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Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Titel: Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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vielleicht sogar Empfindungen hat. Denken Sie doch nur an Denuur. Jedes einzelne Spinnentierchen seines Kollektivs war dumm wie das sprichwörtliche Bohnenstroh, aber je mehr von ihnen zusammen kamen, desto mehr potenzierten sich ihre intellektuellen Fähigkeiten bis hin zur Telepathie. Ich bin überzeugt davon, dass es sich mit diesem Sand hier ähnlich verhält und er höchstwahrscheinlich eine uns noch unbekannte Lebensform darstellt.«
    »Darin stimme ich Ihnen zwar zu, Tregarde«, stellte Frost fest. »Aber ich verlange trotzdem, vielmehr gerade deswegen, dass Sie Sicherheitsvorkehrungen treffen, wenn Sie an dem Zeug weiterforschen wollen. Sie müssen es nicht gleich wieder, äh, ›einsperren‹, aber ohne Sicherheitsmaßnahmen erlaube ich Ihnen nicht, damit zu experimentieren.«
    Tregarde grinste. »Wie Sie wünschen, Dana. – Und was führt Sie nun eigentlich zu mir?«
    Frost brauchte einen Moment, um dem abrupten Themenwechsel zu folgen. »Ich wollte Ihnen mitteilen, dass Sie Ihre Krankenstation auf Hochglanz polieren müssen, denn ich habe soeben von unserem geschätzten Admiral die Nachricht erhalten, dass der Raisa des Kridanischen Imperiums höchstpersönlich in drei Tagen kommt und die STERNENFAUST zu besichtigen wünscht. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass er dabei an der Krankenstation interessiert ist, aber wir sollten auch auf die ausgefallensten Wünsche vorbereitet sein. – Nein, Ash, ich scherze nicht«, fügte sie grinsend hinzu, als sie seinen perplexen Gesichtsausdruck sah. »Der Befehl kommt direkt von Taglieri.«
    Tregarde hatte sich überraschend schnell wieder gefangen und zuckte mit den Schultern. »Öfter mal was Neues«, stellte er trocken fest und wandte sich wieder seiner Petrischale zu.
    Frost verließ kopfschüttelnd das Labor.
     
    *
     
    Erde, New York
     
    »Wie kann er mich nur so schnöde im Stich lassen!«
    Wanda Ndogo fügte dieser Anklage noch einen Wortschwall an, den Kalpren Suresh nicht verstand, da es sich dabei wohl um die Sprache der Massai handelte, aber er klang eindeutig nach handfesten Flüchen oder ähnlichen unangenehmen Dingen. Er und Ndogo befanden sich auf dem Weg zum Parlamentsgebäude, und die Botschafterin war denkbar schlechter Laune, weil sich Sun-Tarin entgegen ihrer Hoffnung nicht gemeldet hatte, seit sie ihn vor ein paar Tagen in seinem Kloster auf Dornarat aufgespürt hatte.
    »Verdammt, er ist doch mein Freund ! Und ausgerechnet in der einen Situation, da ich ihn so dringend brauche wie noch nie, lässt er mich hängen! Er kann es doch mir nicht anlasten, dass die Regierung mit den J’ebeem und Starr in Kontakt getreten ist, aber nicht mit den Kridan.«
    »Wovon er wahrscheinlich noch gar nichts weiß«, vermutete Suresh und versuchte, seiner Stimme einen besänftigenden Klang zu geben.
    Er hatte Wanda Ndogo noch nie so aufgebracht erlebt, und das verunsicherte ihn, wie er zugeben musste, auch wenn er ihren Zorn durchaus verstehen konnte. Immerhin teilte er ihre Vermutung, dass Sun-Tarin wohl nicht kommen würde. Allerdings hegte auch er den Verdacht, dass der Besuch des Raisa nicht nur der Befriedigung seiner Neugier bezüglich der STERNENFAUST diente, sondern es sicherlich auch darum ging, dass die Regierung Rechenschaft darüber ablegen sollte, warum sie mit den J’ebeem und Starr verstärkt in Kontakt getreten war, aber nicht mit den Kridan. Und dafür sollte sich Mr. Jasper Mitchell besser eine verdammt gute Begründung einfallen lassen.
    »Außerdem«, versuchte er jetzt Wandas Stimmung etwas aufzuheitern, »meldet sich Sun-Tarin ja vielleicht doch noch.«
    Die Massai warf ihm einen Blick zu, als hätte er gerade etwas furchtbar Dummes gesagt. »Mr. Suresh, wir sind uns doch beide darüber im Klaren, dass das Schiff, das den Raisa herbringt, längst von Kridania gestartet ist, andernfalls könnte es nicht schon in drei Tagen hier sein. Und wenn Sun-Tarin mit dabei wäre, hätte er doch garantiert vorher Bescheid gesagt.«
    »Nicht unbedingt«, wagte Suresh zu widersprechen. »Wenn er sich erst in letzter Minute entschieden hat oder wenn er aus irgendwelchen anderen Gründen keine Gelegenheit für eine Nachricht an Sie hatte …« Er zuckte mit den Schultern. »Sie sollten die Hoffnung nicht aufgeben, Botschafterin. Doch selbst wenn er nicht kommen sollte, so haben Sie doch sicher auch ohne ihn alles im Griff.«
    Suresh hatte diese Bemerkung beruhigend gemeint, doch sie zeigte die gegenteilige Wirkung. Wanda Ndogo explodierte

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