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Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Titel: Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Also?« Sie blickte ihn auffordernd an.
    »Nun, Ma’am«, antwortete Tyree gedehnt und suchte nach einer passenden Formulierung seines Anliegens, »ich, äh, mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie eine hervorragende Nahkämpferin sind.«
    »Aha«, meinte Black Fox gedehnt und grinste breit. »Sie wollen Nachhilfeunterricht, um es einem gewissen Marine mal so richtig zu zeigen, wie?«
    Tyree errötete noch mehr, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Aber vielleicht ist Ihnen auch zu Ohren gekommen, dass ich mit einem Marine verheiratet bin und vom Marine Corps sehr geschätzt werde.«
    »Jawohl, Ma’am, das ist mir bekannt, Ma’am«, beeilte sich Tyree zu versichern. »Und ich will es auch de Pento nicht ›zeigen‹. Ich habe nur die Schnauze voll davon, immer derjenige zu sein, der am Boden landet oder in der Verliererecke.«
    »In dem Fall schlage ich als Heilmittel dagegen vor, dass Sie den Marines aus dem Weg gehen. Groß genug ist dieses Schiff ja dafür, was man von seinem Vorgänger nicht sagen konnte.«
    »Ja, Ma’am, aber ich bin kein Feigling«, erklärte Tyree vehement. »Und das wäre ich, wenn ich vor de Pento einfach davonliefe oder mich zu verstecken versuchte. Ich schwöre Ihnen, dass ich nicht vorhabe, eine Streit mit ihm vom Zaun zu brechen.« Er verzog schmerzlich das Gesicht. »Ich will schließlich nicht schon wieder von Commander Santos eins aufs Dach kriegen und so zusammengefaltet werden, dass ich in seine Hosentasche passe.«
    Black Fox grinste, als sie die Formulierung hörte.
    »Ich will nur in der Lage sein, meinen Mann zu stehen und nicht schon nach dem ersten oder zweiten Schlag meines Gegners am Ende sein. Außerdem«, fügte er das einzig rationale Argument hinzu, das ihm einfiel und das Black Fox vielleicht überzeugen konnte, »kann es nie schaden, wenn auch ein Jägerpilot eine fundierte Nahkampfausbildung besitzt, die über die Grundkenntnisse hinausgeht.« Er blickte die Cheftechnikerin beinahe flehentlich an. »Bitte, Ma’am. Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden soll.«
    Black Fox schmunzelte und hängte sich das Handtuch um den Hals, mit dem sie sich abgetrocknet hatte. »In Ordnung, Pilot Tyree, ich gebe Ihnen ein bisschen Unterricht. Aber«, ihre Stimme nahm einen überaus kalten Tonfall an, »sollte mir jemals zu Ohren kommen, dass Sie das, was ich Ihnen beibringe, dazu benutzen, andere zu drangsalieren oder einen Streit anzufangen, nehme ich Sie mir persönlich vor. Und verglichen mit dem, was ich dann mit Ihnen anstelle, werden Ihnen die Prügel von de Pento vorkommen wie Streicheleinheiten.«
    Sie packte ihn am Handgelenk, und ehe er wusste, wie ihm geschah, landete er schmerzhaft am Boden. Jenny Black Fox schüttelte den Kopf. »Als Erstes müssen wir mal an Ihren Reflexen arbeiten, Tyree. Die sind ja grottenschlecht.«
    Und im Verlauf der nächsten Stunde fand die Cheftechnikerin noch so einiges, das bei Marvin Tyree das Prädikat »grottenschlecht« verdiente. Als sie ihn schließlich mit dem Befehl »Morgen wieder hier zur selben Zeit!« aus ihren Fängen entließ, war er sich keineswegs sicher, ob er als Punchingball für de Pentos Fäuste nicht doch besser dran gewesen wäre …
     
    *
     
    Der weiße Zwerg hing wie ein Leuchtfeuer im All und strahlte unglaublich hell.
    Sein zweiter Planet war von einer Reihe silberfarbener Ringe umgeben, die ihm nicht nur ein interessantes Aussehen gaben, sondern eine unglaubliche, nahezu atemberaubende Schönheit dazu. Angeleuchtet von seiner Sonne strahlte er auf dem schwarzen Hintergrund des Alls silberweiß. Allein dieses Farbspiel war dazu angetan, in dem Betrachter ein Gefühl von Erhabenheit zu erwecken.
    Die STERNENFAUST schwenkte in den Orbit von Aditi ein, und die Scans liefen auf Hochtouren. »Keine Anzeichen von höherentwickeltem Leben«, kam die Meldung von Lieutenant Commander Jake Austen an der Ortungsstation. »Ebenso keine Anzeichen technischer Aktivitäten oder feindlicher Schiffe. Und freundlicher auch nicht«, fügte Austen hinzu. »Wie es von hieraus aussieht, ist der Planet seit Ewigkeiten von niemandem mehr besucht worden.«
    »Danke, Commander«, sagte Taglieri. »Schicken Sie eine Drohne für genaue Scans los. Zielgebiet: die Ruinen des Heiligtums. Oder was immer es ist.«
    »Natürlich, Sir«, bestätigte Austen knapp und nahm ein paar Schaltungen vor. »Drohne gestartet.«
    Auch die Drohnen entstammten, wie so viele Errungenschaften auf der STERNENFAUST, der Technologie der Toten Götter

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