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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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zählte. Und seine Nähe.
     
    *
     
    »Nein, Kommandantin, dieser Ansicht bin ich ganz und gar nicht!«
    Irizzz Trarashtarrrs Kopf zuckte nervös hin und her.
    »Doktor Shiraz«, versuchte sie es noch einmal auf die freundliche Art. Dennoch war ihrer Stimme die unterdrückte Wut anzuhören. »Wir können hier nichts mehr ausrichten! Und es ist ja nicht so, als hätten Sie in den vergangenen Wochen bahnbrechende Erkenntnisse erarbeiten können. Wir sollten dieses System evakuieren und uns zurück…«
    »Und die Transmitterstation den Säugern überlassen? Ich denke überhaupt nicht daran. Und Sie werden – so wie es geplant war – hier im Orbit bleiben und unsere Leute beschützen!«
    »Das ist ja das Zentrum der Glut«, erklärte Trarashtarrr mit zusammengebissenen Zähnen. »Allein kann die FEUERMEER hier gar nichts ausrichten.«
    Das täuschend lebensechte Hologramm des Wissenschaftlers Shiraz auf dem für derartige Projektionen vorgesehenen Podest in der Mitte der Brücke ließ ein verächtliches Zischen hören. »Sie haben ein Schiff, dass der Bewaffnung dieser beiden kleinen Menschenschiffe weit überlegen ist, Kommandantin! Wie Sie darauf kommen, dass Sie nichts ausrichten können, ist mir ein Rätsel!«
    Irizz Trarashtarrr stand auf und hob die Klauen, eine Friedensgeste. »Nun, wie leicht das gehen kann, haben Sie ja am Schicksal der SCHWARZES KREUZ gesehen, Doktor. Die Menschen haben vielleicht keine Antimateriebomben und auch keine Strahlenwaffen, aber sie haben diese Gausskanonen. Brutal und barbarisch, aber wirkungsvoll. Da nutzt unser Gravitationsschild auch nichts, wenn sie uns von vier Seiten gleichzeitig angreifen können. Und wenn wir erst ausgeschaltet sind, dann werden die Säuger sicher auch keine Skrupel haben, Sie festzusetzen.«
    Shiraz winkte ungeduldig ab. »Schluss jetzt! Wir Wissenschaftler werden dem Volk der Starr damit dienen, dass wir hier bleiben und herausfinden, wo dieser Transmitter hinführt. Da ich hier vom Ersten Sprecher persönlich die Anweisung erhalten habe, das zu tun, werde ich hier sicher nicht fortgehen, so sehr Sie das auch wünschen sollten! Und ich erwarte, dass Sie uns unterstützen und daher auch beschützen, damit wir von den Säugern nicht angegriffen werden. Ansonsten werde ich das zu gegebener Zeit an das Arashlan weitergeben. – Shiraz, Ende.«
    Damit erlosch das Hologramm vor der Kommandantin der FEUERMEER. Mit einem ärgerlichen Zischen legte sie ihre kurzen Vorderarme zusammen und ging unruhig ein paar Schritte hin und her. Die Brückenbesatzung verhielt sich still. Die Kommandantin war bekannt dafür, dass sie zwar gerecht, aber auch äußerst unduldsam war, wenn etwas nicht so lief, wie sie sich das dachte. Und keiner wollte der Erste sein, an dem sich die Kommandantin abreagierte.
    »Kommunikation!«, meinte sie schließlich. »Holen Sie mir Subkommandant Shavass auf die Brücke.«
    Es dauerte nicht lang, und das Schott auf die Brücke des ehemaligen Dronteschiffes öffnete sich. Ein schlanker, relativ junger Starr stand da und streckte ihr für ein paar Sekunden die Riechzunge entgegen – der höfliche Gruß eines Starr.
    Doch Trarashtarrr hatte jetzt keine Zeit für Höflichkeiten. »Die Wissenschaftler sind nicht bereit, den Planeten zu verlassen«, eröffnete sie dem Subkommandanten der von der SONNENWIND zerstörten SCHWARZES KREUZ, ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten.
    »Sie wünschen meine Meinung?«, fragte der junge Starr verwirrt.
    »Da Kommandant Gerrratorrr sich immer noch unter ärztlicher Beobachtung befindet und seinen Verstand noch nicht wiedererlangt hat, sind Sie der Kommandant der SCHWARZES KREUZ und der Überlebenden. Damit sind Sie mir nach den Regeln der Flotte gleichgestellt.«
    Als er sie nur abwartend ansah, schnalzte sie ärgerlich mit der Zunge. Sie gedachte nicht, ihm zu erklären, dass sie die Verantwortung für ihre Entscheidungen nicht allein tragen wollte. »Also los, was raten Sie mir?«
    Shavass reagierte unsicher. »Ich Ihnen raten?«
    »Nun«, meinte Trarashtarrr ungeduldig. »Sie waren doch mit Gerrratorrr und dem menschlichen Captain auf dem Planeten. Was meinen Sie, werden die Menschen tun? Sie haben vor zwei Planetenumläufen unserer Zeitrechnung dieses System verlassen. Geben die sich einfach so damit zufrieden, dass wir es für uns beanspruchen?«
    Shavass zögerte mit der Antwort. Er hatte mit Captain Frost und den Leuten von ihrer Besatzung nicht schlecht zusammengearbeitet. Aber das war in einer

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