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Sternenfaust - 092 - Widerstand

Sternenfaust - 092 - Widerstand

Titel: Sternenfaust - 092 - Widerstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Untersuchungen haben nachgewiesen, dass es wohl nichts mit dem Planetenfeld zu tun hatte, dessen zweifelhafte Bekanntschaft wir machen durften. Die Bio- und Neuralwerte deuten zumindest nichts in der Richtung an. Tatsache aber ist, erst seitdem wir auf den Planeten gestürzt waren, haben diese Visionen angefangen und auch erst in den letzten Tagen zugenommen. Ich hoffe nur, ich habe mir auf dem Planeten nicht irgendetwas Seltsames eingefangen.«
    Dana Frost schien dieser Gedanke zu beunruhigen. »Ich würde Sie nur ungern in Quarantäne stecken müssen, Bruder William. Aber da es bis jetzt keinen Anlass dazu gegeben hat und auch Dr. Tregarde noch keine Bedenken angemeldet hat, sollten Sie einfach abwarten und sich weitgehend schonen.«
    »Genau«, stimmte MacShane zu. »Schließlich sind Sie ein Teil von uns. Sie würden uns fehlen! Besonders in der wissenschaftlichen Sektion.«
    Bruder William erstarrte. »Was haben Sie da gerade gesagt?« Eine düstere Erinnerung stieg in ihm herauf. Ein ätherischer Gesang: »Wir sind ein Teil von euch. Du bis ein Teil von mir.« Die Stimmen aus seiner Vision. Sein Verstand hatte diese Verbindung bei dem Satz, den der Kryptologe ausgesprochen hatte, automatisch hergestellt. Er blinzelte verwirrt, als die Umgebung vor seinen Augen wieder wie von leichtem Dunst überwallt erschien. Doch beinahe sofort war sein Blick wieder klar.
    »Er hat recht.« Dana Frosts Stimme erklang dicht neben seinem rechten Ohr. Dabei sah er den Captain an der gegenüberliegenden Seite des Tisches sitzen und ihn nur stumm anstarren. » Wir haben recht.« Jetzt flüsterte die Stimme in sein linkes Ohr. »Wir sind ein Teil von euch. Du bis ein Teil von mir.«
    »Nein! Nicht schon wieder!«, schrie Bruder William und presste die Handballen auf seine geschlossenen Augen. »Hört das denn nie mehr auf!« Er nahm die Hände weg und blickte wie durch Fischaugen in den Aufenthaltsraum A. Die restlichen Crewmitglieder waren verschwunden. Ihm gegenüber saßen, wie zwei Schaufensterpuppen auf einer Bank, Dana Frost und Yngvar MacShane. Sie trugen ein kuttenartiges Gewand und starrten geradeaus, mitten durch den Christophorer hindurch.
    »Wir sind ein Teil von euch. Du bist ein Teil von mir«, flüsterten die Stimmen und sausten dabei um den Kopf des Mönchs herum.
    »Was wollt ihr denn von mir?«, krächzte Bruder William verzweifelt und schlug mit der Faust auf den Tisch. Der Rest der Gemüse-Lasagne flog wie in Zeitlupe mit dem Teller um sich drehend davon. Als wäre in dem Raum keine Schwerkraft mehr vorhanden. »Ich verstehe das alles nicht!«
    Er wusste diesmal glasklar, dass er eine seiner Visionen hatte. Dieselbe Botschaft, verpackt in eine andere Umgebung, mit anderen Figuren. Dieselbe bedrohliche Stimmung, dieselben Sätze. Und es wirkte so echt !
    William realisierte, dass er diesmal nicht bewegungsunfähig war. Die davonfliegende Mahlzeit zeugte davon, dass er in der Lage war, diesen Traum zu steuern, in diese Vision einzugreifen. Er wollte nichts sehnlicher, als sie zu beenden.
    »Das ist nicht real. Ich habe eine Halluzination!«, rief er der Dana- und der Yngvar-Puppe zu. »Ich nehme euch nicht mehr wahr. Ihr seid nicht echt. Das alles entsteht nur in meinem Kopf. Ich verstehe nicht, was ihr mir mitteilen wollt. Verdammt, was ich mir selber mitteilen will! Ich beende diese Autoprojektion.« Er legte seine ganze Willenskraft in den nächsten Satz. »Lasst mich in RUHE!«
    Die Umgebung explodierte in Tausenden von bunten Teilchen. Wie Konfetti regnete die Vision von den Wänden seines Gesichtsfeldes und machte einer undurchdringlichen Schwärze Platz. Da war gar nichts mehr.
    Zunächst. Dann bildete sich ein Schlitz aus Licht. Mit jedem Blinzeln, das William jetzt unwillkürlich und geblendet machte, wurde sein Blick und sein Bewusstsein klarer. Er schaute in zwei besorgte Gesichter. Gesichter mit echten Gefühlsregungen. Dana Frost und Yngvar MacShane blickten besorgt auf ihn herab.
    Und er verstand. Er lag auf dem Rücken. Wahrscheinlich war er von seinem Stuhl auf den Boden gefallen, als seine letzte Vision ihn überkommen hatte. Er drehte den Kopf und sah neben sich auf dem Boden den Teller mit seinen Essensresten liegen.
    Das habe ich mir also zumindest nicht eingebildet.
    Bruder William schloss erschöpft die Augen.
    Über ihm hörte er zuerst die undeutliche, metallisch klingende Stimme eines Mannes, dessen Worte über die Boxen eines Armbandkommunikators erklangen. Dann hörte er die Stimme von

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