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Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten

Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten

Titel: Sternenfaust - 106 - Die Monde der großen Planeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Helligkeit. Gefährliche Helligkeit.
    Hitze, beinahe unerträgliche Hitze, nach so langer Dunkelheit und Kälte in der Heimat.
    Brennende Luft. Strahlung. Brand.
    Unerträglich. Lebensfeindlich.
    Die Wenigen waren nicht die Anderen, aber sie waren nicht gefährlich. Sie wurden Gewohnheit. Dann kamen die Vielen. Und die Vielen bedeuteten Gefahr. Sie trennten. Es gab keine Einigkeit mehr. Sondern Trennung.
    Die Anderen sind fort. Sie antworten nicht auf das Rufen.
    Diese Umwelt ist nicht gut. Sie ist klein, sie ist eng, sie ist gefährlich. Die Vielen, die wie die Anderen sind und doch anders, und die hier sind, sind gefährlich.
    In der Umgebung ist Strahlung. Die Atmosphäre ist schlecht, sie reizt maßlos, sie verbrennt, ebenso wie das Licht. Es ist den Brennstrahlen der Anderen nahe, und das ist gefährlich, bedrohend, tödlich.
    Diese Umwelt entzieht Energie, wichtige Lebensenergie. Das verursacht Schwäche, Schwäche bis zum Tod. Das darf nicht passieren.
    Der Gefahr muss begegnet werden. Endgültig. Sie muss abgewehrt werden, bevor keine Lebensenergie mehr da ist.
    Es müssen Maßnahmen gegen die tödliche Bedrohung getroffen werden, ehe noch mehr Energie entzogen wird. Doch vielleicht kommen die Anderen, wenn man sie laut genug ruft.
    Beides muss geschehen. Rufen der Anderen, auch wenn sie nicht antworten.
    Vernichtung dessen, was zerstört und Energie nimmt! Vernichtung!
    Zorn.
    Zorn!
    ZORN!
     
    *
     
    Lyoness-Ebene auf Titan, Anfang Dezember 2074
     
    »Da vorn!«
    Aufgeregt wäre Sato beinahe aus dem noch fahrenden Jeep gesprungen, doch Hattenfield konnte sie durch einen plötzlichen Tritt auf die Bremse eben noch zurückhalten. Naruko plumpste wieder auf ihren Sitz zurück.
    Dann gab Hattenfield wieder so viel Gas, dass das kleine Fahrzeug so schnell über die Eisbrocken polterte, dass es an ein oder zwei Stellen wegen der schwachen Gravitation beinahe abhob, bis es schließlich mit einem Ruck neben dem verlassenen ersten Jeep stehen blieb.
    Für ein paar Sekunden sagten weder Sato noch Hattenfield auch nur ein einziges Wort. Beide suchten die vollkommen plan vor ihnen liegende Lyoness-Ebene nach Anzeichen der beiden Kameraden ab.
    Doch bis zu den scheinbar noch kilometerweit entfernt liegenden Dschanna-Bergen und dem hinter den schroffen Gipfeln im orange wabernden Dunst gerade aufgehenden Saturn war weit und breit nichts zu sehen. Die Hoffnung, die Hattenfield gerade eben noch gehabt hatte, sank sofort wieder, als kein Lebenszeichen von Aspen oder Mendoza zu sehen war. Doch angesichts von Satos in den letzten Stunden immer schwächer werdenden psychischen Konstitution verheimlichte er seine Sorge um die beiden verschwundenen Kollegen.
    Sato schluckte und entschloss sich schließlich, ihr Unbehagen in Worte zu fassen. »Das ist unheimlich. Nils, ich kriege Angst. Warum sind die bloß vom Jeep weggegangen?«
    »Ach was«, meinte Hattenfield betont fröhlich wie meist und hoffte dabei, dass er überzeugend genug klang. »Wir finden die schon. Der Sauerstoff in ihren Anzügen reicht ein paar Tage! Die müssen irgendwas entdeckt haben, was interessant genug war. Sieh mal da drüben.« Hattenfield wies mit einem dick behandschuhten Finger auf eine scheinbar spiegelglatte Fläche, über der sich jetzt eine kaum wahrnehmbare leicht rötlich glitzernde Fahne aus Staub erhob. »Das sind wahrscheinlich Eiskristalle. Sicher dachten die beiden, dass sie gar nicht bis zum Gebirge fahren müssen, um sich ein paar Proben dieses feinen Staubs holen zu müssen.«
    Sato konnte den Blick nicht von dieser immer höher in die Atmosphäre steigenden Staubfahne abwenden. »Sieh mal, kommt dieser Sand … dieser Staub auf uns zu?« Ihre Stimme klang zittrig.
    »Ach, Unsinn. Dieser Wirbel entsteht durch Aufwinde, wahrscheinlich befindet sich da drüben ein Methansee oder so, der gerade verdunstet und dabei auch ein paar der überall vorhandenen Sandkristalle mit hochzieht. Die Außentemperatur beträgt derzeit nur rund 162° Minus, da fängt Methan an zu verdunsten.«
    »Nils, das glaube ich dir nicht! Schau doch hin, das Ding kommt näher! Wir –«
    »Naruko, komm schon, nimm dich zusammen! Wir haben alle nur lange nicht mehr geschlafen.« Besorgt sah Hattenfield zu seiner Kollegin hinüber. Ihre Stimme wurde zusehends schrill.
    Wir haben alle zu wenig geschlafen und uns zu viele Sorgen gemacht. Wir hätten auf Roberto hören und schon vor Tagen auf die HYPERION zurückkehren sollen. Zumal Summer – wenn wir das in all dem

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