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Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum

Titel: Sternenfaust - 103 - Das Heiligtum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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erfüllt, auch wenn man sie in regelmäßigen Abständen hätte austauschen müssen. Bestimmt haben auch die Erdanaar solche Zeiten in ihrer Vergangenheit gehabt, und ich bin mir sicher, dass diese Heiligtümer aus einer solchen Epoche stammen. Zum anderen sind die Erdanaar uns zwar verdammt ähnlich – falls sie tatsächlich identisch mit den Wesen sind, denen die STERNENFAUST II vor fünfzehn Jahren hier begegnet ist und von denen sie eins an Bord hatten –, aber sie haben deswegen noch lange nicht dieselbe Denkweise. Und deshalb bin ich überzeugt, dass der Mittelpunkt dieser drei Sterne uns zu etwas führt, das uns weiterbringt. Dort muss einfach etwas sein.«
    Seine Stimme hatte mit jedem Wort begeisterter geklungen. Jetzt stand er auf und schickte sich an, das Astrolabor zu verlassen. »Das muss ich dem Kommandanten mitteilen.«
    Bevor Halova noch etwas sagen und ihn darauf aufmerksam machen konnte, dass es sicherlich besser wäre, Admiral Taglieri per Interkom zu informieren, statt auf die Brücke zu stürmen, hatte sich bereits die Tür hinter ihm geschlossen.
     
    *
     
    Emma Kalani hatte eine Freiwache, nachdem sie zusammen mit den anderen Jägerpiloten wieder an Bord der STERNENFAUST zurückgekehrt war. Wie immer unmittelbar nach ihrem Einsatz nahm sie eine Dusche und setzte sich anschließend mit einem heißen, gesüßten Tee in den Sessel, um bei einer leisen Hintergrundmusik zu entspannen und einen E-Roman zu lesen.
    Doch sie konnte sich nicht auf den Text konzentrieren. Immer wieder stand vor ihrem geistigen Auge die Szene, die sie gesehen hatte, als sie das Heiligtum auf TASO-24713-E überflogen hatte. Ihr Verstand versuchte sie davon zu überzeugen, dass sie sich das nur eingebildet hatte. Schließlich hätte Morton Jackville es auch sehen müssen, wenn da wirklich etwas gewesen wäre. Und nicht nur er, auch die anderen Piloten. Oder die entsprechenden Anzeigen auf den Ortungsschirmen hätten etwas registrieren müssen.
    Aber niemand hatte es »gesehen« außer ihr.
    Und was sagt das jetzt über mich? , rätselte sie und fühlte sich so unsicher wie selten in ihrem Leben. Wenn es nicht real war – und wie könnte es das sein? – so muss es eine Halluzination gewesen sein. Und wenn es eine Halluzination war, dann stimmt irgendetwas nicht mit mir.
    Sie ging im Geiste noch einmal die gesamte Situation durch, fand aber nicht das geringste Ungewöhnliche, was eine plötzlich auftretende Sinnestäuschung verursacht haben könnte. Ein Fehler im Belüftungssystem des Jägers schied aus, da in dem Fall auch Jackville einen derartigen Aussetzer hätte haben müssen. Doch was immer es war, es hatte ihren Co-Piloten in keiner Weise beeinträchtigt. Es musste also etwas anderes sein. Vielleicht trug sie eine Krankheit in sich, deren erste Vorboten sich durch solche Trugbilder ankündigten.
    Ich sollte noch mal in der Krankenstation vorbeischauen , überlegte sie. Nur zur Sicherheit. Doch eine Stimme in ihr höhnte: Und was willst du dem Doc sagen? Dass du Erscheinungen hast – Wahnvorstellungen? Mensch, Em, der behält dich gleich da und nimmt dein Gehirn auseinander. Und wenn du Pech hast, sorgt er dafür, dass du vom Dienst suspendiert wirst.
    Doch es gab noch einen anderen Grund, warum Emma Kalani sich scheute, einen Arzt aufzusuchen. Ihr Vater war ein brillanter Pilot gewesen, aber auch er hatte eines Tages angefangen zu halluzinieren und Wahnvorstellungen von solchem Ausmaß entwickelt, dass er in die Klinik eingewiesen werden musste, wo es ihm wenig später gelungen war, sich in einem seiner Anfälle umzubringen. Zwar hatten die Ärzte Emma und ihre Geschwister dahingehend beruhigt, dass es sich dabei nicht um eine vererbbare Krankheit gehandelt hatte, doch nachdem sie jetzt am eigenen Leib dieses unerklärliche Phänomen erlebt hatte, war sie sich da alles andere als sicher.
    Schließlich raffte sie sich widerstrebend auf und begab sich zur Krankenstation. Möglicherweise hatte das Ganze ja doch organische Ursachen, und in dem Fall wäre sie eine Gefahr für sich und ihre Kameraden, wenn sie das nicht behandeln ließ.
    Als sie die Krankenstation betrat, hatte Dr. Ashkono Tregarde Bereitschaftsdienst. Er stand an einem Arbeitstisch und untersuchte sichtbar fasziniert einige Gesteinsbrocken, die von jenem seltsamen Wesen stammen mussten, das auf TASO-24713-E Wintersteins Team angegriffen hatte. Kalani stöhnte innerlich. Der Chefarzt war nicht gerade bekannt dafür, dass er besonders nett zu seinen

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