Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2)

Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
skeptisch.
    »Absolut«, antwortete Finch an ihrer Stelle. »Ich muss Lieutenant van Houtens Theorie unterstützen. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass wir es hier mit dem Datenzentrum des Schiffes zu tun haben. Eine Auswertung dieses Kastens dürfte uns immens voranbringen.«
    Ashkono bemerkte erfreut, dass sich Finchs Zustand gebessert zu haben schien. Nun, da er etwas zu tun hatte, das seinen Geist beschäftigt hielt, zeigte der Anthropologe kaum noch Anzeichen seiner eben noch drohenden Panikattacke.
    »In Ordnung, Lieutenant«, befahl de Pento. »Versuchen Sie, ob Sie den Kasten abmontieren können. Wir nehmen ihn mit auf die STERNENFAUST.«
    Van Houten nickte und machte sich sofort an die Arbeit. Einzig Tregarde zuckte zusammen. »Halten Sie das wirklich für eine gute Idee, de Pento? Ich erinnere mich, dass das Schiff, auf das wir trafen, nicht gerade freundlich auf derartige Eingriffe reagierte.«
    »Aber Ihr Fund von damals barg ja noch Leben, Doktor«, wiegelte Finch jetzt ab. »Dieses Raumschiff jedoch ist so leer, wie es nur sein kann.«
    Ihr Wort in Gottes Ohr , dachte Tregarde besorgt – und dann gefror ihm das Blut in den Adern!
    Seit sie dieses Wrack betreten hatten, hatte sie die totale Stille, die in seinem Inneren herrschte, begleitet. Sie war normal geworden, nahezu natürlich.
    Und jetzt war sie fort.
    An ihre Stelle trat eine Stimme, die gleichzeitig aus allen Richtungen zu kommen schien. Eine Stimme, die so laut war, dass Ashkono sie durch den Helm hören konnte. So laut, dass sie die Haare auf seinen Armen vibrieren ließ.
    Er verstand nicht, was sie sagte. Die Sprache – so es denn eine war – erschloss sich ihm nicht. Doch er verstand, was er da hörte.
    Einen Countdown!
    »Das ist die Selbstzerstörung«, schrie er über den Lärm hinweg. »Raus hier! RAUS!!«
     
    *
     
    Nein! , dachte Alexis Finch. Nicht jetzt. Nicht so!
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Tregarde und Suk losrannten, dem offenen Ausgang der Antriebskammer entgegen. Auch van Houten setzte zum Sprint an – doch Finch packte sie am Ellenbogen.
    »Wie lange brauchen Sie noch, um den Computerkern abzumontieren?«, brüllte er, um sich Gehör zu verschaffen.
    Die Holländerin sah ihn an. Erst furchtsam, dann schien da auf einmal etwas aufzuwachen. Sie drehte sich wieder um und warf sich mit einem Satz unter die Kugel. »Vielleicht dreißig Sekunden«, antwortete sie keuchend und fing schon an, an dem vermeintlichen Speicherkern herumzubasteln.
    Finch hob den behandschuhten Daumen. »Tun Sie’s.«
    »Sind Sie verrückt?« Tregarde hatte entdeckt, was van Houten und Finch da taten. »Finch, wir müssen raus. Kommen Sie, Mann!«
    Finch ignorierte ihn. Dreißig Sekunden bis zum Erfolg. Dreißig Sekunden nur, vielleicht bis zur Entdeckung seines Lebens. So viel Zeit musste einfach sein.
    Alexis Finch war mit einem Mal ganz ruhig. Vorbei waren die Sorgen und Ängste, die ihn noch vor Minuten geplagt hatten. Wie weggeblasen, alles. Jetzt zählte nur noch der Moment, nur noch diese dreißig Sekunden. Finch wusste genau, was er tat.
    Er spürte de Pentos Hände auf seinen Schultern. Hände, die ihn wegzerren, ihn von seinem Erfolg fortbringen wollten. Und er schüttelte sie ab.
    Er hörte Frysons schrille Stimme in seinem Helm, sah Tregarde gestikulieren. Und er sah Suk, der die Beine in die Hand nahm und Fersengeld gab, raus aus dem Raum und dem Shuttle entgegen, damit sie schneller starten konnten.
    Sie waren ihm egal. Alles war ihm mit einem Mal egal geworden.
    Vor seinen Augen schraubte Enie van Houten den Kasten ab, während die unbekannte, dröhnende Stimme immer lauter wurde, immer warnender.
    Sie klang tödlich.
     
    *
     
    »Gott, ist das langweilig.«
    Emma Kalani wollte es sich kaum eingestehen, doch sie gab ihrem Co-Piloten insgeheim recht. Die Mission begann, eintönig zu werden. Seit Stunden schon zogen sie ihre Bahn durch den scheinbar endlosen Weltraumfriedhof, protokollierten und fotografierten jedes neue Wrack, jedes einzelne Trümmerstück, und suchten nach dem einen Schiff, wegen dem sie hergekommen waren. Dem vermuteten Schiff der Solaren Welten.
    Und die Luft war eindeutig raus. Bisher hatte die hübsche Hawaiianerin Mortens Ablenkungsversuche gekonnt abgewürgt – sie fand es noch immer unpassend, inmitten dieses Mahnmals der Zerstörung »Ich sehe was, was du nicht siehst« zu spielen, wie er vor einigen Minuten angeregt hatte – doch ihr Widerstand bröckelte zunehmend.
    »Ich meine, ich will nicht

Weitere Kostenlose Bücher