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Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten

Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten

Titel: Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Wurmloch hineingesaugt …
     
    *
     
    »Achtung! Hier spricht der Erste Offizier. Sicherheitsalarm für alle Positionen des technischen Personals und der Navigation. Eintritt in Wurmloch Alpha in 30 Sekunden.«
    Fasziniert saß Commander John Santos an einem der breiten Fenster des »Fuzzy’s«, wie die Besatzung den Aufenthaltsraum auf Deck F im hinteren Teil der STERNENFAUST II getauft hatte und sah zu, wie das große Schiff dem Eingang des Wurmlochs immer näher kam. Sein Gesicht war bereits türkisblau angeleuchtet, wie George Yefimov, der ihm genau gegenüber saß, bemerkte. Der Colonel der Marines, der einen dunkelgrünen Overall mit seinen Rangabzeichen trug, nahm noch einen Schluck aus seinem Becher. Er verzog das Gesicht, warf einen düsteren Blick auf sein Gegenüber, das ihn nicht beachtete, und stellte den Becher wieder auf den Tisch, der zwischen ihnen stand. Ein ungnädiges Knurren entrang sich seiner Kehle. »Sauzeug«, murmelte er und starrte das glasklare Getränk böse an.
    Santos starrte wie gebannt auf den immer näher kommenden Lichtwirbel. »Also, das sind die Momente, in denen ich die kleine Sobritzky beneide. Ich bin jetzt schon so oft durch das Wurmloch geflogen – aber ich bin immer noch fasziniert davon!«, meinte der Commander der Flugstaffel der STERNENFAUST III und ließ den Blick nicht von dem Lichtphänomen vor ihm, das jetzt sein ganzes Sichtfeld einnahm.
    »Also mir macht eher Sorgen, dass die Wandlertechnik noch zu wünschen übrig lässt und außer Wasser keine Nahrungsmittel herstellen kann«, meinte Yefimov missbilligend und warf Santos einen vorwurfsvollen Blick zu. Doch der beachtete sein Jammern nicht und ließ seinen Kumpel schmählich im Stich, wie der Colonel fand.
    In diesem Moment trat das Schiff in das Wurmloch ein. Für etwa eine halbe Minute war das »Fuzzy’s« von türkisblauem, flackerndem Licht durchflutet, dann schwebte die STERNENFAUST wieder durch das vertraute, dunkle und silbergepunktete Weltall.
    Jetzt war es Yefimovs Gesicht, das blau angeleuchtet war.
    Santos holte tief Luft und wandte sich jetzt dem Colonel des an Bord stationierten Marine-Platoons zu. »Entschuldige, Gyorgy. Was hattest du gesagt?«
    Yefimov bedachte den Commander mit einem verächtlichen Blick. »Warum gebe ich mich überhaupt mit einem Piloten ab«, meinte er statt einer Antwort.
    »Weil wir unseren Leuten damit ein gutes Beispiel geben. Ich kann nicht laufend auf Tyree verzichten, weil deine Leute meinen, ihn ständig provozieren zu müssen. Immerhin hat Tyree ehrlich gewonnen – er hat es geschafft, zwei Liegestütze mehr zu machen als dein Marine.«
    »Ach ja? De Pento und Mortimer provozieren Tyree?« Yefimov beugte sich vor und funkelte Santos aus blauen Augen gespielt zornig an. »De Pento kann ja schon keinen Strahler mehr halten, so übt der in letzter Zeit Liegestütze!«
    Auf John Santos’ braun gebranntem Gesicht machte sich ein verschmitztes Lächeln breit. »Tja, von wegen Weicheier in der Flotte.«
    Yefimov grinste. »Weißt du, Santos, wenn wir wieder auf Vesta sind, bist du mir deshalb auch mindestens eine richtige Flasche Wodka schuldig – nicht so ein Zeug wie das hier.« Er wies auf den Becher vor sich.
    »Okay, auch wenn so ein Zeug heutzutage keiner mehr trinkt außer dir.«
    »Du weißt eben nicht, was gut ist!«, meinte Yefimov. Dann wechselte er abrupt das Thema und ließ seinen Blick über den gemütlich eingerichteten Aufenthaltsraum gleiten. »Johnny, ich glaube, wir sind im Moment auf diesem Deck die Einzigen, die auch nur ansatzweise Spaß haben. Hörst du das, der Geräuschpegel ist niedriger als sonst. Und heute waren meine Leute bei den Übungen auch nicht wirklich motiviert.«
    Santos schwieg ein paar Sekunden. »Naja«, meinte er dann. »Es ist ihnen hart angekommen, so bald nach dem Abflug schon wieder nach Hause zu müssen. Sogar Jackville und Kalani hätten nichts dagegen, neben ein paar Manövern auch wieder richtige Einsätze zu fliegen. Eigentlich hatte wirklich jeder erwartet, dass die Mission noch ein paar Wochen, wenn nicht gar Monate dauert.«
    Er lehnte sich entspannt zurück und faltete die Hände hinter dem Kopf. Der türkisfarbene Schein der Cisporta des Wurmlochs auf Yefimovs Gesicht war fast verblasst. Der Commander wusste, wenn er sich umgedreht hätte, hätte er nur noch einen Lichtkranz von der Größe der Sonne auf der Erde gesehen. Vor ihm erschien jetzt im Weltall eine winzige Spindel, die allerdings eine ganze Menge

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