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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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gut , versuchte er sich wieder zu beruhigen. Ich werde es erst einmal mit dem versuchen, was ich hier habe. Vielleicht habe ich ja Glück und finde hier schon einiges, was meinen Verdacht bestätigen könnte.
    Er trank noch einen Schluck. Saft von nambanischen Glutbeeren, seiner Ansicht nach mit nichts Irdischem zu vergleichen. Doch heute hatte er keinen Sinn für den schweren und blütenartigen Geschmack des glühend-orangenen Fruchtsafts.
    Er beugte sich stattdessen vor und suchte die Textdateien seines Pads nach einem ganz bestimmten Teil der Logbücher ab, die zwar privat waren, aber dennoch den allgemeinen Schiffsaufzeichnungen zur Verfügung gestellt worden waren.
    Es dauerte nicht lang und er hatte das entsprechende Textstück gefunden.
    »… Aber mir blieb nicht viel Zeit, zu bedauern, wie wenig Zeit wir mit dem Wesen Denuur verbracht hatten und dass uns wohl die Möglichkeit fehlen würde, es besser kennenzulernen. Mit einem Mal fühlte ich mich wieder beobachtet, und das Gefühl war plötzlicher und stärker denn je zu spüren. Doch bevor ich die anderen warnen konnte, erfasste uns wieder diese tiefe Finsternis, die einen fragen ließ, ob man bewusstlos war. Doch gleichzeitig kam eine neue Komponente zu diesem leider nicht mehr unbekannten Gefühl dazu: Ich bekam schlimme Kopfschmerzen; mein Schädel schien sich in einer festen Hand zu befinden, die mich – so mein Gefühl – nie mehr loszulassen drohte und im Gegenteil immer fester Zugriff. Ich glaubte, zu spüren, wie sich die Finger dieser unsichtbaren Hand immer tiefer in mein Hirn gruben. Vor Schmerz begann ich zu schreien, ich bin sicher, dass kein Migräneanfall dem entsprechen kann, was ich in diesem Augenblick fühlte.
    Jetzt im Nachhinein erinnere ich mich, dass meine Stimme die einzige war, die ich hörte, doch bevor ich mich in meiner Situation darüber wundern konnte, erklang wieder Denuurs Stimme in meinem Kopf …«
    Aufgeregt sprang Ashkono Tregarde auf und bemerkte gar nicht, dass er gegen die Tischkante stieß und so den Becher mit dem Glutbeerensaft umwarf. Das war es, was er gesucht hatte – Bruder Williams Aufzeichnungen über die Begegnung mit dem telepathischen Überwesen Denuur!
    Geistesabwesend wischte er sich mit ein paar Papiertüchern den Saft von der Uniform. Er nahm sich zusammen und versuchte, seine These logisch zu untermauern. Starke Kopfschmerzen, vermeintliche Visionen und auch dieses starke Gefühl, nicht allein zu sein – diese Symptome waren dieselben, die Bruder William jetzt auch wieder hatte. Warum sah der sonst so intelligente und clevere junge Mann nur die Parallelen nicht? War er sich ihrer wirklich nicht bewusst?
    Nein , dachte sich Tregarde. Das muss einen anderen Grund haben. Er will es einfach nicht wahrhaben. Und wenn es die Ursache hat, den ich vermute, dann ist sogar verständlich, dass sein Unterbewusstsein mit aller Kraft vermeidet, diese Parallele zu ziehen.
    Aber ich bin mir jetzt sicher. Die Frage ist nur, wie gehe ich damit um?
    Der Arzt sah ratlos aus dem Bullauge des Aufenthaltsraums. Tief unter dem Schiff war ein Stück des Kraters zu sehen, dahinter die Kraterwand, über der pausenlos und unbehelligt von den Sorgen der Menschen die Asteroiden auf- und untergingen. Sogar die winzige Devas-Sonne war von hier aus ein paar Minuten am Tag zu sehen. Jetzt jedoch war sie hinter dem Schiff und beleuchtete die Kraterwand.
    Es wäre eine Sensation. Aber ich muss erst noch mehr Fakten sammeln. Er war schon am Schott, das Datenpad in der Hand, da fiel ihm ein, dass der Zugriff auf den Computer immer noch beschränkt war. Und wahrscheinlich sind genau die Dateien, die ich haben will, unter den gesperrten! , dachte er und hätte in diesem Moment Dana Frost am liebsten den Hals umgedreht.
    Doch dann kam ihm noch ein Gedanke.
    Vielleicht war der Computer gesperrt.
    Aber wozu haben wir derart viele lebende Wissensspeicher an Bord eines so kleinen Schiffes …!
     
    *
     
    Was am Anfang beruhigend auf Dana gewirkt hatte, war mittlerweile zu einer Tortur geworden. Alle paar Sekunden sagte die monotone Stimme Ashley Briggs’ an, dass die gekoppelten Sensoren der SONNENWIND und der STERNENFAUST wieder ein Planquadrat des Suchmusters gecheckt und die FEUERMEER nicht gefunden hatten.
    Dana wurde von Minute zu Minute unruhiger. Je mehr Quadranten man absuchte, desto höher wurde die Wahrscheinlichkeit, dass sich die FEUERMEER in der Nähe des Asteroidengürtels befand.
    Und das war noch die bessere Variante. An die

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