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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Yngvar hatte darauf bestanden, dass es nur diese beiden waren. Dana hatte ihm noch mehr Begleiter aufhalsen wollen – eine Tatsache, die Yngvar nicht ganz nachvollziehen konnte. Warum nur machte Dana sich solche Sorgen? Das passte gar nicht zu ihr. Nun, vielleicht waren es wirklich noch Nachwehen seines Unfalls auf Daroka II, bei dem er fast gestorben war.
    Aber was war das Leben ohne ein wenig Risiko? Er spürte die Aufregung angesichts der Tatsache, dass er jetzt diese Höhle erforschen durfte. Er war hier, weil er auf diese Weise in der Nähe von Dana sein konnte, aber so eine Gelegenheit durfte er sich nicht entgehen lassen.
    Der Flug mit den Antigravpacks dauerte über drei Stunden, dann erst hatte das Quartett den Felsvorsprung vor der Höhle erreicht. »Dr. Pangata?«, meldete sich Seth Green. »Wir haben mit Sergeant Gomez und Sergeant Telford ausgemacht, dass Harris und ich uns hier draußen vertäuen, und Sie soweit gehen können, wie Ihre Sicherheitsleinen zu uns reichen. Wir werden also ein Stück mit in die Höhle kommen. So bleiben Sie in jedem Fall in unserer Nähe, aber haben dennoch volle Bewegungsfreiheit. Alles klar?«
    Dr. Pangata nickte, dann fiel ihr ein, dass Green das wegen des klobigen Raumanzugs wahrscheinlich nicht sehen konnte. »Verstanden, Mr. Green. – Mac? Sind Sie soweit? Wir sollten hier vorn anfangen mit den Scans.«
    Yngvar bestätigte das. Es dauerte nicht lang, und er war von den Reliefs in der Wand fasziniert. Während Ildiko den Raum ausleuchtete und mit dem mitgebrachten Equipment so genau vermaß wie nur möglich, begann er bereits, nach einer Systematik in den Motiven zu suchen.
    Bald war er völlig vertieft in seine Arbeit. Diese Reliefs waren in natura noch schöner als er der Bildübertragung gestern hatte entnehmen können. Trotz der fortgeschrittenen 3-D-Technik der Solaren Welten hatten die Videobilder flach und zweidimensional gewirkt.
    Yngvar fuhr langsam mit den Fingern über den nackten Fels, der wohl schon seit Äonen der Kälte des Alls ausgesetzt war. Die feinen Sensoren im Fingerhandschuh des schweren Raumanzugs konnten zwar nicht jede Erhebung, jeden Buckel des schwarzen, glattgeschliffenen Gesteins an seine Finger weitergeben, aber dennoch genoss Yngvar das Gefühl, hier hautnah an uralten Zeugnissen einer uralten Kultur forschen zu können.
    Er sah auf und versuchte abzuschätzen, wo die Reliefs wohl enden mochten. Doch selbst im Licht seiner Helmlampe war die Decke der Halle nicht zu erkennen, und die Symbole zogen sich über die ganzen Wände bis hinauf in die Dunkelheit.
    Er atmete tief durch und versuchte, seine Ehrfurcht ein wenig zu unterdrücken. Er musste die Zeit nutzen, die ihm hier zur Verfügung stand. Zwar hatte der Anzug großzügige Reserven, eine winzige Luft- und Urinaufbereitungsanlage und auch die Möglichkeit, für eine gewisse Zeit Nahrungsaufnahme zu gewährleisten, aber mehr als fünf Tage waren eigentlich nicht drin. Danach wurde der Anzug entschieden ungemütlich.
    Aber so lange wollte er ja nun auch beileibe nicht hierbleiben.
    Er machte sich an die Arbeit. Wenn diese Symbole etwas bedeuten, dann gibt es auch ein Muster. Und wenn es das gibt, dann kann ich es als guter Kryptologe vielleicht sogar entschlüsseln.
    »Mac? Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mir scheinen die Symbole nicht unbedingt von den Toten Göttern zu stammen«, ließ sich nach einer ganzen Weile Ildiko Pangata vernehmen.
    »Wie kommst du darauf, dass es ausgerechnet die Toten Götter sind, nach denen wir hier suchen?«
    Ildiko lachte kurz. »Wahrscheinlich, weil Captain Barus und Dana Frost davon ausgegangen sind, dass das Devas-System zu ihrem Reich gehörte.«
    Yngvar MacShane tippte das Foto des Symbols, das er gerade bearbeitete, mit einer Positionsangabe in sein Datenpad. »Wohl wahr. Aber es wäre falsch, Dinge vorauszusetzen. Obwohl ich bei den Hieroglyphen in diesen Abschnitten hier vorn durchaus Ähnlichkeiten erkennen kann, siehst du …?«
     
    *
     
    »Captain Frost, L.I. von Gerling und ich haben jetzt die Ortungssensoren der SONNENWIND und der STERNENFAUST zusammengelegt. Wir können die beiden Planeten jetzt mit doppelter Leistung scannen. Miss Quaid allerdings empfiehlt, diese Kopplung wegen der außerordentlichen Belastung für die Speicherkapazität der Computer nicht länger als zwei Stunden aufrechtzuerhalten. Man muss zuviel Leistung von anderen Systemen abziehen.«
    Dana saß aufrecht in ihrem Stuhl auf der Brücke und nickte kühl.

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