Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon
den Starr zusammenarbeiten?
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Ya’akov Bogdanovich saß angespannt an der Steuerkonsole der L-1 und versuchte, den Strahlen und Gauss-Geschossen nach Möglichkeit auszuweichen.
Dass er den Kubus verlassen hatte, war unumgänglich gewesen, nachdem die Verbindung zwischen ihm und Captain Frost abgerissen war. Der Verdacht, dass das Außenteam von den Starr gefangen genommen worden war, lag nahe. Schließlich sollte den Sauroiden in so einem Fall nicht auch noch das Beiboot überlassen werden. Aber in diesem Moment fragte sich Bogdanovich durchaus, ob es nicht besser gewesen wäre, in die Hände der Starr zu fallen.
Die Geschossdichte hatte rund um die SONNENWIND und die STERNENFAUST exponentiell zugenommen. Nahezu jede Gefangenschaft wäre verglichen mit dem Höllenfeuer, durch das Bogdanovich zu fliegen versuchte, komfortabel gewesen. Die Schiffe der Dronte feuerten aus allen Rohren und setzten dabei sowohl Strahlenwaffen als auch die Gauss-Geschütze ein. Und den beiden Sondereinesatzkreuzern blieb kaum eine Möglichkeit zum Ausweichen. Nur ein Treffer in einem besonderen Winkel hatte überhaupt eine Chance, die Gravitationsschirme der Dronte zu durchdringen. Aber die meisten Geschosse waren tückische Querschläger, sie wurden mit reduzierter Energie weitergereicht, sodass in dem von den Dronte eingekesselten Bereich eine relativ hohe Geschossdichte herrschte. Die Gauss-Geschosse der STERNENFAUST und der SONNENWIND prallten natürlich auch so gut wie wirkungslos von den Gravitationsschirmen der Dronte ab.
Bogdanovichs Shuttle bekam auch einige, durch mehrfaches Auftreffen auf die Gravitationsschirme der Dronte abgebremste Projektile ab. Kleine Brocken, die nicht mehr von ganz gewöhnlichem Geröll zu unterscheiden waren, das im All herumtrieb und manchmal sogar eine höhere relative Geschwindigkeit aufwies. Doch auch die L-1 besaß einen kleinen Schirm, der Bogdanovich bis jetzt geschützt hatte.
Ein Strahlentreffer erwischte die L-1 noch am Heck, bevor sich endlich der Hangar der STERNENFAUST öffnete. Ein kleines Objekt, das bisher an der Oberfläche des Sondereinsatzkreuzers befestigt gewesen war, klinkte sich in diesem Moment aus.
Bogdanovich erkannte die Signatur sofort auf dem Ortungsschirm.
Das musste Pilot Titus Wredan mit dem einzigen Jäger sein, den es an Bord der STERNENFAUST gab.
Die L-1 landete ziemlich hart im Hangar. Die Stabilisatoren und zwei Antigravaggregate am Heck waren wegen des Strahlentreffers der Dronte defekt. Das Hangar-Schott schloss sich. Bogdanovich atmete tief durch und wartete ab, bis ihm die Ortung anzeigte, dass sich der Hangar mit Atemluft gefüllt hatte und er gefahrlos aussteigen konnte. Mit einem blauen Auge davongekommen! , dachte er erleichtert.
»Hier Bogdanovich! Melde mich zurück an Bord!«, erklärte er über Funk.
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Frost und ihr Außenteam waren von den Starr entwaffnet worden. Außerdem hatten die Sauroiden ihnen sämtliche Kommunikations- und Ortungstechnik entwendet und begleiteten sie nun »zu einem sicheren Ort«, wie sich Frrrashgorrr ausgedrückt hatte.
»Sie tauchen hier in einem ungünstigen Moment auf«, sagte der Befehlshaber an Frost gerichtet.
»Es ist noch gar nicht so lange her, da haben unsere Völker auf einer Expedition gemeinsam nach dem Erbe der Toten Götter geforscht.« Ihre Erwiderung war kühl – und auch wenn Dana mit Fug und Recht bezweifelte, dass der Translator diese Emotion transportierte, es tat gut, sie trotzdem auszudrücken.
»Die Dinge haben sich seitdem geändert«, erklärte Frrrashgorrr. Er verzog sein Maul. »Nun behaupten Sie nur nicht, dass die Menschheit bereit gewesen wäre, das Wissen der Toten Götter zu teilen, wenn sie als Erste darauf gestoßen wäre.«
Frost schwieg.
Der Starr hatte natürlich recht. Jedenfalls waren die Daten über die Wurzelbücher der Wloom keinem der Verbündeten zugänglich gemacht worden und das würde auch auf absehbare Zeit nicht geschehen. Warum auch? Niemand in der Führungsriege der Solaren Welten dachte auch nur im Traum daran, diesen potentiellen Trumpf aus der Hand zu geben. Wenn die Starr davon wüssten – was auf Grund ihrer überlegenen Abhörtechnik ja nicht völlig auszuschließen ist – dann würden sie wahrscheinlich Jagd auf die Daten machen! , war es Dana klar. Und die STERNENFAUST zu kapern, um deren Bordrechner zu plündern, ist vielleicht einfacher, als an die hochgeheimen und gut gesicherten Kopien des Materials heranzukommen, die in
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