Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon
eine Weise ausnutzt, die wir nicht akzeptieren werden.«
*
Porta von Wurmloch Alpha, Transalpha
Hunderte von Jägern waren von den Schiffen der Carrier-Klasse gestartet worden.
Admiral Björn Soldo stand vor dem großen Panorama-Schirm auf der Brücke der STAR WARRIOR und hörte mit halbem Ohr hin, wie Geschwader-Commodore Ishi Tensold die Jäger koordinierte.
Diese flogen hinter die Formationen der auf breiter Front angreifenden Dronte-Raumer, um sie von hinten abzuschießen. Maximal 270 Grad ließen sich durch Gravitationsschirme schützen. Es blieb immer ein freier Bereich, der nicht geschützt werden konnte – und ein einziger Gauss-Treffer eines Jägers reichte, um ein Dronte-Schiff zu durchschlagen und zur Explosion zu bringen.
Mehrere Abschüsse waren bereits gelungen. Die Heftigkeit, mit der die Dronte angriffen, wunderte Björn Soldo. Und in dieser Hinsicht war er nicht allein.
»Scheint so, als wollten die uns nahezu um jeden Preis daran hindern, dass wir unseren bedrängten Einheiten im Karalon-System zu Hilfe kommen«, stellte Commodore Derek Bailor fest.
Soldo wandte sich seinem Ersten Offizier kurz zu und nickte.
»Ein einziger Carrier im Karalon-System und es wäre selbst für die geballte Kriegsmaschinerie der Dronte unmöglich zu verhindern, dass nicht wenigstens ein einziger Jäger durchkommt und ein Virus auf ihre Hauptwelt bringt.«
Explosionen waren auf dem Hauptschirm zu sehen. Raumschiffe barsten auseinander und verwandelten sich in kleine Kunstsonnen – sowohl Einheiten der Dronte als auch des Star Corps.
Und auch wenn sich die Verluste des Star Corps noch in Grenzen hielten, Bailor und Soldo sahen sie mit wachsender Besorgnis.
Lange konnten sie der geballten Feuerkraft der Dronte nicht mehr widerstehen.
Nicht auszudenken, wenn die Dronte dann wieder freien Zugriff auf das Wurmloch hatten …!
Es gab keine anderen Optionen. Die SONNENWIND und die STERNENFAUST waren fürs Erste auf sich gestellt.
*
Doch das Wunder geschah.
Etwa eine Stunde später trafen Meldungen ein, dass die andere Seite das Feuer eingestellt hatte. Die Dronte-Schiffe begannen mit dem Rückzug!
»Es kann an dieser Einschätzung keinen Zweifel geben, Sir!«, meldete Ortungsoffizier Commander Alban Isaaksson und blendete eine Übersicht ein. Soldo starrte den Schirm kurz überrascht an. Es war richtig! Die Dronte zogen sich zurück!
»Geschwader-Commodore!«, bellte Soldo.
»Ja, Sir!«, meldete sich Tensold.
»Rufen Sie Ihre Einheiten zurück.«
»Ich dachte, wir sollten den Gegner noch nach Kräften dezimieren, bevor ihm der Rückzug gelingt«, erwiderte Tensold.
»Nein, das sollten wir nicht«, widersprach Björn Soldo. »Vor allem würden wir damit der STERNENFAUST und der SONNENWIND wohl kaum helfen – Funk!«
»Sir?«, meldete sich Kommunikationsoffizier Commander Yong Park, dessen Vorfahren aus Neu Korea, einer irdischen Kolonie auf Barnard’s Star III stammten.
»Versuchen Sie, Kontakt zu Barus und Frost herzustellen! Oder wenigstens mit dem Kommandanten der Dronte-Flotte!«
»Aye, aye, Sir!«
Aber die Kontaktversuche blieben erfolglos. Die Dronte verweigerten sich nach wie vor jedem Versuch, mit ihnen direkt zu sprechen. Doch ein Dronte-Schiff nach dem anderen verschwand schweigend und scheinbar grundlos vom Schirm des Carriers.
*
»Lieutenant Fuller? STERNENFAUST-Jäger? – Rückzug! Die Dronte ziehen sich zurück, kommen Sie aus der Schusslinie!«
Captain Chip Barus sah verblüfft auf seinen Hauptbildschirm auf der Brücke, der neben der taktischen Panorama-Anzeige auch je zwei Sichtfenster für die beiden Jägerpiloten am unteren Rand aufwies. Die Dronte hatten tatsächlich das Feuer eingestellt! Jetzt bestand wohl doch noch Hoffnung darauf, Captain Frost und die anderen ihres Außenteams aus dem Kubus retten zu können.
Während er noch Befehle bellte und Schadensberichte anforderte, erreichte ein Funkspruch sowohl die STERNENFAUST als auch die SONNENWIND.
Der Herr meldete sich.
Er sagte nur einen einzigen Satz.
»Wir stellen das Feuer ein und streben die Aufrechterhaltung des Status Quo an. Sie haben fünf Stunden Zeit, um das Karalon-System zu verlassen.«
Danach wurde der Kontakt sofort wieder unterbrochen.
»Ein stilvolles Friedensangebot hört sich irgendwie anders an«, kommentierte John Santos auf der STERNENFAUST an Stephan van Deyk gewandt.
»Wir wollen mal keine übertriebenen Anforderungen stellen«, murmelte van Deyk. Er stelle eine
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