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Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2)

Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2)

Titel: Sternenfaust - 101 - Der Weltraumfriedhof (2 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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konnte. Die Crew brauchte eine starke Anführerin. Eine, die sachlich handelte und immer Herrin der Lage blieb, vor allem in Krisensituationen und bei Rückschlägen. Frost konnte nicht zulassen, dass ihre Miene und ihre Körpersprache Auskunft über den wahren emotionalen Zustand in ihrem Inneren gaben. Denn das, davon war Dana Frost überzeugt, hätte die Moral der Mannschaft untergraben.
    Frost war lange genug in diesem Job, um ihre Ansicht perfektioniert zu haben. Wenn sie nicht wollte, dass man ihre wahren Gefühle erriet, dann konnte es auch niemand. Einzig Tregarde schien ein Talent dafür entwickelt zu haben, hinter ihre kühle Fassade zu blicken. Dana empfand dies als gleichermaßen erschreckend und auf eine ihr eigentlich viel zu intime Art und Weise als angenehm.
    Mit einem Mal musste sie an Yngvar denken – den letzten Mann, der einen Blick auf die wahre Dana Frost hatte werfen können. Er hatte mit ihr zusammen auf der STERNENFAUST II gedient, vor langer, langer Zeit. Und kaum kam Captain Frost sein Bild in den Sinn, war der Schmerz wieder da. Denn Dana hatte Yngvar verloren, hier draußen im All. Ein fremdes Wesen hatte ihn übernommen und nahezu alles vernichtet, was an ihm ihr Yngvar gewesen war. Der Mann, den sie samt seinen roten Haaren, dem Bart, dem ständigen Pfeifen und seiner Fröhlichkeit geliebt hatte, war fort gewesen. Von einem Moment auf den anderen. Ohne Abschied, ohne Erklärung.
    Und es schmerzte Dana, dass sich dieses Erlebnis nun mit Ashkono Tregarde wiederholen sollte. Zwar hatten sie und der Mediziner bei weitem keine Liebesbeziehung – das hätte ihnen wahrlich noch gefehlt, dachte sie mit einem leichten Schmunzeln –, doch war der exzentrische und selbstverliebte Ashkono ihr eine Art Freund geworden. Ein Vertrauter, mit dem zusammen sie schon viel erlebt und durchgemacht hatte. Dana hatte nicht viele Menschen, denen sie sich so nahe fühlte, und der Gedanke, jetzt auch Tregarde verloren zu haben, beunruhigte sie sehr.
    »Mister Brooks?«, fragte sie zum wiederholten Mal und erschreckte sich selbst vor der Ruhe und Distanz, die in ihrer Stimme lagen.
    »Keine Veränderung, Ma’am«, antwortete der Kom-Offizier. »Alle Jäger sind wohlbehalten an Bord, die Piloten kaum verletzt. Gleiches gilt für die Squads Alpha und Beta. Gamma steht nach wie vor aus und antwortet nicht auf unsere Rufe.«
    »Hat sie irgendjemand der anderen Piloten gesehen?«, fragte der Admiral von seinem Platz an Danas Seite besorgt. Er sah müde aus, abgekämpft.
    Brooks schüttelte den Kopf. »Negativ, Sir. Jedenfalls nicht seit der Explosion.
    Bisher liegen uns keine entsprechenden Meldungen vor.«
    » Cazzo! « Taglieri fluchte leise und rutschte dabei in seine Heimat spräche ab. Mit einem Mal wirkte er kaum noch wie der distanzierte Schreibtischtäter aus der Zentrale der Solaren Welten. Hilflos fuhr er sich mit der Hand durch das angegraute Haar und atmete tief und hörbar durch. »Mister Brooks«, befahl er danach, »lassen Sie die Marines wieder rausfliegen. Sie sollen so viele Trümmerstücke des explodierten Wracks einsammeln wie möglich. Und dann geben Sie Kenzo Bescheid. Er soll einen Frachtraum für die Trümmer freimachen und abriegeln. Mal sehen, ob wir anhand dieser Stücke schlauer werden.«
    »Aye, Sir.«
    »Sie erhoffen sich Rückschlüsse auf die Ursache der Detonation?«, fragte Dana leise und beugte sich zu Taglieri hinüber. Der Admiral strich sich mit den Händen über die Oberschenkel, wieder und wieder, als brauche er dringend eine Beschäftigung. Irgendeine.
    Er seufzte. »Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, was ich mir erhoffe. Ich klammere mich hier an Strohhalme, Captain. Ich bin ratlos.«
    Dana nickte verständnisvoll. Willkommen im All, Admiral , dachte sie. So ist das hier draußen: Man weiß nie so ganz, wo man steht und was man erwarten sollte. Früher oder später muss das auch ein Schreibtischtäter wie Sie erkennen.
    Sie war nun schon seit Tagen mit Taglieri als direktem Vorgesetzten – »Anstandswauwau« hatte Tregarde ihn genannt, damals im Restaurant auf Vesta – unterwegs, und noch immer hatte sie sich nicht daran gewöhnt, jede ihre Entscheidungen von ihm hinterfragt zu wissen. Dana bezweifelte, dass auf diese Art eine längerfristige und fruchtbare Zusammenarbeit möglich sein würde. Manche mochten ihr dafür Sturheit unterstellen, doch sie fand, dass sie im Recht war. Taglieri behinderte ihre Arbeit und untergrub ihre Autorität als Captain, schon allein

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