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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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Perser herum, um den Ankömmling zu sehen. Ihm war nicht bekannt, dass heute noch jemand auf die Brücke kommen wollte.
    »Was ist denn noch …«, setzte er reichlich ungehalten an, dann stockte ihm der Atem.
    Admiral Vincent Taglieri hatte die Brücke betreten. Und ich war gerade dabei, ihn deswegen anzuschnauzen!
    Shamar fing sich schnell. »Admiral«, sagte er und erhob sich. »Verzeihen Sie, ich war über Ihren Besuch nicht unterrichtet.«
    Taglieri winkte ab. »Ja, ja. Sagen Sie, Commander: Wie steht es um die Versorgung der STERNENFAUST? Sind bereits alle Fracht- und Datenlieferungen an Bord und an ihren Plätzen?«
    »So gut wie, Sir. Ich überwache gerade die letzten Eingänge. Bisher liegen wir sehr gut im Zeitplan.« Shamar erlaubte sich ein kleines Lächeln ob dieser exzellenten Leistung seiner Crew.
    Doch der Admiral ging nicht weiter darauf ein. Taglieri blickte hinter Shamars Schulter ins Leere, strich sich gedankenverloren durch das angegraute, aber noch volle Haar und seufzte leise. Dann sagte er: »Ich fürchte, dieser Zeitplan ist nicht länger relevant, al Khaled. Veranlassen Sie, dass die Crew das Schiff schnellstmöglich bezieht und dass die noch ausstehenden Arbeiten, sofern unbedingt nötig, umgehend erledigt werden. Die STERNENFAUST III legt in 24 Stunden ab.«
    Shamar stockte der Atem. »In 24 Stunden … Aber, Sir, was ist mit dem offiziellen Stapellauf?«
    »Die Feierlichkeiten haben sich hiermit erledigt, Commander«, sagte Taglieri und wandte sich ohne eine weitere Erklärung zum Gehen. »Und informieren Sie Commodore Frost. Wäre doch schade, wenn das Schiff ohne seinen Captain starten müsste.« Als sich die Lifttüren hinter Vince Taglieri schlossen, hatte Shamar al Khaled seine Sprache noch immer nicht wiedergefunden.
     
    *
     
    Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug.
    Vorbei waren die Sorgen und Gerüchte, dass Dana Frosts Crew von der STERNENFAUST III abgezogen worden sei. Vorbei war die ruhige Routine, mit der Star Corps-Mitarbeiter gewöhnlich ihre Positionen an Bord eines Schiffes in Betrieb nahmen und ihre Quartiere bezogen. Laut Zeitplan hätten Frost und ihren Kollegen dafür noch vier Tage zugestanden – mehr als genug. Doch nun wurde all das in läppische 24 Stunden gequetscht. 24 Stunden, um den Lieben daheim noch einmal Hallo zu sagen. 24 Stunden, um sich auf das Kommende vorzubereiten. Und 24 Stunden, um sich über die Tatsache aufzuregen, dass man über die Hintergründe dieses übereilten Aufbruchs vollständig im Dunkeln gelassen wurde.
    Oh, Dana Frost hatte sich beschwert. Laut und deutlich. Sie sei der Captain, hatte sie kühl angemerkt, und als solcher habe sie ein Recht darauf, über ihre Mission informiert zu werden.
    Simon Carter konnte es ihr nicht verdenken. Aber er verstand auch, warum ihr niemand reinen Wein einschenkte. Noch nicht, dazu war es unter den gegebenen Umständen, über die ihn Taglieri am Vortag in Kenntnis gesetzt hatte, zu früh.
    Der Ire stand allein in der Offiziersmesse der Vesta-Station und blickte durch das große Panoramafenster hinaus auf das Raumdock. Er sah, wie sich Andockklammern lösten, wie physische Kontakte entfernt und Halterungen eingezogen wurden und wie die STERNENFAUST III vom Stapel lief – zu einer Jungfernfahrt, die doch ungleich mehr als das war.
    Es hatte diesmal keine Reden gegeben. Keine Blaskapellen, guten Wünsche und Hände, die medientauglich geschüttelt wurden, während unzählige Kameraleute ihre Aufnahmen machten. Die STERNENFAUST III bekam kein großes Halali, jetzt nicht mehr. Die Zeit war gegen sie.
    Und so flog das Schiff mit dem stolzen Namen hinaus in die ewige Nacht, in eine unbekannte Zukunft, die niemand an Bord genauer bestimmen konnte. Niemand, außer Vincent Taglieri.
    Ohne, dass es ihm selbst bewusst war, hob Simon Carter die Hand und salutierte. »Gute Reise«, sagte diese Geste, und Simon war es egal, dass niemand an Bord des Raumschiffs von ihr Notiz nahm. Er machte sie für sich. Für das Schiff.
    »Nichts sonst erbitt’ ich, bloß ein Schiff«, murmelte er leise, während die STERNENFAUST draußen vor dem Fenster immer weiter ins All verschwand, »und einen Stern als Steuermaß.«
     
    *
     
    »Strecke ist programmiert, Sir. Alle Systeme laufen innerhalb erwarteter Parameter«, meldete Navigatorin Joelle Sobritzky knapp und widmete sich wieder ihrer Station. Shamar al Khaled nickte. »Verstanden, Lieutenant. Halten Sie den Kurs.«
    Der Commander stand in der Mitte der

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