion.« Er legte Sergeant Ndogos negative Blutprobe ab und angelte die nächste aus dem Ständer.
    Van Deyk beschloss, darüber hinwegzusehen. »Worauf gründet sich Ihre

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