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Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Titel: Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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und hatten schon manchen guten Dienst erwiesen. Sie waren schnell und effizient, und deshalb dauerte es nicht lange, bis die gerade gestartete Drohne das Zielgebiet erreicht hatte und die Bilder als Teilausschnitt in den unteren Bereich des Hauptbildschirms in der Zentrale einblendet wurden.
    »Geben Sie uns ein Vollbild, Austen«, forderte Dana Frost.
    Die Drohne befand sich in einer Position, die dem Betrachter den Eindruck vermittelte, als würde er selbst das Heiligtum gerade betreten und am Anfang des Säulengangs stehen, dessen Ruinen noch erhalten waren. An seinem Ende wölbte sich ein Spitzbogen auf, durch den einer der Monde von Aditi zu sehen war. Am Horizont des Planeten strahlte von unten her der Schein der Sonne auf die Silberringe, die Aditi umgaben und tauchte das Heiligtum in ein nahezu überirdisches, fast metaphysisches Licht. Ein prachtvoller Anblick, der niemanden kalt ließ. Für ein paar Sekunden herrschte andächtiges Schweigen in der Zentrale.
    So majestätisch hatte ich die Ruinen gar nicht mehr in Erinnerung , dachte Frost. Die Bilder habe ich schon einmal gesehen …
    Auf einmal waren die Ereignisse und die Erinnerungen an ihre alte Mannschaft und das kleine sichelförmige Schiff beinahe übermächtig. Sie schloss für einen Moment die Augen und lenkte ihre Gedanken in andere Bahnen. Bruder William hatte eine Art Vision, als er eine der Säulen berührte , erinnerte sie sich. Dadurch wissen wir, wie seine Erbauer es genannt haben: Eranaar. Und es lag einmal inmitten einer fruchtbaren, urwaldähnlichen Landschaft, die irgendwann zu der Wüste wurde, die wir jetzt sehen. Aber ihrer Schönheit hat das keinen Abbruch getan.
    Eranaar. Wahrscheinlich war es Zufall, dass dieses Wort eine frappierende Ähnlichkeit mit der Bezeichnung Erdanaar der J’ebeem für das fremde Volk hatte. Oder vielleicht auch nicht. Frost erinnerte sich gehört zu haben, dass es einige wenige J’ebeem gab – oder in der Vergangenheit gegeben hatte –, die über hellseherische Fähigkeiten verfügten. Wenn nun ein J’ebeem eine ähnliche Fähigkeit besaß wie Bruder William und auf einer der Welten, auf denen sie die Heiligtümer gefunden hatten, auch eine Vision erhalten hatte, so bestand da möglicherweise ein Zusammenhang.
    Vincent Taglieris Stimme unterbrach das andächtige Schweigen in der Zentrale. »Captain Frost, stellen Sie zwei Außenteams zusammen. Wissenschaftler und ein Trupp Marines. Die sollen sich da unten mal umsehen. Und schicken Sie drei Shuttles, um Geröll von der Südhalbkugel zu holen. Unser Wandler muss nachgetankt und die Lagerräume aufgefüllt werden.«
    »Jawohl, Sir«, bestätigte Frost. »Commander al Khaled, Sie führen den ersten Trupp, Commander Alyawarry, Sie übernehmen den zweiten. Dr. Winterstein, Dr. Tregarde und Miss Halova werden Sie ebenfalls begleiten. Den Rest der Besatzung stellen Sie nach Wahl zusammen.«
    Shamar al Khaled warf ihr einen fragenden Blick zu. »Wollen Sie nicht mit hinunterkommen, Ma’am? Immerhin waren Sie schon einmal hier und kennen sich aus.«
    »Da ist Dr. Tregarde die bessere Wahl, er gehörte seinerzeit zum Außenteam, und Sie können sich in diesem Punkt ganz auf seine Expertise verlassen«, antwortete sie ruhig. »Ich bin dort unten nicht vonnöten.«
    »Wie Sie meinen, Ma’am«, sagte al Khaled nur und ließ die Sache auf sich beruhen.
    Nein, Frost würde keinen Fuß auf Aditi setzen, zumindest nicht freiwillig. Ihr reichten die unangenehmen Erinnerungen beim Anblick des Heiligtums. Und schließlich musste ja jemand hier oben den Einsatz koordinieren, so weit Taglieri das nicht selbst übernahm. Doch solche Dinge delegierte er ohnehin an Frost, was ihr den willkommenen Vorwand lieferte, an Bord zu bleiben.
    Eine halbe Stunde später beobachtete sie, wie fünf Shuttles ausgeschleust wurden und Kurs auf die Planetenoberfläche nahmen. Und auch wenn sie selbst lieber auf der STERNENFAUST blieb, so war sie doch gespannt, was die Teams auf Aditi entdecken würden.
     
    *
     
    Déjà-vu , dachte Ashkono Tregarde, als er das Shuttle verließ, nachdem die Marines unter Führung von Sergeant Jack Sorensen die Umgebung gesichert und für unbedenklich erklärt hatten. Als wäre es gestern erst gewesen, dass ich zuletzt hier gestanden habe. Und ich kann nur zu gut verstehen, warum Dana lieber auf der STERNENFAUST geblieben ist.
    Die Shuttles waren am Rand des Tempels gelandet, dort wo vorher die Drohne angehalten und ihre Bilder gesendet hatte, und Tregarde

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