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Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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versklavt und zu ihresgleichen gemacht. Und als das DV-1-Virus, das die Drei Systeme der Menschen entwickelt hatten, die Parasiten vernichtet hatte, blieben nur leere Körper zurück. Die besaßen zwar noch ihre Grundfunktionen wie Atmung und Herzschlag, waren aber nicht einmal mehr in der Lage, irgendetwas anderes zu tun, als reglos dort zu sitzen oder zu liegen, wo sie waren, als der Dronteparasit in ihnen gestorben war – und so in einer Art Wachkoma zu verharren, bis sie verhungerten oder verdursteten.
    Innerhalb weniger Wochen waren die Befallenen gestorben. So war aus den einstmals starken Starr ein kümmerliches, gebrochenes Volk geworden, das vielleicht nie mehr zu seiner einstigen Größe zurückfinden würde und falls doch, so würden darüber mehrere Generationen vergehen.
    Jedenfalls wussten die Starr seit dieser Katastrophe den Wert jedes Einzelnen von ihnen doppelt zu schätzen. Kaishuk war sich sehr wohl bewusst, dass diese Haltung bei ihren Verbündeten, den Menschen wie auch den J’ebeem, teilweise den Eindruck von Feigheit erweckte. Und Kaishuk hätte ihnen unter normalen Umständen darin durchaus zugestimmt. Doch nachdem sein Volk von Milliarden Starr, verteilt auf ein Reich von vielen Sonnensystemen, auf nur wenige Millionen Individuen geschrumpft war, sah Kaishuk die Sache anders. Wenn die Starr nicht völlig untergehen wollten, konnten sie es sich nicht leisten, auch nur ein einziges Leben aufs Spiel zu setzen, wenn es nicht absolut unabdingbar war.
    Deshalb konnten die Starr auch nicht verhindern, dass die J’ebeem, die bis zum Angriff der Dronte ihre Erbfeinde gewesen waren, nach dem Zusammenbruch des Starr-Reiches alle Sonnensysteme besetzt hatten, die ihrer Meinung nach ursprünglich zum Territorium der J’ebeem gehörten und von Starr »widerrechtlich okkupiert« worden waren. Ein weiterer Grund für die Starr, ihre Grenzen sorgsam zu bewachen. Wenn sie auch nichts tun konnten – sie wollten doch Präsenz zeigen.
    Die J’ebeem hatten die Schwäche der Starr weidlich ausgenutzt. Sie hatten ihnen nur die fünf Systeme überlassen, die schon den Starr gehört hatten, als die beiden Völker einander zum ersten Mal begegneten – bis auf eins.
    Das Munush-System, das in unmittelbarer Nähe des Wurmlochs lag, hatten die J’ebeem großzügig den Starr überlassen. Die Starr nutzten den einzigen Sauerstoffplaneten dort – Munush IV – jetzt als Militärbasis für die Wachflotte. Auch das war ein Zeichen für die neue Furchtsamkeit, die in der Bevölkerung grassierte wie eine Krankheit, und an der Kaishuks Meinung nach die Regierung keinesfalls unschuldig war.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen, als seine Ortungsoffizierin Muraka ungewohnt hektisch begann, ihre Touchscreens zu bedienen. »Am Wurmloch tut sich etwas, Kommandant«, meldete sie gleich darauf und konnte nicht verhindern, dass die Aufregung, die sie fühlte, in ihrer Stimme zu hören war. »Ich messe einen Anstieg von 5-D-Strahlung und …«
    Was immer sie hatte sagen wollen, wurde von den Ereignissen unterbrochen, die jetzt folgten. Die Ränder des Wurmlochs flammen auf. Im nächsten Moment waren alle davor platzierten Minen verschwunden, als hätten sie nie existiert. Es gab keine messbaren Explosionen und keine Trümmerstücke. Sie waren einfach von einer Sekunde zur anderen nicht mehr da. Dem Phänomen auf dem Fuß folgte ein Objekt, das aus dem Wurmloch geschossen kam und innerhalb von Sekunden seine enorme Durchgangsgeschwindigkeit auf null reduzierte.
    Kaishuk las die Messdaten auf dem Display des Kontrollbildschirms ab, der an seinem Sitz befestigt war und stellte überrascht fest, dass es keine verlässlichen Daten gab. Die Scanner waren nicht in der Lage, den Gegenstand, der eine entfernt siebeneckige Form besaß, richtig zu erfassen. Die Anzeigen über Größe und Form variierten und zeigten immer wieder zwischendurch Nullwerte.
    Kaishuk gab Alarm und leitete diesen auch an den Rest der Wachflotte auf Munush IV weiter. »Waffen in Bereitschaft!«, befahl er knapp, doch sein Taktikoffizier Sosek hatte die erforderlichen Schaltungen bereits vorgenommen.
    Das Objekt schien sich ein paar Sekunden lang zu orientieren, ehe es begann, seine Umgebung zu scannen, womit es schneller fertig zu sein schien, als selbst der beste Starr’sche Scanner es vermocht hätte. Danach setzte es sich in Bewegung und steuerte mit einer unglaublichen Beschleunigungsrate das nächstgelegene Sonnensystem an – Munush.
    »Auswertung!«,

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