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Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Titel: Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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nicht nur den klugen Rat des Christophorer-Mönchs, sondern auch seine Intuition und seine wohltuende Ruhe. Und natürlich vermisste sie auch seine Unterstützung bei verschiedenen Arbeiten, die er geleistet hatte. Immerhin waren die Christophorer nicht nur Mönche, sondern auch Forscher, die sich schon oft in Gebiete vorgewagt hatten, in die ihnen erst sehr viel später andere Menschen gefolgt waren.
    Da sie für ihre Friedfertigkeit bekannt waren, gelang es ihnen immer wieder, Kontakte zu Fremdvölkern herzustellen und ihre Kultur zu erforschen, oft lange bevor diese Politiker, Händler oder andere Wissenschaftler den Zutritt zu ihren Welten gestatteten.
    William hätte mit seiner telepathischen Gabe das Geheimnis des Eranaar und seiner Pendants vielleicht nicht unbedingt vollständig gelöst, aber er hätte uns wertvolle Hinweise geben können, die uns weitergeholfen hätten , war Frost überzeugt. In jedem Fall wären wir schneller vorangekommen, wenn wir ihn oder einen seiner Brüder mit auf die Mission hätten nehmen können. Allerdings bezweifle ich, dass Taglieri das gestattet hätte – selbst wenn die Bruderschaft in diesem Fall eine Ausnahme gemacht hätte.
    Sie warf einen kurzen Blick zu Vincent Taglieri, der auf seinem Platz in der Zentrale saß und irgendetwas in einen Handspeicher eingab. Wahrscheinlich arbeitete er das ab, was man noch bis vor knapp zweihundert Jahren »Papierkram« genannt hatte, weil diese Art der Aufzeichnungen damals tatsächlich noch zumindest im Endergebnis auf Papier gedruckt worden waren. Nicht zuletzt hatte die elende Verschwendung des wertvollen Rohstoffs Holz für die Papierherstellung dazu geführt, dass solche Dinge ausschließlich auf virtuelle Darstellungen umgestellt wurden. Allerdings hatte sich der Begriff »Papierkram« bis heute als ein unausrottbarer Anachronismus erhalten. Ebenso erhalten hatte sich leider auch der dafür notwendigen Arbeitsaufwand.
    Frost wandte ihre Aufmerksamkeit wieder dem Hauptbildschirm zu. Die STERNENFAUST parkte immer noch im geostationären Orbit über Eranaar, und bis zum Abschluss der Untersuchungen dort unten gab es außer Routine nichts an Bord zu tun. Und das gab ihr viel Zeit zum Nachdenken, was sie gerade an diesem Ort nicht gern tat, denn unwillkürlich kamen Erinnerungen an ihren ersten Besucht auf Aditi in ihr hoch – mit all der Wehmut und dem Schmerz, der damit verbunden war.
    Die Tür zur Brücke glitt auf, und Solomon Winterstein stürmte herein. »Commodore! Captain! Das müssen Sie sich ansehen!«, rief er anstelle einer Begrüßung.
    Frost zog die Augenbrauen hoch und maß den Wissenschaftler mit einem missbilligenden Blick. Dasselbe tat auch Taglieri. Der ging allerdings noch einen Schritt weiter.
    »Ich muss doch sehr bitten, Dr. Winterstein!«, rügte er den Astronom. »Was immer Sie hierher getrieben hat, rechtfertigt in keiner Weise einen solchen Auftritt. Sie haben auf der Brücke ohnehin nichts zu suchen, solange ich Sie nicht hierher bestelle«, fügte er nachdrücklich hinzu.
    Winterstein zeigte sich von der Rüge nicht im Mindesten beeindruckt. Er winkte einfach ab, als wollte er damit Taglieris Einwand abschmettern. »Ich wäre wohl nicht hier, wenn ich nicht etwas Wichtiges entdeckt hätte.«
    »Und das hätten Sie mir auch über die Kom-Anlage mitteilen können«, beharrte Taglieri. »Danach hätte ich entscheiden können, ob Sie auf die Brücke kommen sollen oder nicht.«
    »Was haben Sie entdeckt, Dr. Winterstein?«, fragte Frost, bevor der Astronom zu der scharfen Antwort ansetzen konnte, die ihm seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen auf der Zunge lag.
    Winterstein vergaß tatsächlich auf der Stelle, was er Taglieri hatte an den Kopf werfen wollen und wandte sich an Frost. »Ich habe die Ausrichtung der drei Heiligtümer analysiert und festgestellt, dass sie auf drei verschiedene Sonnen zeigen. Und wenn man diese Ausrichtung als Linien darstellt, erhält man ein exakt gleichseitiges und gleichwinkliges Dreieck. Ich bin mir sicher, dass sich im Mittelpunkt dieses Dreiecks etwas befinden muss.« Wintersteins Stimme klang aufgeregt und regelrecht begeistert. »Ich habe meine Berechnungen schon an die Ortung weitergeleitet.«
    Auch Frost fühlte jetzt einen Anflug von Erregung. Winterstein war ein eher zurückhaltender, nüchterner Praktiker. Wenn ihn etwas derart in Aufregung versetzte, so hatte er wohl tatsächlich etwas Wichtiges gefunden.
    Jake Austen, der an der Ortungskonsole Dienst tat, rief

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