Sternenfaust - 080 - Alarmstufe Rot! (2 of 2)
Waffe.«
Rudenko atmete tief durch. »Dieses Wissen haben wir all jenen Forschern zu verdanken, die seit Tagen nicht mehr geschlafen haben. Allen voran aber einem Mann, der uns besonders zur Seite stand: Jurij R. Diaz, der Ex-Lord Manager der Genetics. Mit seiner Hilfe ist es gelungen, die Genetics ebenfalls auf das Virus anzusetzen und nun haben sie – gemeinsam mit unseren Forschern – eine Möglichkeit entdeckt, ein Gegenmittel herzustellen. Innerhalb der nächsten Stunden wird dieses Gegenmittel in großen Mengen produziert und zu allen Medocentern und Quarantine Bases geflogen, in denen wir die Kranken unterbrachten.
Dies ist eine frohe Botschaft, doch zugleich auch eine Bitte.« Rudenko faltete nun die Hände auf dem Tisch. »Es gab in den vergangenen sechsunddreißig Stunden drei Anschläge auf Medostationen und Quarantine Bases. Bitte, wer auch immer dahintersteckt, hören Sie auf, unschuldige Menschen zu bombardieren! Sie töten Bewohner der Solaren Welten! Sie töten Menschen ! Bisher ist es uns zum Glück gelungen, diese Anschläge zu verhindern oder für einen glimpflichen Verlauf zu sorgen. Das haben sicher viele von Ihnen in den Nachrichten verfolgt. Wir werden keine Gnade mit Terroristen haben! Wer jetzt noch Angriffe ausführt, wird eliminiert!
Eine weitere Bitte habe ich an Kranke, die sich vielleicht noch zu Hause versteckt halten, und an deren Familienmitglieder: Das Virus ist ein Psychovirus. Es bewirkt eine schubweise Erhöhung der Aggressivität und kann zu vorübergehendem Wahnsinn führen. Je nach Vorprägung kann der Erkrankte ausgesprochen gewaltbereit werden. Deshalb schützen Sie sich, indem Sie die Kranken melden! Natürlich auch, um das Gegenmittel zu erhalten!
Die letzten Tage waren eine schlimme Zeit, die an unser aller Nerven zerrte. Viele von uns kannten oder kennen einen Erkrankten, oder waren und sind vielleicht noch immer krank. Doch nun ist diese Zeit der Dunkelheit vorüber. Dank Jurij R. Diaz und der Zusammenarbeit von Menschen und Genetics. Ich möchte Ihnen allen danken. Sie haben sich vorbildlich verhalten, es kam nur in sehr wenigen Fällen zu Panik, und diese Krise haben wir trotz aller Verluste meisterhaft bewältigt. Ich sehe es als einen guten Schritt in die Zukunft, der zeigt, dass man die Menschheit nicht ohne Weiteres in die Knie zwingen kann. Fühlen Sie sich erlöst. Denn wir sind erlöst worden.«
Der Kameramann gab ein Zeichen und Rudenko ließ die Schultern sinken. »Kam ich gut rüber?« Er hob das Kinn und blickte zu Valentina.
Sie nickte. »Überzeugend, wie immer. Ich bin nur froh, wenn das Gegenmittel erst überall verteilt wurde.«
»Das ist eine Arbeit, die man gerne macht.« Rudenko stand auf und ging an das Fenster.
Valentina sah, wie er hinausblickte, gemeinsam mit einem Mann, der schon die ganze Zeit im Büro war, und auch während der Rede ausdruckslos in Richtung Atlantik gestarrt hatte: Jurij R. Diaz, der Ex-Lord Manager der Genetics. Valentina betrachtete die beiden Männer nachdenklich, sie wechselten einen langen Blick und schienen sich stumm zu unterhalten. Im Fenster hinter ihnen blinkte die Freiheitsstatue in der Morgensonne. Zu den beiden Männern schien das Bild nicht so recht zu passen.
Immerhin sind wir aber alle von einem lebensbedrohenden Virus befreit worden, dachte Valentina. Und so ganz unschuldig ist Diaz daran auch nicht. Insofern passt das Bild dann doch wieder.
Valentina spürte den Datenträger in ihrer Tasche. Er drückte in ihr Fleisch.
Was zählte schon die Wahrheit, wenn so vielen Menschen geholfen werden konnte?
*
Namban, Zentralplanet des Starr’schen Arashlan
Ashkono Tregarde richtete sich mühsam auf, denn seine Gliedmaßen fühlten sich überraschend steif an. Er fragte sich, wie er wohl auf dem Boden zu liegen gekommen war. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war, dass er vor einem Computerkomplex gestanden und sich konzentriert mit den Daten auf dm Bildschirm befasst hatte.
Er rieb sich die Augen und sah sich um. Rings um ihn herum richteten sich jetzt auch andere Leute auf, die ebenfalls auf dem Boden lagen: die Mitglieder des Außenteams und einige Starr.
Was ist eigentlich los? , überlegte Tregarde und hatte das Gefühl, dass ihm etwas Wichtiges in seinem Bewusstsein abhanden gekommen war. Wir wollten hier irgendetwas tun. Aber was?
Er schüttelte den Kopf, stemmte seinen Körper endgültig wieder auf die Füße und half danach van Deyk und den anderen hoch, sofern sie nicht schon
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