Sternenfaust - 083 - Kampf um Karalon
dem Starr neben ihm jetzt einfach seinen Scanner aus der Hand. »Ich nehme an, Sie benutzen Kuriere, die den Transmitter passieren?«
»Wenn Sie darauf hinauswollen, dass Sie unseren Ersten Sprecher Kaishuk von Ihrer Kompetenz überzeugen wollen, so kann ich Sie dazu nur ermutigen! Wir hatten ohnehin vor, dass Sie auf die andere Seite gebracht werden.« Frrrashgorrr machte eine Pause. Eine Funknachricht traf über seinen Kommunikator ein. Er schien außerdem einen kleinen Lautsprecher an der Ohröffnung zu tragen, dessentwegen er wohl manchmal etwas abwesend wirkte.
»Ihre Leute laufen Amok«, sagte er jetzt aufgeregt an Frost gerichtet. »Überall wird jetzt zwischen Menschen und Dronte wieder gekämpft, obwohl dieser Krieg doch eigentlich hätte beendet sein sollen!«
Frost und Bruder William wechselten einen kurzen Blick. Sie nickte dem Christophorer knapp zu und diese interpretierte das so, dass der Captain der STERNENFAUST nichts dagegen hatte, wenn Bruder William eine diplomatische Initiative begann. Schaden konnte es ja nichts.
Inzwischen schien die in dem großen Raum installierte Technik der Toten Götter verrückt zu spielen. Ohne Rücksicht auf seine Bewacher schritt Jefferson jetzt auf sein Modul zu und bediente es. Für Außenstehende war ausgerechnet auf dem Modul gar nichts zu sehen, da das Display für jemanden mit infrarotsichtigen Augen eingerichtet war. Anstatt einer Farbdarstellung fand sich auf der Oberfläche eine Darstellung mittels winziger Temperaturunterschiede von bis zu einem zehntausendstel Grad, die Jefferson mit seinen Facettenaugen wahrzunehmen vermochte und aus denen sein Gehirn dann – ähnlich, wie es bei manchen Schlangenarten der Fall war – ein gestochen scharfes Bild zauberte, das eine Orientierung auch in völliger Dunkelheit erlaubte.
Einer der Wächter wollte den Wissenschaftler ergreifen, aber Frrrashgorrr hielt ihn mit ein paar Worten davon ab.
»Was haben Sie getan?«, wandte sich von Schlichten schließlich an den Befehlshaber. »In den technischen Systemen ist die Hölle los! Haben Sie versucht, das Ding zu manipulieren? Schon die Dronte sind daran gescheitert.«
»Wir haben nichts dergleichen getan«, erwiderte Frrrashgorrr.
»Ich stoße hier auf Daten eines Übertragungssystems!«, stellte von Schlichten fest. »Genaues kann ich erst nach einer Analyse auf der STERNENFAUST sagen!«
»Seien Sie froh, dass Sie nicht an Bord Ihres Schiffes sind«, meinte ein anderer Starr-Offizier. »Denn das liefert sich gerade mit den Dronte seine vermutlich letzte Schlacht.«
Bruder William nahm sich nun endlich ein Herz und versuchte noch einmal sein Glück damit, auf diplomatischem Weg auf die Starr Einfluss zu nehmen. Gänzlich unempfänglich waren sie im Hinblick auf dieses Thema ja offenbar nicht, immerhin ließen sie die STERNENFAUST-Offiziere jetzt gewähren.
»Befehlshaber Frrrashgorrr, ich möchte Ihnen etwas zu bedenken geben«, begann er auf veraltete, vorsichtige Art und Weise, wie man es bei ihm gewohnt war. »Ich schlage vor, Sie nehmen ersten Kontakt mit den Dronte auf. Sie kommunizieren doch mit ihnen …«
Frrrashgorrr schwieg. Er musterte den Christophorer auf eine Weise, die dieser nicht einzuschätzen vermochte.
Doch Bruder William wäre nicht er selbst gewesen, wenn er so schnell die Flinte ins Korn geworfen hätte. »Wir haben nicht die Möglichkeit, Sie vom Kubus zu vertreiben – aber wir benötigen alle Informationen über die Sonden, um ihren Ursprung herausfinden zu können. Lassen Sie uns unser diesbezügliches Wissen austauschen und anschließend wird uns ein Shuttle abholen.«
»Dieses Shuttle wird wahrscheinlich nicht mehr existieren, weil die Dronte gerade dabei sind, Ihre Schiffe in Trümmer zu schießen«, erwiderte Frrrashgorrr gereizt. »Mir scheint mehr und mehr, ihr Menschen argumentiert, wie Meister Shinor sagte: Verführe den Gegner mit der Aussicht auf seinen Vorteil! «
»›Den Gegner verführen‹ – das ist der zweite Punkt, den ich ansprechen möchte«, sagte Bruder William. »Es liegt für mich auf der Hand, dass Sie offenbar – um es vorsichtig zu formulieren – einen gewissen Einfluss auf die Dronte haben.«
»So?« Frrrashgorrrs Riechzunge fuhr nervös an der Membran des lippenlosen Echsenmauls entlang.
»Wir haben keine Zeit auf die Einzelheiten einzugehen – zum Beispiel auf verdächtige Datenströme in normalerweise ungebräuchlichen Bereichen des Frequenzbandes und dergleichen … Ich denke, Frrrashgorrr, Ihr
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