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Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2)

Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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konnten diese Diagnose nur bestätigen. Wenn man im Lexikon ein Bild neben den Eintrag »Gesundheit« packen wollte, könnte man genauso gut eins von der jungen Kalani nehmen.
    »Insbesondere ihre räumliche Wahrnehmung«, las Tregarde ein weiteres Mal im Attest des Akademiearztes, »übersteigt den Durchschnitt für Frauen ihres Alters um ein Vielfaches. Von daher bescheinigen wir Miss Emma Kalani, geboren am 06. September 2050 im Honolulu County General, Kailua, Hawaii, hiermit vollste Tauglichkeit für den HD-Raumflug. Von medizinischer Seite ist sie ausdrücklich für den Einsatz als Pilotin empfohlen.«
    Und doch …
    Es war jetzt vier Tage her, dass Kalani bei ihm gewesen war. Sie war spät nachts aufgetaucht, mit dunklen Ringen unter den bezaubernd grünen Augen und mit zerzausten und nur mühsam gebändigten Locken, die wahllos in alle Richtungen abgestanden hatten.
    Auf seine Frage nach dem Grund für ihr Kommen, hatte sie Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit genannt, und sich danach bereitwillig von ihm auf eine Liege bugsieren und gründlich durchchecken lassen. Tregarde hatte zwar nichts gefunden, was ihre Beschwerden widerlegt hätte, und doch keinerlei Ursache für ihre Behauptungen entdeckt. Nicht, dass er Kalani nicht glaubte. Es war nur … ja, er wurde nicht ganz schlau aus dieser Patientin. Ihre Beschwerden ergaben einfach keinen Sinn.
    Als erfahrener Mediziner, der seit langen Jahren im Dienste des Star Corps stand, wusste Tregarde natürlich, dass Frauen für einen Flug durch den ehemals als X-Raum bezeichneten HD-Raum besser geeignet waren als Männer. Ihr Verstand schien die Bilder besser verarbeiten zu können, die ihm dort geboten wurden. Das bewies nicht nur die Statistik, sondern auch die Erfahrung.
    Im HD-Raum waren die geometrischen Relationen verändert. Alles wirkte dort, sofern man es mit dem bloßen Auge betrachtete, auf unheimliche Art und Weise zweidimensional. Seltsam verzerrt. Was nah erschien, war plötzlich fern, was rechtwinklig sein musste, ließ sich mit einem Mal gar nicht mehr beschreiben – und selbst ein erfahrener Pilot konnte sich so in der Ermangelung von klaren »Landmarken« hoffnungslos verirren. Das Auge nahm die optischen Bedingungen auf und gab sie treu ans Hirn weiter, doch der Verstand, auf dreidimensionale Bilder geeicht, weigerte sich schlicht, den vermeintlich bizarren Input anzunehmen. Das Resultat waren meist massive Kopfschmerzen. Und Schlaflosigkeit.
    Genau die Symptome also, über die Emma Kalani geklagt hatte. Und die Tregarde bei einer weniger renommierten Pilotin – oder einem ihrer männlichen Kollegen – auch sofort akzeptiert hätte. Aber bei ihr …
    »Vollste Tauglichkeit für den HD-Raumflug«, las er erneut und fuhr sich mit der rechten Hand durch das noch immer dichte, dunkle Haar. Ich gebe es ungern zu, aber ich stehe vor einem Rätsel , dachte er und stellte überrascht fest, wie sehr ihn das freute.
    Dann öffnete sich die automatische Flügeltür seiner Station. Tregarde hob den Kopf und streckte sich ein wenig, um den Ankömmling vom Fenster seines kleinen Büros aus sehen zu können, das im hinteren Teil des Sanitätsbereichs lag. Es war Dana Frost.
    »Meine liebe Dana«, rief er, »was verschafft mir die ehrende Freude Ihres Besuches? Kein Leiden, hoffe ich doch?«
    Sie kam mit festen Schritten herein und Tregarde musste sich beherrschen, um beim Anblick ihres Gesichtsausdrucks nicht loszulachen: Wie früher schon hatte sie sich mit zusammengezogenen Brauen vor ihm aufgestellt, die Hände auf dem Rücken gefaltet.
    »Wie man’s nimmt«, antwortete sie grimmig und blickte Ashkono finster an. »Zumindest keines, das mich selbst betrifft. Obwohl – so ganz kommt auch das nicht hin.«
    Tregarde verstand gar nichts mehr und deutete der alten Freundin, auf einem der bereitstehenden Stühle im Inneren der Krankenstation Platz zu nehmen. Er selbst setzte sich neben Dana. »Ein Leiden, dass Sie selbst nicht betrifft, dann aber wieder schon«, murmelte er, dann machte es Klick. »Lassen Sie mich raten: Taglieri?«
    Dana nickte. »Erinnern Sie sich noch an den Abend auf Vesta, Ash? In diesem Restaurant, in das Sie mich eingeladen hatten? Damals fragten Sie mich, wie ich mit der Anwesenheit unseres Aufpassers an Bord meines Schiffes umgehen würde.«
    »Selbstverständlich erinnere ich mich. Ein wunderbarer Abend.«
    »Und wissen Sie auch noch, was ich geantwortet habe?«, fragte sie.
    »Ganz genau sogar. Sie sagten, Sie rechneten damit, des

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