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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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lebensgefährlichen Notsituation auf einem unwirtlichen Planeten gewesen. Die Lage hatte sich geändert, das wusste Shavass. Er war nicht sicher, ob die STERNENFAUST und die SONNENWIND wirklich so ohne weiteres das System auf Nimmerwiedersehen verlassen hatten. Der Captain der STERNENFAUST hatte auf ihn nicht den Eindruck gemacht, dass sie so leicht aufgeben würde. Er jedenfalls hätte es nicht getan.
    Schließlich rang er sich zu einer Antwort durch.
    »Ich denke, dass Captain Dana Frost von der STERNENFAUST nicht so ohne Weiteres aufgeben würde. So habe ich sie zumindest auf dem Planeten des Todes kennengelernt. Auch wenn der Star Corps-Kreuzer und sein Schwesterschiff das System angeblich verlassen haben, vielleicht kommen sie wieder, wenn sie glauben, dass wir nicht mehr hier sind. Sie wissen ja nichts von unserer Station auf dem Planeten des Friedens und denken sicher, wir waren nur zeitweise hier.«
    Die Kommandantin schien sich bei dieser Antwort etwas zu entspannen.
    »Ja, das entspricht auch meinem Eindruck. Ich glaube, dass die beiden Schiffe der Säuger noch in der Nähe sind und uns beobachten. Ich habe versucht, das Doktor Shiraz begreiflich zu machen, aber ihm ist das egal.« Sie ging noch einige Schritte unruhig hin und her.
    »Nun gut. Wir sollten es besser wissen, als einfach hier den Ausbruch eines Krieges abzuwarten«, sagte sie schließlich. Shavass war verblüfft. Krieg? Hier? Die Kommandantin wedelte ungehalten mit den Armen, als sie sah, dass der Subkommandant ihr nicht folgen konnte.
    »›Der kluge Feldherr vermeidet den Kampf!‹ Sie haben doch schon von Meister Shinor gehört?«
    »Aber natürlich«, beeilte sich Shavass zu sagen.
    »Also, wir werden das System, und besonders diesen Asteroidengürtel, der es umschließt, nach den Schiffen der Säuger absuchen. Sie sind doch auch dieser Meinung?«
    Shavass legte den Kopf schief und ließ nachdenklich seine Riechzunge aus dem Maul schnellen. »Was, wenn wir die Menschen finden, Kommandantin Trarashtarrr?«
    Irizzz spürte auf einmal ihr fortgeschrittenes Alter. Er hat recht. Vielleicht tue ich damit genau das Gegenteil von dem, was ich will, nämlich den Kampf suchen, statt ihn zu vermeiden. Eigentlich sollte es umgekehrt sein. Ich sollte zur Besonnenheit aufrufen und Shavass sollte auf Konfrontationskurs gehen.
    Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass genau diese Frage sie beunruhigte. Krieg ist etwas Furchtbares. Wir dürfen es nicht darauf ankommen lassen.
    »Dann, Kommandant Shavass, hoffen wir, dass wir das Überraschungsmoment diesmal auf unserer Seite haben.«
     
    *
     
    Yngvar MacShane stand in der Luftschleuse und versuchte, sich in dem schweren Raumanzug zurechtzufinden. Gleich würde es zischen und die Luft entweichen, dann würde er sozusagen frei im All stehen – und noch hatte er den Funkknopf nicht gefunden.
    Auf einmal spürte er, wie eine Hand die seine wegwischte. Dann hörte er plötzlich ein leises Knacken.
    »Nun, Sir, ist es so besser?«
    Yngvar musste lachen. »Ja, Danke, Harris. So ist es in der Tat bedeutend besser. Was ist mit Ihnen? Fluchen Sie nicht, dass Sie den Trip hier noch einmal machen müssen und das dazu auch noch mit einem Zivilisten?«
    MacShane konnte das Grinsen des Soldaten förmlich hören. »Nein, Sir, das ist okay. Alles ist besser, als im Schiff zu hocken und sich zu langweilen!«
    Durch die in den Helm integrierten Lautsprecher hörten die beiden Männer jetzt, dass die Bodenkontrolle die Schleuse freigab. Das Zischen der entweichenden Luft hörte MacShane nicht, dafür war interessanterweise trotz des dicken Raumanzugs ein leichter Luftzug zu spüren.
    »So, Sir, wir können los. Wie man mit einem Antigravpack umgeht, wissen Sie ja, oder?«
    Yngvar betätigte den entsprechenden Knopf. »Klar! Dass ich bislang nur zweimal einen schweren Raumanzug getragen habe, heißt nicht, dass ich dumm bin, Marine!«, witzelte er und flog Harris davon, der ihm hastig folgte.
    Sie hatten ausgemacht, dass Marine Harris und Professor MacShane erst zur SONNENWIND flogen, die näher an der Kraterwand stand als die STERNENFAUST. Dort würden sie Dr. Ildiko Pangata, die Xeno-Archäologin und den Marine Seth Green abholen.
    Die beiden schwebten bereits vor dem Schleuseneingang zur SONNENWIND. Harris meldete Bereitschaft für den Flug zur Höhle und alle vier machten sich auf den Weg.
    Es waren diese beiden Marines gewesen, die man ausgewählt hatte, sie zu der von ihnen entdeckten Höhle zu begleiten.

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