Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon
ernste Nachrichten aus Transalpha. Es ist sowohl im Karalon-System als auch in der Nähe der Wurmloch-Porta zu schweren Kämpfen gekommen. Möglicherweise stecken die Starr dahinter. Sie haben ein Außenteam unter Captain Frost gefangen genommen und könnten mit den Dronte irgendeine Art von Übereinkunft erzielt haben. Unsere Geheimdienstexperten vermuten allerdings eher eine schlichte Erpressung. Schließlich wäre es für die Starr nicht schwer, das Anti-Dronte-Virus vom Kubus aus mit Hilfe von Lenkwaffen nach Karalon zu schießen. Botschafter Paljanov wird vom Hohen Rat der Solaren Welten angewiesen, darauf hinzuwirken, dass die Starr ihren Einfluss auf die Dronte dahingehend gelten machen, dass die Angriffe auf unsere Schiffe eingestellt werden. Davon abgesehen besitzt das Arashlan nach Ansicht des stellvertretenden Ratsmitglieds für Außenpolitik keinerlei Territorialanspruch auf den Kubus. Es ist daher nicht annehmbar, dass unsere Leute dort gefangen gehalten und daran gehindert werden, Forschungen über den Ursprung der Sonden durchzuführen. Der Datenteil dieser Nachricht enthält auch eine spezielle Nachricht für Botschafter Paljanov, in der auch genaue Angaben über den Stand der diplomatischen Kontakte zu unseren Verbündeten auf Ebeem in dieser Sache enthalten sind. Admiral Mark Takato, Ende.«
Michael Tong starrte nach dem Ende dieser Nachricht noch eine Weile auf den Mini-Bildschirm.
Die Tatsache, dass diese Alpha-Botschaft so vergleichsweise offen übersandt wurde, kann nur bedeuten, dass Takato will, dass die Starr von ihr erfahren , ging es ihm durch den Kopf.
Er würde umgehend Botschafter Paljanov instruieren.
*
Noch bevor Commander Tong zu der Besichtigungsgruppe zurückkehren konnte, ließ Kaishuk sich entschuldigen. Tong war das nur recht, so konnte er Botschafter Paljanov in aller Ruhe über das Gespräch mit Takato informieren.
Kaishuk flog mit seinem Antigrav-Paket zu einem Büro, das sich an einem der schmaleren Enden des ovalen Konsensdoms befand und ihm als Ersten Sprecher vorbehalten war. Er setzte sich allerdings nicht an seinen Schreibtisch, sondern sah auf ein rundes Mosaik in der Mitte, das einen der Sprüche des weisen Meister Shinor in den verschnörkelten Buchstaben der Starr aufwies.
Die Starr hatten im Zuge der Übergabe des Munush-Systems die Möglichkeit der Direktübertragung vom Hauptplaneten Ebeem in den Konsensdorn von Namban-Arash geschaffen. Es handelte sich um eine Geste des guten Willens für die Überlassung des Zugangs zum Wurmloch Beta. Dass die J’ebeem natürlich eigentlich nicht auf die Nutzung optimierter Möglichkeiten für eine Datenübertragung über den Zwischenraum gierten, sondern nach der Nutzung der Antimaterie-Technologie, stand auf einem anderen Blatt.
Der größte Trumpf der Starr war nun einmal die Beherrschung der Antimaterie. Und niemand im Arashlan dachte auch nur im Traum daran, diesen Trumpf vorschnell auszuspielen.
So gesehen war die Einrichtung dieser Möglichkeit der Holo-Übertragung einerseits ein Zeichen des guten Willens und der sich entwickelnden Zusammenarbeit alter Feinde – andererseits diente sie auch dem Zweck, die J’ebeem hinzuhalten.
»Holo-Übertragung beginnen!«, sagte der Erste Sprecher.
Drei Holosäulen erschienen wie aus dem Nichts. Diese Holosäulen bildeten in Lebensgröße die drei Mitglieder des regierenden Erbtriumvirats des Reiches der J’ebeem nach: Dagis Rendoy aus dem Haus Candovan, Sablon Gendos aus dem Haus Ralgan und Megon Barus aus dem Haus Novalar.
»Wir haben aus sicherer Quelle Informationen erhalten, die uns sehr bedenklich erscheinen«, eröffnete Dagis Rendoy ohne auf die förmliche Begrüßung einzugehen, die eigentlich in diesem Fall angebracht gewesen wäre. »Informationen, die uns fraglich erscheinen lassen, ob wir dem Arashlan weiterhin einen Zugang zum Wurmloch Beta überlassen können.«
Nun, im Kampf führt das Direkte zur Konfrontation, das Überraschende dagegen zum Sieg , dachte Kaishuk spöttisch. »Darf ich fragen, um was es geht, Triumvir Rendoy?«
»Darüber müssen wir jetzt in aller Ernsthaftigkeit reden, Erster Sprecher«, ergänzte Sablon Gendos, mit einem strafenden Blick auf Dagis Rendoy. »Es geht um Ihre Aktivitäten bei Karalon III, das offiziell zum Territorium der Solaren Welten gehört. Jedenfalls werden wir nicht dulden, dass sich in Transalpha die Dinge weiter zuspitzen und Ihre Seite den strategischen Vorteil des Transmitterzugangs zum Kubus auf
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