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Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2)

Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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her. »Comme ci, comme ça«, sagte er schmunzelnd. »Mal so, und mal so. Sie müssen einen gemeinsamen Mittelweg finden, um miteinander klar zu kommen. So lange der nicht gegeben ist, bleibt es …«, abermals die Geste mit der Hand, »eher unausgeglichen. Wacklig.«
    Dana lächelte leicht und blickte nachdenklich zu Boden. Schließlich erhob sie sich und nickte ihm freundschaftlich zu. »Danke«, sagte sie leise und wandte sich zum Gehen. Mit einem sanften Zischen schloss sich die Tür zur Krankenstation hinter ihr.
     
    *
     
    Noch 500 Meter … 400 …
    In Gedanken zählte Kim Suk die Zahlen mit, die auf den Konsolenanzeigen seines kleinen Shuttles hinunterliefen. Noch 300 Meter, dann war er auf dem Asteroiden gelandet – fristgerecht und genau nach Lehrbuch. Einmal mehr.
    Diese Flug- und Landeübungen im Weltall wurden für den 38-jährigen New Yorker koreanischer Abstammung allmählich zur Routine. Das galt auch für die Marines, die der Squad angehörten, die in der Regel dieses Shuttle benutzte, das gerade hier draußen in der ewigen Nacht seine Kreise zog.
    Kim hielt den Steuerknüppel fest und korrigierte seinen Flug nur minimal. Er atmete ruhig und gleichmäßig, von Anspannung keine Spur. Warum auch? Alles schien genau zu passen. Ein Manöver nach Maß.
    Auf einmal knackte es im Helm seines schweren, raumtauglichen Kampfanzuges. »Suk, hier spricht Sorensen«, drang die dunkle Stimme seines Sergeants durch den Äther. »Anflug sieht gut aus, halten Sie sie gerade.« Auch Jack Sorensen war irgendwo da draußen. Kim konnte ihn mit bloßem Auge zwar nicht mehr ausmachen – wie er überhaupt niemanden seines Marine-Squads visuell erkennen konnte – doch garantierten die zehn blinkenden Lichter auf seinen Monitoren ihre Anwesenheit im Asteroidenfeld.
    »Nichts anderes habe ich vor, Sir«, erwiderte Kim jovial und fuhr die unteren Bremsdüsen aus. Noch 200 Meter – es wurde Zeit, vom Gas zu gehen.
    Die unteren Bremsdüsen waren im Boden des kleinen Shuttles angebracht und genau für eine solche Landung konzipiert. Mit gezielt abgegebenen, kleinen Schüben nahmen sie dem etwa zehn Meter langen, drei Meter hohen und vier Meter breiten Raumgefährt den Schub und ermöglichten einen sanfteren und langsameren Kontakt mit der gewählten Landeoberfläche. In diesem Fall war dies die Oberfläche eines mittelgroßen Felsbrockens in dem Asteroidenfeld, welches die »Spielwiese« des Manövers der Marines von der STERNENFAUST darstellte. Wenn er aus seinem Fenster blickte, konnte Kim die zerklüftete, raue Oberfläche des Gesteins erkennen. Still und unberührt lag es da, angestrahlt vom Licht einer fernen Sonne und den Scheinwerfern seines Shuttles.
    Suk hatte schon einige solcher Landungen durchgeführt – im Simulator genauso wie im realen Einsatz –, und er wusste genau, was er tat. Jeder Handgriff saß, jede Bewegung und jeder Kontrollblick zu den Konsolen vor ihm waren ihm längst in Fleisch und Blut übergegangen. In diesen Momenten dachte er nicht mehr nach, sondern handelte ganz instinktiv – und immer richtig.
    Noch 100 Meter … noch 50 …
    Er wusste es, noch bevor die Anzeigen in seinem Cockpit es bestätigten: Irgendetwas stimmte hier nicht! Die Landung verlief völlig vorschriftsmäßig, daran bestand für ihn kein Zweifel, und doch …
    »Abbruch, Suk, Abbruch!«, schallte Sorensens besorgte Stimme durch seinen Helm. Kim reagierte sofort. Er schaltete den Antrieb des Raumers wieder ein, zog die Kiste aus der horizontalen Position und wollte gerade wieder aufsteigen, da knirschte es hinter ihm bedrohlich.
    Ein harter Ruck zog durch das Shuttle und schüttelte den Piloten kräftig durch. Ein rotes Warnlicht blinkte auf und tauchte das Innere des Gefährts in ein unwirklich scheinendes, Gefahr verheißendes Licht. Von irgendwoher tönte eine Alarmsirene, lang gezogen, mahnend und irritierend.
    Chaos.
    Einen Moment lang verlor Kim die Kontrolle über den Steuerknüppel zwischen seinen Knien und das Shuttle kippte zur Seite, wurde abermals durchgeschüttelt.
    Und plötzlich gingen die Lichter aus. Sämtliche Monitore, sämtliche Konsolen erloschen von einem Augenblick auf den anderen, und auch das diffuse Licht im Inneren des Cockpits verschwand. Dann war alles still. Nichts bewegte sich mehr, keine Warnmeldungen. Ruhe, überall. Und Dunkelheit.
    Kim Suk hielt bereits den Atem an, seitdem er das erste Knirschen gehört hatte – ein Geräusch, das man in derartigen Situationen um jeden Preis nicht hören

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